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126 Italien. Nach der Schlacht von M ontebello (am 9.) war es den Franzosen durch einige kühne Manövres gelungen, den Gen. Melas zwischen dem P 0 und derB 0 rmida einzuschließen und selbst den noch einzig übrigen Rückzug nach Ge nu a abzuschneiden. Es blieb ihm nichts übrig, als sich mit seiner Armee der Gesangenschaft zu überliefern, oder sich durchzuschlagen. Melas wählte und versuchte das letztere. Am iz. Juny gieng er auf z Brücken über die Bormida, überfiel die Franz. Avantgarde und so begann die Sch lacht vorMareng 0 beiAlessandria. Melas Hane alle seine Truppen, und alle Corps, welche inT 0 skana und Romagna, mit sich vereinigt und dadurch eine ansehnliche Macht zusammengebracht. Ein gleiches war von B e r- thier geschehen. Auf beiden Seiten wurde mit der größten Anstrengung gefochten, weil alles fühlte, daß diese Schlacht das Schicksal Italiens entscheiden mußte. Lange war in- deß der Ausgang dieser Mörderschlacht zweifel haft; denn viermal mußten die Franzosen wei chen und eben so ost drangen sie wieder vor; über 60 Kanonen find von beiden Seiten, auf ver schiedenen Punkten und zu verschiednen Zeiten er obert und wieder genommen worden, mehr als zwölfmal kam es zu Cavallerieangriffen mit ver- schiednem Erfolg. Alles schien auf eine völlige Niederlage der Franzosen hinzudeuten; ihr rech ter Flügel ward von lvQoo Mann überflügelt, und daß er nicht ganz geworfen wurde, ver dankte man den braven Grenadieren der consu- larischcn Garde, die, gleich einer Redoute von Granit, unerschütterlich da standen und wedel! die zahlreiche feindliche Ca rallerie noch Artillerie konnte dieß Bataillon zum Wanken bringen. Ucbler gieng es aufdem linken Flügel, der schon zu wanken anffeng, worausdie Ocsterreicher auf der ganzen Linie vorrückten und aus mehr als roo Kanonen ein Kartatschenfeuer machten. Man ließ sie indeß bis auf einen Flintenschuß ge gen das Dorf St. Giuliano vorkommen, wo die Division Desaix mit 8 Stücken leichter Artillerie stand. Alles, was geflohen war, sammlete sich hinter dieser Division, und die Oesterreicher begiengen den großen Fehler, daß sie ihre Flügel zu sehr ausdehntcn. Die Ge genwart des ersten Con suls belebte aufs neue den Geist der Truppe». Kinder, sagte er zu ihnen, erinnert euch, daß ich gewohnt bin, au fdemSch lacht selbe zu schlafen! Unter dem Geschrei : Es lebe die Republik! Es lebe der erste Consul! drang nun Desaix im Slurmmarsch aus dem Cenlrum vor. In ei nem Augenblicke waren die Oesterreicher gewor fen. Gen. Kellermann, der mit seiner Bri gade schwerer Cavaklene den Rückzug des lin ken Flügels gedeckt hatte, griff nun mit so viel Nachdruck an, daß 6200 feindliche Grenadiere nebst dem Gen. Zach gefangen gemacht und mehrere Generale gelödet wurden (diesem Unfall schreiben die Oesterreicher den ganzen unglück lichen Ausgang der Schlacht zu). Die ganze Armee folgte dieser Bewegung; der rechte Oester. Flügel war abgeschnitten; Bestürzung und Schrecken verbreitete sich unter seinen Reibe». Die Oesterreich, Cavallerie hatte sich auf das Ceii-