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Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend Blatt Amts und des StadLraLhes des Königl. Amtsgerichts WuLsnih Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. Arrsererte sind bis Dienstag u. Freitag Vorm. 9 Uhr aufzugeben. Preis für die einspaltige Cor puszeile (oder deren Raum 10 Pfennige. Geschäftsstellen bei Herrn Buchdruckereibes.P abst in Königsbrück, in den An- noncen-Bureaus von Haas' n- stein L Vogler u. „Jnvalidcn- dank" in Dresden, Rudolph Mosse in Leipzig. schenk/ ^fiir Pulsnitz, Als Beiblätter: 1. Allustr. Sonntags- Statt iwöchentlich), S. Kine landwirth- schaftNche Weilage (monatlich). Abonnements-Preis: Vierteljahrl.1M.2b Pf. Auf Wunsch unentgeltliche Lusendung. Druck und Verlag von E. L. Först er's Erben in Pulsnitz. MeiundvierMer Jahrgang. Gus.°° 14. November 1881 Sonnabenb. Grunüstücks- um! Mobiliar Versteigerung. Erbtheilungshalber soll das zum Nachlasse des Brauereibesitzers Friedrich Edwin Haufe in Breinig gehörige, auf 29,600 Mark gewürderte VraucrcignmSsliick mit LanSwirthschaft Nr. 131 des Brd.'Cat. und Fol. 563 des Erund- und Hypothekenbuchs sür Bretnig, 18,g Ar 103 ON. Fläche umfassend und mit 61,bg St.-E. belegt, an» Dienstag, den 24. November 1891, Bormittags 10 Uhr, an Ort und StrUe unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen öffentlich versteigert werden. An demselben Tage Nachmittags nach erfolgter Grundslücksversteigerung und nach Befinden am folgenden Tage kommt ferner der Haufe'sche Mobiliar - Nuchlatz an Vieh, Wirthschafts-, Haus- und Brauereigeräthen, Erntevorräthcn, Kleibern, Wäsche, Möbel u. s. w. gegen sofortige Baarzahlung zur öffentlichen Versteigerung. Der Ersteher der Brauerei hat den zehnten Theil ber Erstehungssumme sofort im Termine zu erlegen oder sicher zu stellen. Die sonstigen Verstelgerungsbedmgungen, sowie ein Verzelchmg der zu veraucuomrenden beweglichen Gegenstände sind aus den an der Gerichtstafel hier und im Gasthofe zum Deutschen Hause in Bretnig befindlichen Anschlägen zu ersehen, werden auch auf Verlangen abschriftlich mitgetheilt. Pulsnitz, am 7. November 1891. Das Königliche Amtsgericht. Hempel. K. Betank tmachun g. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmannes Ernst Robert Brückner m Grotziöhrsovrs wird hiermit, nachdem, die Zustimmung sämmtlicher Konkurs- gläubiger, welche Forderungen angemetdet haben, beigebracht äs», in Gemäphelt des tz 1L8 flgbe. der Konkursorbnung eingestellt. Pulsnitz, am 11. November 1891. Das Königliche Amtsgericht. Or. Hempel. Veröffentlicht: Söhnel, Gerichtsschreiber. Bekanntmachung. Mittwoch, de» 18. November 1891: StadtveroldueteWahl. Alle stimmberechtigten, in die diesjährigen Listen ausgenommenen Bürger hiesiger Stadl werden hiermit aufgefordert, gedachten Tages in der Zeit von Vormittags 10 Uhr vis Nachmittags 2 Uhr Persönlich im Sitzungssaal ihre mit den Namen der Gewählten deutlich bezeichneten Stimmzettel abzugeven. PulSnttz, am 9. November l891. Der Stadtrat h. Schubert, Brgrmstr. — - — —-—- " - - — — - - — Nachdem von der Königlichen Intendantur der Armee tue von der AmtShauplmannschaft über im Laufe dieses Jahres feiten der Gemeinden bez. Gutsbezirke an die Truppen verabreichte Marschfourage bez. gewährtes Quartier eingerechneten Beträge festgestellt und anher ausgezaylt worden sind, werden die Vertreter