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ave» fftens ang« zehn nstalt rvis- selten auke ivtög- >r in fünf > jede ivar, rrbs u be- >6. Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. Bei herrlichstem Wetter erfolgte am Sonntage Nachmittag der Auszug unseres umformirten 8, '»88, tl8v, uUv, Nii »chsen rem Menge Waaren im Werthe von 6000 Mk. Die Dieb sind vom Hofe aus durch ein vergittertes Fenster in den Laden gedrungen, nachdem sie einen Eisenstab zersägt hatten. Durch Auswahl der werthvollsten Spitzen haben die ver- muthlich von auswärts gekommenen Diebe Fachkenntnisse verratheu. Jin Hausflur des fraglichen Grundstücks ist ein neuer sogen. Kisienmeißel mit dem hier ganz unbekann ten StempO „Sauter", sowie ein neues großes Küchen messer mit dem Stempel „Weiß" zurückgelasseu worden. — Die sächsischen Staalssorsten ergaben im Jahre 1890 12,867,061 Mk., die höchste der bisher überhaupt erzielten Einnahmen. Die Mehreinnahme gegen das Vorjahr beträgt 682,483 Mk. und ist eine Folge des Mehrverschlages uni 43,726 im und der höheren Holzpreise, die abermals den höchsten Stand feit den außergewöhnlichen Jahren 1873 bis 1875 behaupteten. — Die Erinnerungsfeier bei Königgrätz. Nach einem Berichte von dort waren ai^ 3. Juli früh in Königgrätz 170 Mitglieder sächsischer Kriegervereine eingetroffen. Die selben wurden am Bahnhofe herzlich begrüßt. Außerdem sind sehr zahlreiche Veteranen und Offiziere, die an der Schlacht theilgenommen haben, anwesend. Nachdem am 2. Juli Abends vor dem Platzcommando eine Serenade mit Zapfenstreich stattgcfunden hatte, begann die Hauptfeier mit einem Requiem in der Kathedrale und einem Feld- goltesdienste beim Mausoleum. Die Gottesdienste wurden von einem katholischen und einem evangelischen Geistlichen und einem jüdischen Rabbiner abgehalten. Die Ehrenwache bildeten Vertreter des Dragonerregiments Nr. 8, des In fanterieregiments Nr. 14 und des preußischen Grenadier- Regiments Nr. 10. In den 48 Gemeinden, welche im Umkreis des damaligen Schlachtfeldes liegen, wurden gleich zeitig Messen gelesen. Hierauf folgte die Einweihung des neu aufgestellten Monumentes und die Niederlegung der Kränze. — Die sächsischen Veteranen, welche nach König grätz reisten, haben von dort aus ein Telegramm folgen den Inhalts an den Kaiser von Oesterreich gesandt: „Beim Ueberschreiten der Landesgrenze senden 200 sächsische Ve teranen Ew- Majestät ihre unterthänigsten Grüße und ein donnerndes Hurrah!" Auch dem Könige von Sach sen sandten die sächsischen Veteranen telegraphisch ihre ehrfurchtsvollste Begrüßung. — Die große mechanische Weberei zu Zittau ist Don nerstag abend von einem verheerenden Brande heimgesucht worden, so daß von den aufgestellt gewesenen 423 Stüh len etwa 180 verloren sind. Das Waarenlager aber konnte in der Hauptsache gerettet werden. — Ein am Freitag bei Zittau niedergegangener Wol kenbruch störte den Betrieb auf der Bahn nach Oybin. Die eingetretenen Hindernisse konnten nachmittags bereits wieder beseitigt werden. — Als Kurfürst August der Starke am 15. Septem ber 1697 König von Polen geworden war, gab er u. a. auch Befehl, die ganze sächsische Armee, welche damals über 20,0tX) Mann zählte, binnen 2 Monaten mit wollenen Strümpfen zu versehen. Die Wollarbeiter im ganzen Lande erklärten dies für unmöglich. Da erschien die Zunft der Tuchmacher aus Zschopau und ließ dem Generalissi mus Grafe« von Schulburg wissen, sie wünschten die Be stellung zu übernehmen und würden sie in der gesetzlichen Zeit liefern. Sie hielten Wort. Der König war damit so zufrieden, daß er der Innung das Privilegium ertheil- te, neben ihren Tuchen auch Strümpfe zu fabrizieren und auf allen Märkten des Landes feil zu bieten. Erst im vorigen Jahrhundert gaben die Zjchopauer Tuchmacher Bekanntmachung. Während der am 6. dieses Monats staltfindenden Massenschüttungen mit Setzung von Packlager auf der Dorsstraße in Lichtenberg wird dieselbe auf der Strecke von Caü-Nr. 52 bis Cat.