Volltext Seite (XML)
3496 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 64, 18. März 1912 furter Meister Wilhelm Steinhaufen, das ist das bisherige Programm. Je zehn farbige Tafeln in Vierfarbendruck geben einen guten Eindruck von der Art der Meister, und man kann Wohl sagen, daß es wirklich ein Vergnügen ist, diese schmucken Bände, denen man nur gelegentlich eine bessere Umschlagfarbe wünschen möchte, durchzublättcrn. über Richter, zu dem Professor vr. Vogel, Leipzig, den Text geschrieben hat, ein Wort zu verlieren, ist überflüssig. Nur die glückliche Auswahl, die auch einige seiner wunderschönen Handzeichnungen mit ausnahm, soll erwähnt sein. Daß der wenig bekannte Theodor Schüz, dem David Koch ein eifriger Vorkämpfer wurde (er hat auch hier den Text geschrieben), etwas konnte, geht aus diesen 10 Blättern eindrucksvoll hervor, und manche Bilder sind von einer Tonschönheit, einer reich entwickelten Kompo- sitionsgabe, daß manche unserer jugendlichen Hitzköpfe und Ignoranten noch recht viel daran lernen könnten. Eugen Burnand, den ja auch der Kunsthandel als einen der erfolg reichsten modernen religiösen Bildermaler schätzen gelernt hat, wird gewiß jetzt um die Osterzeit wieder stark begehrt werden, und besonders dieses Heft mit zehn seiner Bilder wird in seiner glücklichen Zusammenstellung biblischer und weltlicher Stoffe in der Hand junger Menschen den doppelten Zweck erfüllen, zu erbauen und auch die Augen und den Sinn für eine gute gesunde moderne Kunst zu öffnen. Künstlerisch sehr fein ist das von Wilh. Schäfer eingeleitete Heft von W. Steinhaufen, der hier allerdings nur als Landschafter gezeigt wird. Es sind feine, auserlesene Stimmungsbilder, fast so fein, daß man fürchtet, sie möchten dem Laiensinn nicht so recht ansprechend erscheinen. Jedenfalls bleibt es aber dankens wert, daß der Verlag gerade hierzu den Mut besaß. Es ist ein großer malerischer Reichtum in diesen Blättern, die an sich so herzlich anspruchslos, fast nüchtern sind. Wiedergegeben sind gerade sie ganz ausgezeichnet, und sie sind für die weiten Mög lichkeiten des Vierfarbendrucks ein neues wertvolles Dokument. Jedes Heft kostet 4 ^k, und man darf hoffen, daß dieser er staunlich billige Preis dem Kunst- und Kunstbuchfortimentcr die Arbeit sehr erleichtern wird. Da die Sammlung, deren instruktiver Wert nicht unterschätzt werden darf, fortgesetzt wird, so ist Wohl noch manches Erfreuliche zu erwarten, was dem Kunstbedürfnis des Volkes und besonders seinem Wunsche nach Farbe in bester Weise cntgegenkommt. Wohl kein anderer Geschäftszweig hat sich seit Jahren so daran gewöhnt, an den patriotischen Gedenkfeiern und son stigen die Allgemeinheit bewegenden freudigen Ereignissen teilzunehmen und sie geschäftlich auszunützen, wie gerade der Kunst- und Kunftbuchhandel. In den letzten Wochen war es wieder der 200jährige Geburtstag Friedrichs des Großen, der besonders um der engen Beziehungen willen, die den großen Preußenkönig mit der Kunst verband, am Kunstverleger und Kunsthändler nicht spurlos vorübergehen konnte. Wohin man schaute, fand man die Verherrlichungen, die der alte Fritz in der Kunst gefunden, sah man in den mannigfaltigsten Publi kationen ihn selbst und die ganze friderizianische Zeit sich Widerspiegeln. Die schöne Ausstellung, die