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eitäts-JngenieursZHammelrathz istZunter tragisch zu nen nenden Umständen erfolgt. Wie -schon erwähnt, war der so plötzlich Verstorbene glücklicher Bräutigam, die Hochzei sollte am 2. Weihnachtsfeiertag vor sich gehen. Die Braut war am späten Abend des Sonntags nach dem AuSstel- lungsgebäude gegangen, um ihren Bräutigam abzuholen. Ehe nach Schluß des Festes der Dresdner Bank der Heimweg angetreten werden konnte, mußte Hammelrath seines Amtes walten und den elektrischen Strom auSschal- ten. Er begab sich daher in den Umschaltraum und brachte darin auch zunächst zwei der großen Bogenlampen in der großen Ausstellungshalle durch Umdrehen der Hebel zum Verlöschen. Hierauf muß ihn eine körperliche Schwäche angewandelt haben, sodaß er mit beiden Händen die elek trische Leitung berührte, hierdurch den Strom schloß und durch seinen Körper leitete. Diesem Schlage erlag er Zum Glück riß ihn der auf seinen kurzen Aufschrei in den Umschalteraum herbcieilende Arbeiter an den Kleidern vom Apparat hinweg; beim Berühren des Körpers würde auch er dem Schicksal seines Vorgesetzten schwerlich ent gangen sein. Man kann sich aber den Jammer der her beigerufenen Braut vorstellen — ihren Bräutigam, den sie soeben erst gesund und munter vor sich gesehen, nun todt zu finden! Der Schmerz des armen Mädchens soll herz zerreißend gewesen sein! — Die Ordnung über die Erhebung einer Steuer für Zweiggeschäfte in der Stadt Dresden wurde vom Rathe angenommen. Dieselbe wird erhoben mit V2 Pro cent des Jahresumsatzes von den Zweiggeschäften in allen den Fällen, in welchen neben dem Hauptgeschäfte nur ein Zweiggeschäft besteht, mit 2 Prozent des Jahresumsatzes in allen den Fällen, in welchen neben dem Hauptgeschäfte mehrere Zweiggeschäfte desselben bestehen, von allen diesen Zweiggeschäften. — Immer mehr treten die Veränderungen am Neu stadt-Dresdner Bahnhofe hervor. Wer die Lößnitz straße hinaus in der Richtung zur nahen Gasanstalt geht, sieht bereits gewaltige Erdmasfen zu Hügeln aufgeschichtet, von deren Höhe die Lowries allein abrollen. Der Gleis bau längs der Maschinenhausstraße ist der Vollendung nahe und die Straße selbst ist weit über Metertiefe aus geschachtet worden. Die provisorischen Güterschuppen sind nahe der genannten und der Hellerstraße vollendet. Die Concordienbrücke wird bereits (nach dem eigentlichen alten Neudorf zu) abgebrochen und dafür die 20 Meter breite stattliche Gehestraße nach der St. Petrikirche weiter geführt, zum Theil unterführt. Der frühere Hainweg aber wird nun zur Hainstraße, in welche man mehrere Straßenbahn gleise legt und die dereinst als der directe, große Haupt zugang von der inneren Stadt zum Neustädter Personen bahnhöfe gelten wird, wodurch zugleich die Kaiserftruße bedeutend entlastet wird. — Am Mittwoch Abend gegen halb 9 Uhr verschied in Bautzen infolge Herzschlags inmitten feiner Freunde, mit denen er im Hotel Gude seinen Abendschoppen trank, Herr Bezirksschulinspektor Rabitz. Am 17. Oktober in Fran kenhausen in Th. geboren, wurde er 1866 Gymnasiallehrer in Rudolstadt, 1867 Oberlehrer am Progymnasium in Grimma, 1869 Schuldirektor in Roßwein, 1875 in Zwickau und 1885 König!. Bezirksschulinspektor in Löbau. 