-Nr. IS6 für allen Fährverkehr gesperrt; der Durchgangsverkehr hat den Weg entweder über Leppersdorf, fiskalische Chaussee und Siebenweg nach Lichtenberg oder über Kleindittmannsdorf, Großnaundorf und Mittelbach nach Lichtenberg zu nehmen. Kamenz, am 1. Juli 1891. Königliche Amtshauptmannschaft. Von Zezfchwitz. Itzl' 5. wigte st. »eiten ätigt. ld. Bekanntmachung. Amtstag in Königsbrück fällt in diesem Monat aus. Kamenz, am 3. Juli 1891. Königliche Amtshauptmannschaft. von Zezschwitz. Zur Kaiserreise. Die Kaisertage in Amsterdam sind zu Ende. Während des Besuches des Kaisers und der Kaiserin ist auch Nicht die geringste Störung eingetrete», hingegen haben Volks- kundgebungen zu Gunsten des deutschen Herrscherpaares in einer Stärke und mit einer Kraft stattgefunden, welche alle Kreise in Erstaunen gesetzt haben. Es liegt aus der Hand, daß das Auftreten des Kaisers auf die Bevölkerung einen großen Eindruck gemacht hat. Die Hauptzeit ihres Aufenthaltes in der berühmten niederländischen Handels stadt verwendeten der Kaiser und die Kaiserin auf die Be sichtigung der Stadt und des Hafens. Den Glanzpunkt aller ihnen zu Ehren veranstalteten Arrangements bildete ein wundervolles Feuerwerk der Stadt Amsterdam, welches am Donnerstag Abend stattfand. Nach 9 Uhr begaben sich der Kaiser und die Kaiserin, sowie die Königin-Regentin Emma nach dem Hafen, um dort in einem Boote dem Feuerwerke zuzuschauen. Das Programm desselben bot 303 Nummern. Die am gegenüberliegenden Ufer ange brachte Beleuchtung bot einen feenhaften Anblick. Die Hauptnummer des großartigen Schauspiels stellte die Schlacht zwischen dem holländischen Admiral de Ruyter und der englischen Flotte im Jahre 1666 dar und dehnte sich in einer Breite von 100 Metern aus. Großen En thusiasmus rief es hervor, als das Bild des Kaisers, 20 Meter hoch, in den prächtigsten Farben erschien. Die Ufer waren von einer dichtgedrängten Menschenmenge be setzt, zahlreiche geschmückte Boote und Fahrzeuge lagen auf dem Wasser. Das Wetter war Prächtig, so daß die hohen Herrschaften bis nach 11 Uhr dem großartigen Schauspiele beiwohnten. Am Freitag erfolgte über Haag und Rotter dam die Abreise nach England. Kurz vor Mittag trafen die fürstlichen Herrschaften im Haag, der niederländischen Hauptstadt em. Der Bahn hof war prachtvoll geschmückt, Salutschüsse wurden abge feuert. Zum Empfange waren alle Minister, die ersten Staatsbehörden, nnd eine Ehrenwache anwesend. Unter tausendstimmigen Hochrufen erfolgte die Einfahrt zum Palais, wo die Mittagstafel eingenommen wurde. Daran schloß sich eine ausgedehnte Rundfahrt in die ganze Um gebung von Haag, überall waren dichte Volksmengen ver sammelt, welche dem Kaiser und der Kaiserin stürmische Grüße darbrachten. Von Haag aus erfolgte dann die Fahrt per Eisenbahn nach Rotterdam, wo der Empfang der gleiche enthusiastische und herzliche war. Selbst den Holländern kam diese stürmische Volksbegcisternng über raschend. In Rotterdam verabschiedeten sich der Kaiser und die Kaiserin auf das Herzlichste von den niederlän dischen Königinnen und fuhren unter lauten Zurufen an Bord der Jacht „Hoheuzollei n". Unter den Salutschüssen des holländischen Ehrengeschwaders stach die Flottille in See. Der Kaiser blieb auf der Commandobrücke, fort während feinen Dank für die Ovationen darbringend, bis das Kaiserschiff dem Gesichtskreise entschwand. Am Sonn abend erfolgte die Ankunft des Kaiserpaares in England. Alle niederländischen Zeitungen widmen den nunmehr be endeten Kaisertagen sehr ausführliche Artikel, in welchen ein recht warmer Ton angeschlagen wird. Der Kaiser hat zahlreichen niederländischen Hofwürdenträgern »nd hohen Beamten Orden und Auszeichnungen verliehen, sowie Ge schenke übergeben. Jägercorps zum Marienfeste. Es hatten sich hierzu aus der nächsten Umgebung unseres Ortes viel Zuschauer eiu- gesuudeu, da- dem Fcstzuge uach der Schicßwiese folgten, woselbst sich nunmehr em lebhafter Verkehr enlwickelte, Bei dem am Montag stattgefundenen Damenschießen thal Frau Klempnermstr. Rechig den Königsschuß, während