26 Frankreich. Der Roialistanführer Bourmont ist mit feiner ganzen Division dem Beispiele Anti- champs und Charillonsgefolgt und hat die Waffen niedergelegt, nachdem er bei Chabot geschlagen worden. Seine Division, 4000 Mann stark, war die furchtbarste und hatte die meisten alten Soldaten. Noch an mehrer» an dern Orten sind die Chouans geschlagen und zer streuet worden. Nur im Departement M 0 r- bihan haben sie noch einen Zufluchtsort und dieß ist das einzige, wo die Csnstitution noch suspendirt ist. Gen. Brüne geht selbst dahin ab und seine Armee mag lejchtgegen zoO-oMan» zahlen. Parisist ganz ohne Truppen. Alle sind nach der Vendee; woraus man sieht, wie sehr die jetzige Regierung der allgemeinen Zufrie denheit versichert seyn müsse. Bonaparte wollte am 1. Pluviose seinen neuen Pallast be. ziehen. Benezcch sagte ihm, das bis dahin noch nicht alles eingerichtet sepn könne, und dann machte er ihm zugleich bemerklich, daß die ser Tag nach der alten Zeitrechnung der 21. Januar (der Hinrichtungslag Ludwig -6) sey. „Ich danke Ihnen, sagte Bonaparte, sehr für diese Bemerkung; denn an diesem Tage hätte ich die Thuillerien nicht beziehen mögen." Ein zweiter Vriesdes Obereonsuls an den Kö nig von England, her in dem gemäßigsten Tone neue Friedensantrage thut, ist vomCabi- net zu St. James nicht minder kalt und zu rückweisend beantwortet worden. Schweden. In einigen Gegenden des Reichs waren we gen Brodmangel rc. Unruhen ausgebrochen, die aber bereits wieder gedampft sind. Nachruf an Friedrich Wilhelm LeiIner den Frühvollendeten '). Du, den früh mit umgewandter Kerze von uns rief des Todes Genius, Jüngling mit dem guten, edlen Herze, nimm der Freunde letzten Abschiedskuß, und, erzeugt von banger Trennung Schmerze, der Empfindung heißen Thranenguß! Bald Dieser hoffnungsvolle Jüngling, einziger Sohn des Herrn Advokat Leistners in Plauen, starb am zi. Januar zu Leipzig, wo er die Rechte studirte, im iy. Jahre an einem hitzigen Schleim und Nervenfiebcr. Schon vor 6 Jabren hatten die bedauernswürdigen Eltern den Schmerz, den altern Solm in fast gleichem Alter und ähnlichen Verhältnissen zu verlieren. Dieser doppelte Un- gluckSschlag, der wenig Elternherzcn trifft, so wie die innige Theilnahme einer ganzen Stadt und Gegend werden der Aufnahme dieses Gedichts, das einem Jüngling von ächtmoralischem Wer- the ein kleines Denkmal setzen soll, hoffentlich zur hinreichenden Entschuldigung dienen.