der von der Einquartierung betroffenen Gemeinden und Gutsbezirke hiermit angewiesen, die auf Letztere entfallenden Betrage spätestens bis zuin 20. d. M. hier zu erheben. Die inzwischen hier ausgegebenen Quittungen sind vorschristsgemäß zu vollziehen und bei Empfangnahme der Beträge abzugeben. Kamenz, am 7. November 1891. Königliche Amtshauptmannschaft. , — von Zezschwitz. Bekanntmachung. Die mit einem Einkommen von 625 Mark nebst freier Wohnung und Heizung Lotirte Schulhausurannsstrlle soll baldigst und spätestens Ende Januar 1892 neu besetzt werden. Geeignete Bewerber wollen ihre Gesuche dis zum 20. November dieses Jahres im hiesigen Gemeindeamts einreichen, wo auch über die näheren Bedingungen Auskunft srtheilt wird. Großröhrsdorf, den 7. November 1891. Der Schulvorstand. Aus Berlin. Ein bekanntes, großes, seit Jahn n bestehendes Bank haus, der Chef Commercienrath, mit einem Kundenkreise ans den höchsten Familien und den ersten Jndustriefirmen, und daneben noch Tansende von Clienten aus dem Mittel stände, pleite, total verkracht! Und wenn's das allein bloß wäre! Der Pleitegeier schwebte schon etwas länger als drei Monate und vierzehn Tage am Himmel des betreffenden Geschäftshauses, der Krach war schon seil Monaten unab wendbar, wenn es nicht plötzlich einen Goldregen gab. Aber trotzdem trieb der famose Besitzer einen mehr als fürstlichen Luxus, natürlich Alles aus Kosten Derjenigen, die feiner Reellität vertrauten. Eine halbe Million Mark soll ungefähr der Hausstand dieses Börsenherrn verschlungen haben und zwar nicht Während der letzten zehn Jahre etwa, sondern Jahr sür Kahrs Kaiser Friedrich kannte seine Pappenheimer, als er dem bekannten Berliner Juwelier Fnedhetm, der ihm einen 2b,000-Thaler-Echmuck offerirte, erwiderte: „Nein, mein Lieber, das gehl nicht. Damit gehen Sie nur zu irgend einer Bankiersfrau!" Es zeugt von einer bodenlosen Verworfenheit eines Geldmannes, Unsummen für seinen persönlichen Luxus zu verschwenden und andere Personen, die ihm vertraut, zu beschwindeln. Das ist der richtige weltstädtische Schwindel, der impouiren könnte, wenn die Sache nicht gar so boden los gemein wäre. Die Liste der Hineingesallenen ist nicht klein; es sind, wie erwähnt, große Namen und erste Firmen darunter, kurz und gut, solche Leme, die es aushallen können, wenn gleich ja Niemand gern sich ein paar Hunderttausend Mark ui dieser Weise abtnöpfen läßt. Dann kommen aber die Kleinen, von welchen Niemand spricht, und die nun sehen können, wie sie einen Ersatz sür ihre verloren gegangenen saueren Ersparnisse sinden. Kommt die Sache zur gerichtlichen Verhandlung, so bekommt der Mann mit der halben Million Hausstands geldern seine paar Jahre Gefängniß und braucht wahr scheinlich hinterher noch lange keine Steine zu karren. Die von ihm Beschwindelten können sich dagegen quälen und sich einschränken, er wird hierüber wohl schwerlich Ge wissensbisse empfinden. Es wird jetzt angesichts der traurigen Vorkommnisse im Berliner Nachtleben häufiger gesagt, gewisse Leute seien nur mit Prügel zu curiren. Es würde nichts schaden, wenn Jemand, der in solcher Weise sein großes Vertrauen gemißbraucht hat, so Viele zu Bettlern machte, Morgens oder zu anderer passender Stunde Fünfundzwanzig aufgezählt bekäme. Die Iankee's haben mitunter Respect vor solchem Trick, sie bewundern die Schlauheit solcher Halunken; wir