Frau Seilermstr. Karisch die Marschallswürde erhielt. Hierbei kamen recht nette und nützliche Prämien zur Vcr- theiluug. Heute Dienstag Nachmittag findet die übliche Festtafel statt. — Wieder stehen wir in der angenehmen Zeit, wo sich Jedermann und besonders die kleine Welt an dem Ge nüsse der so beliebten und in sanitärer Beziehung so empfehlenswerthen Kirschfrucht erquickt. Leider ist mit dem Genießen derselben insofern eine das Leben bedrohende Gefahr verbunden, als die Kerne, welche in leichtsinniger und unbesorgter Weise von so vielen mit verschluckt werden, schlimme Entzündungen im Darmkanale Hervorrufen können. Es seien demnach Eltern und Kinderwärterinnen, die in dieser Angelegenheit noch vielfach eine sehr laue Ansicht an den Tag legen, besonders angewiesen, ihre Kinder auf den gedachten Uebelstand aufmerksam zu machen und zur Vorsicht zu ermahnen. — In frischem Zustande zur Aufgabe gelangende Sendungen von Beeren (Erd-, Him-, Johannis-, Preißei beeren rc.), sowie frisches, weiches Obst, als Kirschen, Birnen, Pflaumen rc. werden auf den Eisenbahnen Deutschlands eilgutmäßig zu den einfachen Frachtgutsätzen befördert, wenn die Auflieferung mit weißem Frachtbriefe erfolgt; für Sendungen mit rothem Frachtbriefe wird die Eilguttoxe erhoben. — Zur Erleichterung des Besuches des am Sonntag, den 12. Juli d. Js. in Elstra stattfindenden Sängertags des 6. Kreises des Oberlausitzer Sängerbundes beabsichtigt die sächsische Staatseisenbahnvcrwaltung, einen Sonderzug von Elstra nach Kamenz bez. Großröhrsdorf abzulasfen. Derselbe wird am genannten Tage 9 Uhr 25 Min. Abends Elstra verlassen, um 9 Uhr 56 Min. in Kamenz, 10 Uhr 26 Min. in Pulsnitz und 10 Uhr 36 Min. Abends in Großröhrsdorf eintreffen. In Thonberg - Prietitz, Wiesa und Bischheim wird der Sonderzug nach Bedarf halten. Die gewöhnlichen Fahrkarten berechtigen zur Benutzung dieses Zuges. Königsbrück. Nächst dem durch den furchtbaren Gewitterregen am Montag verursachten Schaden an Feldern, Ueberfluthungen rc. hat in unserer Umgegend der Sturm eine Anzahl Obstbäume umgerissen; mehrere Einschläge fanden statt, jedoch ohne einen Brand zu verursachen, u. a. wurden auf der Straße nach Pulsnitz eine ganze Reihe Telegraphenstangen beschädigt. — Die Fluren um Gräfen hain wurden schwer durch Hagel betroffen. Dresden, 7. Juli. Se. Königs. Hoheit Prinz Friedrich August empfing gestern Mittag bez. Nachmittag mehrere Deputationen, die ihm anläßlich seiner Verlobung mit Ihrer Kaiser!. König!. Hoheit Prinzeß Luise von Toskana ihre Glückwünsche darbrachten. Die Reihe der Gratulationen eröffnete eine Rathsdeputation der Stadt Großenhain. Hierauf folgten die Vertreter Dresdens. Nachdem der Vorstand des Exportverems empfangen wor den war, erschien Nachmittags das Offiziercorps des Leib- grenadier-Regiments Nr. 100. Heute Nachmittag bringen die Herren Generale, Staatsminister und die Herren des diplomatischen Corps ihre Glückwünsche dar. — Ein frecher Einbruchsdiebstahl wurde in Dres den im Spitzengeschüft des Hoflieferanten Richter, König- Johannstraße, ausgeführt. Gestohlen wurde eine große die on litz. Heine n rare n « der llee. kr. Blatt Amts und des Stadtrathes des Aönigt. Amtsgerichts Druck und Verlag von E. L. Förster's Erben MeiuudvieVftgster Jahrgang in Pulsnitz. Verantwortlicher Redakteur Gustav Häberlein in Pulsnitz. Inserate sind bis Dienstag u. Freitag, Vorm. 9 Uhr aufzugeben. ' Preis für die einspaltige Cor- Puszeile (oder deren Raum) 1l) Pfennige. Geschäftsstellen bei Herrn Buchdruckereibes. Pabst in Königsbrück, in den Nn- noncen-Bureaus von Haasi n- stein L Vogler ü. „Jnvalidcn- dank" in Dresden, Rudolph Mosse in Leipzig. für Pulsnitz, Königsbrück, Nadcbkrg, Nadebnrg, Moritzburg und Umgegend Zu 'Uulsnitz Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. Als Beiblätter: t. Istnstr. Sonntngs- k>lntt lwöchentlich), 2 Kino knndrvirth- schnftlstche Weikcrge (monatlich). Abonnements -PreiS: Virrteljährl. 1M. 25 Pf. Auf Wunsch unentgeltliche Zusendung. 8. Juli 1891. Mittwoch.