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Die Nichte. Eine Weihnachtsnovelle von I. PiorkowSka. (Nachdr. Verb). 1. Die letzten Paffagiere sind an Bord, das Boot, dar sie herübergebracht hat, kehrt nach dem Quai zurück, und der Dampfer, eine dicke Rauchwolke hinter sich zurücklaffend, setzt sich langsam in Bewegung. Es ist Anfang November — ein trüber, kalter, un freundlicher Tag; der dichte Nebel, der gleich einer grünen Decke über dem wild bewegten Meere lagert, macht sich durch einen unangenehmen Sprühregen geltend. Die weiß schäumenden Wellen schlagen mit lautem Gezisch gegen das Schiff, das keuchend und pustend der offenen See zusteuert. Reges Leben herrscht auf Deck. Hier werden mehreren Matrosen unter lauten Zurufen Befehle ertheilt, dort sind andere damit beschäftigt, die Massen von Koffern, Kisten und Kasten geräuschvoll in den Schiffsraum hinab zu lassen, die 'Deckpaffagiere — unter ihnen eine große Zahl Auswanderer, die in der neuen Welt mehr Arbeit und bessere Zahlungen zu finden hoffen — su chen es sich in ihrer ungewohnten Lage möglichst bequem zu machen, während die Kajütenpaffagiere sich bald nach der Abfahrt des Schiffes meist in die unteren behaglicheren Räume zurückziehen. Unter den Wenigen, die noch auf Deck bleiben, befin det sich auch ein junges Mädchen von ungefähr zwanzig Jahren — eine zarte, schlanke Gestalt. Ein dunkler Regen mantel deckt ihre Trauerkleider. An einen Mast gelehnt, blickt sie, die tieftraurigen Augen voll Thränen, traumverloren nach dem fernen Hori zont an welchem das Land bereits verschwunden ist. Zum ersten Mal in ihrem jungen Leben hat sie sich aus ihrem traulich-stillen Heim hinausbegeben in die kalte, weite Welt — allein! — Einen Moment verläßt sie ihr Muth, der niemals allzu groß gewesen. Wie in banger Ahnung des Kommen den überfällt sie eine unerklärliche Angst vor der weiten Reise, vor dem fremden Lande — heißes Verlangen ergreift sie nach einem freundlichen Gesicht, einer theilnehmenden Stimme. Fröstelnd, durch Müdigkeit und. Aufregung doppelt niedergedrückt, mustert sie dis Mitreisenden, ob sich nicht einer darunter befindet, dessen wdhlwollendes Aeußere ihr Muth giebt, einige Fragen an ihn zu richten — Vergebene Hoffnung! Ein Jeder ist mit sich selbst beschäftigt, Keiner hat auch nur einen Blick für die Verlassene! Von Natur scheu und zurückhaltend hebt das junge Mädchen seufzend den Kopflund ist eben imABegriff, in die Kajüte hinabzusteigen, als Jemand leicht ihre Schulter berührte. Eine tiefe, klangvolle Stimme schlägt an ihr Ohr. „Verzeihung, aber mir scheint, Sie sind eben so allein auf sich angewiesen, wie ich — wollen wir nicht zu sammenhalten ? Da werden wir uns Beide weniger verein samt fühlen, — meinen Sie nicht?" „Mit tausend Freuden! Ach, ich bin Ihnen ja nur zu dankbar für Ihr freundliches Entgegenkommen!" stam melt jene freudig überrascht. Die Fremde ist in ihrer Größe und ungefähr auch so alt wie sie. „So gestatten Sie, daß ich mich Ihnen vorstelle — mein Name ist Margot Hallbeck." Mit diesen Worten reicht