1892 Wurde er nach Bautzen überwiesen. — An Stelle des verstorbenen Herrn Schulrath Ra bitz in Bautzen ist Herr Bezirksschulinspektor Bach in Löbau i. S. als interimistischer Verwalter des Bezirks Bautzen bestellt worden. — Das 4jährige Töchterchen des Bäckermeisters Her mann Oehmigen in Br 0 ckwitz bei Meißen rutschte mit einem Beine in einen mit einem Holzdeckel verschlossenen Kessel kochenden Wassers und zog sich so schwere Brand wunden zu, daß es nach 9tägigem schweren Leiden durch den Tod erlöst wurde. — Die launische Göttin Fortuna hat sich bei Gele genheit der Ziehung der Leipziger Ausstellungs-Lotterie noch weitere Scherzchen erlaubt. So gewann ein Zim mermädchen eines Leipziger Hotels eine — Feuerspritze! — Der zweite Hauptgewinn der Leipziger Aus stellungs-Lotterie, ein Diamant Kollier mit 48 großen was serhellen Diamanten und einem Diamant-Armband mit 5 großen wasserhellen Diamanten, fiel auf Nr. 575,277. Die Nummer wurde nach Riga verkauft. — Kaum hat sich in Sebnitz am Freitag voriger Woche das Grab über einem von einem tollwütigen Hunde gebissenen Menschen geschlossen, so kommt aufs neue die Kunde, daß dieser Tage wieder ein verdächtiger Hund da selbst herumgelaufen und nicht bloß Hunde, sondern auch mehrere Menschen gebissen hat. — Die älteste Einwohnerin Zittaus, Frau Christiane Elisabeth Dittrich geb. SchniebS, vollendete am Freitag ihr 101. Lebensjahr. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Se. Majestät der Kaiser verweilt am 13. December m Kiel, woselbst alsdann die Vorstellung der nach China abgehenden Mannschaften erfolgt. — Prinz Heinrich von Preußen traf am Mittwoch Vormittag gegen 10 Uhr auf dem Bahnhofe in Friedrichs- ruh ein, wo ihn Graf Rantzau empfing und alsdann nach dem Schloß geleitete. Im Vorzimmer wurde der Prinz von der Gräfin Rantzau in Gegenwart des Prof. Sckwe- ninger begrüßt. Von hier ab begab er sich in das an stoßende Wohnzimmer, wo Fürst Bismarck, der wegen eines Beinleidens seinen Rollstuhl nicht verlassen konnte, ihn empfing. Der Besuch des Prinzen dauerte 2 Stunden. (Bei dem tiefen Barometerstand ist mit Sicherheit anzu- rehmen, daß sich beim Fürsten Bismarck wieder die neu- ralgischen Schmerzen eingestellt haben.) — Bei der am Dienstag fortgesetzten Marinedebatte des Reichstages ergriff zunächst Abg. Eugen Richter das Wort Namens der freisinnigen Volkspartei. Ec verwarf das Flottengesetz in jeder Richtung, berief sich auf die um- fassenden bisherigen Bewilligungen deS Reichstages für die Marine und versuchte darzulegen, daß die deutsche Flotte in ihrem gegenwärtigen Bestände ihren verschiedenen Auf gaben genüge. Im Ferneren warf der freisinnige Führer der Marineverwaltung Wechsel in ihren Anschauungen vor und erörterte die finanzielle, etatS- und verfassungsrechtliche Seite der geplanten Flottenverstärkung völlig vom oppo sitionellen Standpunkte aus. Herr Richter schloß seine von der radicalen Opposition mit lebhaften Beifall aufge- nommene Rede mit der Erklärung, die freisinnige Partei werde einem solchen die Rechte der Volksvertretung noch weiter schmälernden Gesetze nie zustimmen. Nach einer etwas matten Entgegnung des Staatssekretärs Tirpitz be fürwortete der ReichSparteiler Abg. Graf Arnim kurz die Vorlage, worauf Abg. vr. Lieber als Generalredner des Centrums sprach. Seine Ausführungen entsprechen dem Beschlusse der Centrumsfraktion, wonach dieselben sich in der Marinefrag« nicht binden, sondern sie von Fall zu Fall prüfen will. Der CentrumSführer hatte an der Marinevorlage allerhand auszusetzen, aber zwischen allen seinen Bedenken und Einwendungen klang immer wieder die Andeutung hervor, das Centrum könne sich möglicher Weise doch noch für die Vorlage entscheiden. Jedenfalls betonte er, daß die Centrumspartei ihr Urtheil und ihre schließliche Stellungnahme gegenüber der vorgeschlagenen Flottenverstärkung von dem Verlaufe der CommissionSver- Handlungen abhängig machen