unter der Leitung Arthur Kampfs in der Berliner Akademie in Szene gesetzt wurde, gab natürlich den Ton an. Von hier aus, wo in den Januar- und Februartagen das ganze monarchisch gesinnte Berlin sich ein Stelldichein gab, sich an den Bildern des alten Fritzen und seiner Zeitgenossen, an den herrlichen Möbel stücken, den kostbaren Gebrauchsgegenständen und allerlei Kuriositäten erfreute, griff die Begeisterung über auf die größte wie die kleinste Kunsthandlung. Und wie man hört, hat sic sich gelohnt, denn der Umsatz von Bildern aller Arten, unter denen natürlich die kleinen die Hauptrolle spielten, soll nicht unbedeutend gewesen sein. Von hervorragenden Publi kationen, die sich direkt an die Ausstellung anschließen, dürften zwei zu nennen sein. Die Photographische Gesellschaft Berlin, die eben jetzt zu Beginn des Jahres l912 auf ihr fünfzigjähriges Bestehen zurückblicken konnte, hat sie heraus gegeben. Einmal sind es fünf authentische Bildnisse Friedrichs des Großen aus verschiedenen Lebensjahren des Königs nach Gemälden von Wcidemann, Knobelsdorfs, Pesne, Franke und Grass, die in den bekannten ausgezeichneten Gravüren auf holländischem Büttenpapier, Format 46X33 am, zum Preise von 10 sicher besonderen Anspruch auf Beachtung dessen haben, der auf die Überlieferung der historisch getreu wiedcr- gegebenen Persönlichkeit des Königs durch seine Zeitgenossen Wert legt. Des weiteren ist es ein großes Katalogwerk der Ausstellung in der Akademie, der ein wundervoll ausgcstattcter Band im Format 40X30 cm mit über 100 Photogravüren gewidmet sein wird. Hier soll also der ganze künstlerische Gehalt der Ausstellung für dauernd festgelegt werden. Eingeleitet durch eine Studie von Professor vr. Seidel über die Werke der alten Kunst und eine solche von Professor Or. Amersdorfer über die der neuen Kunst, wird dem Geschichts- und Kunsthistoriker wie auch dem laienhaften Freunde beider Disziplinen eine Publikation von höchst eigen artigem Reize in die Hand gelegt werden. Daß die äußere Erscheinung des Werkes auch dem wertvollen Inhalt ent sprechen wird, ist bei einem Hause wie der Photographischen Gesellschaft selbstverständlich. Vorgesehen sind nur 50 Exem plare auf Japanpapier in Lederband mit einer farbigen Fak simile-Gravüre als Titelbild zum Subskriptionspreise von 420 und 300 Exemplare auf Radierungspapier in Halb pergamentband zum Subskriptionspreise von 210 Es ist also hier wieder einmal dem Kunsthändler Gelegenheit ge boten, sein Verkaufstalent in ganz hervorragender Weise zu entfalten. Museen, Bibliotheken und Liebhaber wirklich künstlerisch hochstehender Sammelwerke werden dafür zu ge winnen sein und die Bemühungen des Kunsthändlers ihren Lohn finden. Stuttgart. Arthur Dobsky. Übersetzungen aus dem Deutschen in die dänische, englische, französische, holländische, italienische, norwegische, schwedische und spanische Sprache. Mitgeteilt von Hermann Mühlbrecht in Berlin. 1910, I. (1909, II. Halbjahr siehe BB. 1912, Nr. 53, 54, 55, 56, 57 und 58.) (Fortsetzung zu Nr. 63 d. Bl.) LUelmewAerr 7999. (Ler/rn, Fprr'ngker.) Oed. 16 60 H. karis, libr. L. M^nol. In-8, 132 p. 2 kr. 50 ö. ^ UaliLna, auborir^t.J cli i loio. n 0 o -r 2s äruk. Lotteräam, O. Lolis. XI. 8". (III, 244 dir:.) Lij inkssk. op 6 äln. 3 kl.; Zsb. 4 kl. 50 o.