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Pulsnitzer Wochenblatt Dienstag, 17. Januar wn. Beilage zu Ar. 7.63. Jahrgang. ZumMdäcklms den Kaisepppottlamation 2u Vensailles iS. )anuan 1871. WWW Am 18. Januar jährt sich zum 40. Male der Tag, au dem im Spiegelsaale des alten Schlos ses derD französischen-Mnige in Versailles in einer glänzenden Versammlung von Fürsten und Heerführern König Wilhelm i. von Preußen zum Kaiser ausge rufen und damit das neue Deut sche Reich begründet wurde. Schon bald nach den ersten gro ßen Siegen der verbündeten deut schen Heere auf den Schlachtfel dern Frankreichs machte sich in den Staaten Süddeutschlands der Wunsch nach einer dauernden, engen Vereinigung mit den schon seit 4 Jahren im Norddeutschen Bund zusammengeschlossencn Stammesbrüdern geltend; im Laufe des November 1870 wur den in Versailles die grundle genden Verträge geschlossen, und nachdem auf Antrag des Königs Ludwig ii. von Bayern der Ti tel „Deutscher Kaiser" für das Oberhaupt des neuen Reiches L-s Lcnloss in VenssiNss, in <tem ckis KLweh-ki-önunZ slsitfsnxi . 5>iecli-ic6 6csc5>iccroz v.LsÄcn vnosskrg.v.oidendioI 1»»- »so l.eopo!8 Necroo von NnKsN -1817-71 kensk «scrog v.SsckL.-ZNtq. -iser-iso» knnsr L. «eoroq v.Snck5.-k-tx>-S. 1SSV-3Z V/Obelm 6konq I. V.LNIUNS-N»VS>, v.S-ä-.-Ilcin-n 1SZ1 - SV seit 168- ki unsren 1SZL-S0 Nein fick Ml. tu ist v.tteus; süece rinie is» - «or ttctolf fllrsk v.bciieumdq.tippe «so - sr Leong 6eong fükS» v.Lt^snAiui-g -Hu0 kü>Ll v.Vzi-teck isss-so 1SV5-SS Ueim-icd Mk. für-st v.tteuss jüngere tiale »eil ^s»? Vierzig ^sku-e veussckes srsicli. Lur KsissnprokIsmsUon in Venssittes sm 18.^snusn 181^. k>isctnicn pcsnr L. icscl Mexsnrlsn t>ieUOcii Wilkelm l.u«lwig D. acosskei-oq v.nsssen vslec^l-Sclnv. Sw-rbrq.v.Ssc>iL.-V^im.-e. 0i-05rdrq v.niccki.-sn-. 1055-1,01 isK>-isov WWW Angenommen war, erfolgte die Afeierliche Proklamation am 170. ^Jahrestage der Krönung des Ersten preußischen Königs. Der ^Bundeskanzler Graf Bismarck verlas die Urkunde, und Groß herzog Friedrich^!, von Baden brachte das jerste Hoch auf den Kaiser aus. Von den deutschen Fürsten, dichdamals zum Bunde zusammentraten,Wnd heute,snach 40 Jahren, inur noch Herzog Georg ll.^von Sachsen-Meinin gen und Fürst Heinrich^xiv.fvon Reuß j.^L. am Leben; das Reich aber jblüht fort im Sinnender Worte, die ^König sWilhelmßam Tage vor der Kaiserproklamation dem deutschen VolkeZ zurief: „Uns ?aber und unscreiENach- folgern an der Kaiserkrone wolle Gott ^verleihen, »allezeit^ Mehrer des Reichs zu sein, nicht^an kriegerischen Eroberungen, son dern an den Gütern und Gaben des Friedens auf dem Gebiet nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung. WWW Oertttcdes unv Sücksisedss. - — DerEntscheidungstag an derLtsaine. Heut vor 40 Jah en, am 17. Januar 1871, war insbe sondere dem schwerbedrängten rechten deutschen Flügel eine harte Aufgabe zugefallen. Er sollte den Feind aus Chenebter werfen oder wenigstens erreichen, daß feindlicher- seits kein weiteres Vorgehen über Frahier hinaus ooer von Chenebier aus auf MandrevillarS und Chagep er folge and der tapfere General von Keller erreicht; dies. Mitten in der Nacht gegen 4'/, Uhr ging er in zwei Kolonnen dem Feinde entgegen. In lautloser Stille rück'en die Kolonnen vor. Die rechte Kolonne stieß bei Chevanne auf die französischen Vorposten. Rasch waren die Franzosen mobil und setzten sich mit Erfolg zur Wehr. Der linken Kolonne gelang es in Csurchamp ein zudringen, doch auch hier waren die Franzosen ernste Gegner. Ja um 8>/, Uhr mußte Courchamp wieder auf- gegeben werden. Auch Chenebier konnte trotz helden mütiger Bravour Nicht genommen werden, aber