werde, mit welcher Erklärung des Führers der maßgebendsten Partei des Reichstages die Entscheidung in der Marinesrage einstweilen noch im Stadium dec Ungewißheit verbleibt. Zuletzt ließ sich der welfische Abgeordnete Gras Bernstorff vernehmen, welcher die definitive Haltung seiner kleinen Partei ebenfalls von den Ergebnissen der CommissionSverhandlungen abhängig machte. Dann wurde die weitere Marinedebatte auf Donners tag vertagt. — Die Kundgebungen aus den Kreisen der deutschen Kaufmannschaft und des Handelsstandes zu Gunsten der Flottenverstärkung mehren sich. Am Dienstag fand in Hamburg eine zahlreich besuchie Versammlung des kauf männischen Vereins „Ein Ehrbarer Kaufmann", statt, welche fast einstimmig eine kräftige Resolution für die Vermehrung der deutschen Flotte annahm. — Die in der bayerischen Abgeordnetenkammer durch den Rücktritt des bisherigen, der CentrumSpartei ange hörenden, Präsidenten v. Walther entstandene Präsident- schaftScrisiS hat in 0er Dienstagssitzung insofern ihre Lösung gefunden, als der seitherige erste Vicepräsident vr. v. Clemm (nat.-lib.) mit 81 Stimmen zum neuen Präsidenten gewählt wurde; 71 Stimmen fielen auf v. Walther. Die Neuwahl der Vicepräsidenten und der Schriftführer wurde auf eine spätere Sitzung anberaumt. Im Fortgange der DienStagS- sitzung kam es zu äußerst stürmischen Auseinandersetzungen anläßlich der Veränderung im Präsidium zwischen Cenlrum und Liberalen. — Der Conflict Deutschlands mit Hayti ist beigelegt. Unter dem Eindrücke der Ankunft dec deutschen Schulschiffe „Charlotte" und „Stein" vor der Hauptstadt Port-au- Prince hat die Haytianischen Regierung alle Genugthuungs- forderunoen der deutschen Regierung schleunigst bewilligt und zugleich in feierlicher Form Genugthuung gegeben. Die gesammte Ceremonle wurde durch einen offiziellen Em pfang des deutschen Geschäftsträgers Grafen Schwerin seitens der haytianischen Regierunqsbcamten beendigt. Aus der drohenden Revolution der Bevölkerung von Port-au- Prince scheint nichts geworden zu sein. — Es schwebt dem nach nur noch der Zwischenfall mit China, der aber hoffent lich auch seine Beilegung in für Deutschland befriedigender Weise finden wird. Die fortgesetzt energische Behandlung der Kiaotschau-Fraqe vom Berliner Auswärtigen Amt ist jedenfalls nur zu billigen. So hat jetzt eine deutsche Marine-Abiheilung auch die Stadt Kiaotschau selbst besetzt; die chinesische Besatzung zog sich ohne Widerstand zurück. — Die 2jährige Dienstzeit macht eS nöthig, die Zahl der einzuziehenden Reservisten zu erhöhen. In Zukunft sollen jährlich 200,000 Reservisten wieder zu Hebungen einberufen werden. — Aus Breslau wird geschrieben: Die Erbprinzessin von Sachsen-Meiningen reist nach Kiel, um von ihrem Bruder dem Prinzen Heinrich, vor dessen Abreise nach Ostasien Abschied zu nehmen. — Wegen Betruges verhaftet wurde in Breslau der Inhaber der Firma „Schles. Kredit- und Hypotheken bankgeschäft" Kaufmann Otto Korallus, durch den auch zahlreiche Berliner geschädigt wurden. KorallaS war In haber einer Sparkasse. Wer ein Darlehn haben wollte, mußte zunächst Mitglied der Sparkasse werben. Zahlreiche Mitglieder, die Darlehne nicht erhielten, erachteten sich nun um Einlage der gezahlten Gebühren für Spesen und Aus kunftseinholungen betrogen und erstatteten Anzeige, die die Einleitung des Strafverfahrens gegen den Inhaber der „Sparkasse" zur Folge hatte. — Eine Frau mit ihren beiden Knaben, sowie ein anderer Knabe sind am Dienstag im Teich des Dorfes Weißwasser bei Görlitz ertrunken. Die Frau hatte ihre im Eise eingebrochenen Kinder retten