sie der Anderen herzlich die Hand. „Ich heiße Ella Böhren", erwiderte diese; „ich komme von Bonn und will nach New-Aork zu einem mir noch un bekannten Onkel. Ich fürchte, Ihnen keine heitere Gesell schaft zu sein," setzte sie mit einem bekümm rten Blick auf ihre Trauerkleider hinzu, „Das Herz ist mir noch schwer von oem herben Verlust, der mich kürzlich betroffen." (-dorCetznna m 1. GMHof zum WafidsEbößchen. Sonntag, den 12. d. MtS. : Kamm - Kraten - Schmaus mit E" starkbesetzter Ballmusik (Anfang Nachmittag 4 Uhr), wobei ich mit ff. Kaffee und Pfannkuchen bestens aufwarlen werde. Hierzu ladet freundlichst ein G. Hilbert. Bahnhofsrestaurant Pulsnitz Moraen Sonntag ff. ^funnkucL»en, - von Abends 6 Uhr ab: Stammabeudbrod a 40 Pf., wozu ergebens! einladet TV- Nähme Lonntax, den 12. und Contax, den 13 December: in Stamm und ganzen Portionen. Hierzu DE" Anstich des allbekannten hochfeinen 1k. Lul8»ltt«r Lür^erkriill. Ganz ergebenst ladet dazu ein Lmil LursoU. Spar und Vorschuß Verein M Pulsnitz. (Eingetr. Genossenschaft mit beschr. Haftpflicht.) Laut Beschluß der außerordentlichen Generalversammlung vom 13. November d. I. ist der Geschäftsantheil von 200 auf 300 erhöht worden. Wir ersuchen die geehrten Mitglieder die statutengemäßen Einzahlungen bis zum 24. a v. bewirken zu wollen. Noch bemerken wir, daß unsere Kasse am 31. December e. behufs Inventarauf nahme für allen Verkehr geschloffen bleibt. Hochachtend Spar- u. Worschrrßverein zu ^utsnitz (emgetr. Gen. mit beschr. Haftpfl.) Rich. Borkhardt, Direktor. W Boigt, Kassirer. ILLoLs-rL Kreusel 1^8^886 283. ev MgU ÄiMÜ empfiehlt Kro88ai tiK6 ^eulieHen in DE' Oapotttzii in Ssicls, ?1üsck, QksniHs und 'Wolls, für Erwachsene u Kinder, Adulter - LruMU in klüseb und IVolle, U'ormLl-UsmLsn «oilos Vordewüokeo nnL -Hosen in verschiedenen Qualitäten und Größen, klekilHomllen n- losen, Mä Lksvls, ?ul8wärrn«r, kniswärmsr, Oeib- blnclsn, Lopttücksn in Chenille, Seide u. 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Januar 1898, — Abends 8 Uhr, im Schützenhaus anderweit anberaumten General - Versammlung eingeladen Zugleich wird darauf hingewiesen, daß in dieser Versammlung ohne Rücksicht auf die Anzahl der vertretenen Stimmen von den Erschienenen gültiger Weise Beschluß gefaßt werden wird. Pulsnitz, am 11. December 1897. Die Iagögenoffenlchaft. Reinhold Gude, Vorst. DLL "^LLronIiLils von LsrnkLrä LckSne Leks Kiet8ebvl8tr»88e. — — Lek« Lull8«8tr»88«, empfiehlt sein großes Lager in MU" ^esiAesekeniLen aller H.rih "HWH zu ganz enorm billigen Preisen. Ganz besonders große, hundertfache Auswahl in kakesaervie«, ferner Lier-, Wein-, Liqueurgervie« in prachtvollen Mullern. 8o«1«n bis zur feinsten mit echt versilberten Beschlägen. Lraedttebalen, L^selaokLtt«, Lutterkükler, A«n»8«ll in Nickel, wie auch echt versilbert komplett« 8p«i8«8erviee von 10 Mk. bis 120 Mk. Llamevtöpfe, KIumenv»8«n, kipp«8. Ganz besonders großes Lager in 'kiizeb u. LLn^elampen, 4mpvln, sowie Beleuchtungsartikel für Gas, electr. 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