anderer seits war eS auch den Franzosen nicht möglich, über Chenebter hinaus oorzudringen. gekämpft wurde auch bei Chagey-Luze. Hier suchten die Franzosen durch ein heftiges Artilleriefeuer ihrem XVIII. Korps die Mög- l chkeit zu erringen, Chagry und Laze in die Hand zu bekommen. Doch alle ihre Bemühungen scheiterten an deutscher Standhaftigkeit. Auch daS XV. französische Korps konnte bei Montbeltard keinen Erfolg erringen. Der rechte und der linke deutsche Flügel hatten mit glänzender Bca vour stand gehalten. Noch in dec Nicht gaben die Fran zosen Chenebier und Montbeltard auf. Die Reihen der Franzosen waren in dreitägigen Kämpfen schwer gelichtet, ihr Mut bedenklich ins Wanken geraten. So hielt es denn Bourbaki auch für geraten, den Deutschen daS Sch! acht- feld zu überlassen und sich rückwärts zu konzentrieren, um in einer neuen festen Stellung dem Sieger die Stirn zu bieten, seinen Fahnen Si g zu erringen. Doch nicht zum siege sollte er seins Armee führen, denn Manteuffel, dem die deutsche Südarmee unterstellt worden war, faßte den kühnen Entschluß, gegen die rückwärtigen Verbin dungen deS Feindes vorzugehen, weil er der Ueberzeugung war, daß das Gelingen dieses sein s Planes den größten Erfolg zeitigen werde Und sein Plan gelang. Auch Bourbakis Armee wurde vernichtet, nachdem hierzu die Vorarbeit geleistet war in den dreitägigen schweren Kämpfen an der Lisatne, die darstellsn eine Leistung, die wert ist der höchsten Bewunderung. — (Lehrerüberfluß in Sachsen.) Um drei erledigte Lehrerstellsn an der Volksschule in Hohenstein haben sich 98 Bewerber gemeldet. Charakteristisch für die jetzigen Verhältnisse im Lehrerberufe ist ein Inserat, daS eine größere LebensversicherungSanstalt in der säch sischen Schulzeitung erläßt: „Herren, die infolge Ueber- füllung des LehrerberufS ihre« Beruf wechseln wollen, finde« im Außendienst einer angesehenen LebenSversiche- rungS-Aktiengesellschaft feste Anstellung." Meißen Der Pekinger Hof hat ein kostbare? Speise- seroiece au- der hiesigen Pocjellanman afakcur bezogen. Wohlverpacke in 16 Kilen ging dasselbe die-er Taze nach China ab. Arnsdorf (Fortbildungsschule.) Die bisher 1-klassige Fortbildungsschule ist nunmehr auf Beschluß des SchulvdrstandeS in eine 2-klassige umgewandelt wor den und zwar wird sie jetzt in eine landwirtschaftliche und in eine gewerbliche Abteilung gegliedert. Leipzig, 16. Januar. (Mordversuch.) Der frühere Buchhalter Schröder unternahm gestern im Flur seines Hauses auf den kaufmännischen Vertreter Schlegel einen Mordversuch, indem er aus einem scharfgeladenen Reval- ver drei Schüsse auf Schlegel abfeuerte, die diesen an der Schulter und an der Hand verletzten. Nach Anlegung eines NotoerbandeS wurde Schlegel in das Krankenhaus überführt. Buchhalter Schröder wurde verhaftet. DaS Motiv der Tat ist in geschäftlichen Differenzen zu suchen. — Die vom Staat erbaute und kurz vor Weihnachten fertigge'iellte Straßenbahn Arsenal-Klotsche hat bisher nicht in Betrieb genommen werden können, weil daS Elektrizitätswerk des Gemeindeverbands Nieder lößnitz, das sich zur Stromlieferung verpflichtet hat, roch nicht in der Lage war, eine ungestörte Stromabgabe in dem erforderlichen Umfang zu gewährleisten. Dieser Um stand ist darauf zurückzuführen, daß die von der aus führenden F rma für die Fernleitung nach Klotzsche ge lieferten HochspannungStronsformatoren mit erheblichen Mängeln behaftet sind, urd infolge Durchschlagens wieder holt unbrauchbar wurden. Obgleich nun die erforderlichen Maßnahmen zur Vermeidung weiterer Aufenthalte ge troffen worden sind, muß die Betriebseröffnung der Straßenbahn immer noch auf einige Zeit verschoben werden