wollen. — Die Erleuchtung der Eisenbahnwagen in Preußen mittelst Acetylen-GaseS ist jetzt beschlossene Sache. Oesterreich-Uugaru. Die Wiener Meldungen über die parlamentarische Lagen in Oesterreich lauten noch immer widersprechend. Auf der nnen Seit« wird gemeldet, daß die Vermittlungsverhandlungen des Ministerpräsidenten v. Gautsch mit der Rechten und mit der Linken des Abgeord netenhauses endgiltig gescheitert seien, auf der anderen Seite wird versichert, die Verhandlungen seien aussichtsvoller ge worden. Die erstere Version besitz indessen mehr Wahr- scheinlichkeit. Im ungarischen Abgeordnetenhaus« steht eben falls ein Obstructionskampf bevor, woraus wenigstens die von Franz Kossuth namens der Unabhängigkettspartei bei Kner vorläufigen Erörterung der eingebrachten ProvisoriumS- Vorlage abgegebenen Erklärungen hindeuten. Prag, 8. Dec. In der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch sind 64 Personen verhaftet worden, darunter 24 wegen Diebstahls, 5 wegen Verdachts der Plünderung und wegen des Verdachts, einige Fensterscheiben im allgemeinen Krankenhause eingeschlagen zu haben. Ein siebzehnjähriger Tapezierlehrling ist verhaftet und dem Strafgerichte über geben worden. Brüx, 9. Decbr. In der vergangenen Nacht er folgte im Verdämmungsschacht ein Wasserbruch aus der Sohle. Eine Gefahr für die Stadt und die Grube ist ausgeschlossen. Frankreich. Die in der französischen Deputirtcnkammer beseitigte DreysuS-Esterhacy-Affäre hat nun auch im Senat zu einer JnterpellationSüebatte geführt. Die hierbei ge haltene Rede deS Vorkämpfers für die Sache der verur- theilten CapitänS DreyfuS, deS Vicepräsiden Scheurer-Kestner, stellt zweifellos den Rückzug desselben Var, bei welchem die Regierung den DreyfuS-Freunden goldene Brücken baut, wie auS der Erwiderungsrede des KricgsministerS Billot erhellt. Ob nun das Kriegsgericht den Major Esterhacy für schuldig erklären oder ihn freisprechen wird, dies ist ziemlich gleichgültig, nachdem der Regierung und dem Parla- >ment die gewaltsam- Vertuschung der eigentlichen Dreyfus- Affäre beliebt hat. — Aus dem inneren Afrika kommt eine Unglücksbot schaft für die Franzosen. Die auf dem Marsche nach dem Nil befindliche französische Expedition unter Major Monn- Hand ist in der Provinz Bahr el Gazal niedergemetzelt worden; Einzelheiten über diese militärischen Katastrophe fehlen noch. — Der bisherige russische Botschafter in Paris, Baron Mohrenheim, ist von ssiner Regierung abberufen worden. Zu seinem Nachfolger soll Graf Urusson, russischer Gesandter in Brüssel, aus-rsehen sein. Italien. Die italienische Ministercrisis befindet sich noch immer in der Schwebe, di Rudini hat den Auftrag zur Bildung des neuen Cabinets noch nicht definitiv über nommen. Am Dienstag hatte er wiederum Besprechung mit mehreren politischen Persönlichkeiten. Balkanhalbinsel. Der am 4. Dezember zu Con- stantinopcl unterzeichnete definitive türkisch-griechische FriedenS- vcrtrag bedarf, Sa er bereits die Genehmigung deS türkischen Ministerraths erhalten hat, nur noch der Zustimmung der griechischen Deputirtenkammer. Letztere wird zu diesem Zweck wahrscheinlich auf nächsten Montag einberufen werden. Vermischtes * Rudolf Falb'S Kalender aus da- erste Halbjahr 1898 ist erschienen und weist außer den Wetterprognosen für die Zeit vom Januar bis mit Juni auch das Verzeich- niß der Tags auf, welche im Laufe deS Jahres sich nach Falb'S Berechnungen mehr oder weniger kritisch gestalten sollen. Darnach sind kritische Tage 1. Ordnung: der 22. Januar, 20. Februar, 8. März, 22. Mürz, 6 April, 6. Mai, 3. Juli, 2. August, 31. August, 3_>. September und 15. October ; 2. Ordnung: der 6 Februar, 20. April, 4. Juni, 17. August, 16. September, 29. October, 14. No vember und 13. December; 3. Ordnung: der 8. Januar, 20. Mai, 19. Juni, 18. Juli, 28. November und 28. De cember. Bezüglich der Tage 13. December, 8. Januar, 18. Juli und 28. December hält es Falb für sehr wahr scheinlich, daß dieselben, weil sie mit Finsternissen zusam menfallen, um eine Ordnung höher rücken. Kiew, 8. Dec. Eine furchtbare Kesselexplosion er folgte gestern in der Maschinenfabrik von Kusminski in Butzewno. 21 Arbeiter wurden getödtet und 27 schwer verletzt. Die Fabrik ist vollständig zerstört. * Vierzehn Tage auf hoher See, mit den ärgsten Stürmen kämpfend, befand sich, wie man schreibt, der Schooner „Amor". Derselbe ist nun glücklich in den Hafen von Rügenwalde eingelaufen. Das Schiff, welches man allgemein als verloren ansah, hatte schon vor merz hn Lagen einen vergeblichen Landungsversuch gemacht, wo aber furchtbare Sturm, welcher zu der Zeit herrschte, die Lan dung verhinderte. * Die Gesundheit der Helgoländer. Als ein Beweis des guten Gesundheitszustandes auf Helgoland, so schreibt man kann es gelten, daß bei der 2100 Köpfe zäh lenden Bevölkerung innerhalb dec letzten 16 Wochen kein Todesfall vorgekommen ist. * Erwischte Einbrecherbande. Dem Düsseldorfer Kri minalkommissar Voigt gelang eS, wie ein Privat-Telegramm meldet, im Verein mit der Kölner Kriminalpolizei die Spur einer Einbrecherbande aufzufinden, welche in einer ganzen Anzahl größerer Städte Mitteldeutschlands bedeutende Diebstähle ausführte. Bei einem Spitzbuben wurden die gesamten in der Villa Rosenheim bei Königswinter im Werthe von 20,000 Mark gestohlenen Silbersachen vorge sunden. * Ein interessanter Patient ist dieser Tage in Stettin gestorben, nämlich der Steuersekcetär Tiede, welcher vor mehreren Jahren das Interesse weuer medizinischer Kreise erregt hatte. Er war damals an Magenkrebs erkrankt, Hilfe schien ausgeschlossen, bis sich der Oberarzt Prof. Schuchardt vom Stettiner allgemeinen Krankenhaus ent- chloß, durch einen operativen Eingriff dem Kranken den ;anzen Magen herauszunehmen und durch Ei Weiterung deS folgenden Darmabschnittes einen künstlichen Magen herzustellen. Die schwierige Operation gelang, und Tiede eble fortan ohne jede Beschwerde; Appetit und Verdauung waren bei ihm ste»- in bester Ordnung. Jetzt ist sein Tod infolge einer nsellentzündung erfolgt. * Ein „W.i .rkind," Namens Bruno Steindel, das eben 6 Jahre alt geworden ist, wird im Monat Januar eine erstaunlichen Leistungen auf dem Klavier in Zwickau hören lassen. Der Kleine ist ein Enkelkind des nicht längst verstorbenen Musikdirektors Steindel daselbst. Der Knabe überragt als Klavierspieler unstreitig alle bisher aufgetretenen Wunderkinder, und er versetzte selbst die weitesten und vornehmsten musikalischen Kreise von Paris in staunende Bewunderung, gegenwärtig aber concertirl er in London, wo er große Erfolge erziel». * Fatal verschnappt. Ein Bräutigam, der sich heim lich den Bart hat abnehmen lassen, trifft Abends seine Braut, die er lebhaft adküßt. „Du hast mich also trotzdem wiedererkannt?" meinte er, nachdem er eine Weile mit ihr geschäkert. - Braut (überrascht): „Ach Goll, jetzt höre ich erst ... das bist Du, Georg!" * A: „Weißt Du auch, warum die Nansen'sche Ex pedition nach 3 Jahren so merkwürdig frisch zurückkam?" — R: „Na?" — A: „Weil sie stets aus EiS gelegen ist." " Johnny, ich will nickt hoffen, daß Du mit dem Fluchen anfängst! Oh »ein, ich warte schon noch, bis ich so alt bin wie Papa. —