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Amts Blatt -es Königs. Amtsgerichts und des Stadtrathes UuLsnih Anserate sind bis Dienstag u. Freitag Vorm. 9 Uhr aufzugeben. Preis für die einspaltige Cor. puszeile (oder deren Raum) 16 Pfennige. Geschäftsstellen bei Herrn Buchdruckereibes. Pabst in Königsbrück, in den Nn- noncen-Bureaus von Haasin- stein L Vogler u. „Invaliden. dank" in Dresden, Rudolph Moffe in Leipzig. Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. ^für Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend Als Beiblätter: 1. Illnstr. Sonntags- k>latt (wöchentlich), 2. Kine sandrvirth- schaftlstche Weirage (monatlich). Abonnements-PreiS: Vierteljährl. 1M. 25 Pf. Auf Wunsch unentgeltliche Zusendung. Dm"Sremudviei-zigster IshvgLNg. BEW°rMch.r Gust» Mittwoch. 25. November 1891. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen Karl Ehregott Richter eingetragene Bauergut, Folium 9 des Grundbuchs, Nr. 7 des Brandcatasters und Nr. 32 u., 32 d, 722, 723, 727, 728, 729, 729 Ä, 730 und 733 L des Flurbuches für Hauswalde, geschätzt auf 16,200 Mark — soll im hiesigen Amtsgerichte zwangsweise versteigert werden und ist »er 4. Januar 1892, Vormittags s Uhr als Anmeldetermiu, ferner Ser 29. Januar 1892, Vormittags s Uhr als Bersteigerungstermin, sowie der 1. Februar 189ä, Vormittags 11 Uhr als Termin zu Verkündung des Vertheilungsplans anberaumt worden. Die Realberechtigten werden aufgefordert, die auf dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiederkehrenden Leistungen, sowie Kostenforderungen, spätestens im Anmelde termine anzumelden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Nangverhältnisses kann nach dem Anineldetermine in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Pulsnitz, am 13. November 1891. Königliches Amtsgericht. Or. Hempel. Söhnel, G.-S. Der auf den 25. dieses Monats fallende B i e h m a r l t findet wegen der hier und in der Umgegend herrschenden Maul« und Klauenseuche uivN 1 Radeburg, am 22. November 1891. Der Stadtrat h. Laußnitzer Revier. am Spieß. Auf dem Schlage der Abtheilung 68, Königl. Forstrevierverwaltung Laußnitz und Königl. Forstrentamt Moritzburg, am 18. November 1891. Lehmann. Michael. 140 „ fichtenes Astreisig zu Hackstreu pp.. 55 Wellenhundert weiches Abraumreisig, 254 Rm. weiche Stöcke. o « 8 t I» » L „LNIN «I t v r" l» liöni^wdrüelL. Freitag, den 11. December 1891, Vorm. 9 Uhr. 2350 Stück weiche Klötzer, von 12 bis 48 om Oberstärke, j 340 Stück fichtene Stangen, von 7 bis 14 cm Unterstärke, I Nachmittags 1 Uhr: ! 116 Nm. weiche Brennscheite und Brennknüppel, Die Altersversicherung in der Praxis. Das erste Jahr der Wirksamkeit des Jnvaliditüts- Und Altersversicherungsgesetzes neigt sich seinem Ende zu Und es erscheint daher die Frage wohl nicht unberechtigt, welche Aufnahme dieses hochwichtige socialpolitische Gesetz bislang in denjenigen Bevölkerungskreisen, für welche es hauptsächlich bestimmt ist, gefunden hat. Nun, da muß denn leider gesagt werden, daß die gesetzgeberische Einrich tung der Invaliden- und Altersversorgung der Arbeiter hierbei zunächst betheiligten Schichten unseres Volkes noch lange nicht diejenige Würdigung und Anerkennung findet, Welche jene doch offenbar verdient. Namentlich bezüglich der Altersversicherung erhellt aus zahlreichen Thatsachen, daß dieselbe bei den betreffenden Interessenten keineswegs immer als dankbar hinzunehmende Wohlthat empfunden, sondern vielmehr sehr häufig als eine Last betrachtet wird weshalb sich denn auch zahlreiche Arbeiter entweder gleich- siültig oder sogar ablehnend gegenüber der Altersversicherung Verhalten. Die nächste Mitschuld an dieser bedauerlichen Erscheinung trägt unstreitig das hetzerische Wühlen der Socialdemokratie gegen die Altersversicherung, welche na türlich von demselben principiellen feindlichen Standpunkte «us bekämpft wird, der die Umsturzpartei allen übrigen Theilen der bisherigen socialpolitischen Gesetzgebung gegen- tiber eingenommen hat. Nur werden jetzt andere Schlag- Worte angewandt und besonders spielt die Beziehung »Hungerrente" in der Kampfmethode der socialistischen Wortführer gegen die Altersrente eine Hauptrolle, wählend außerdem noch als ein hervorragender Einwurf der Soci aldemokraten gegen die Altersrente die Behauptung ins Gefecht geführt wird, daß die Zahl der Rentenempfänger hegen der hohen Altersgrenze von siebzig Jahren stets eine verschwindend geringe bleiben werde. Die Praxis hat aber längst diese beiden Haupteinwände gegen die Altersrente widerlegt, denn einmal steht es un- läugbar fest, daß eine jährliche unverkürzliche Rente von 160 Mark für den deutschen Arbeiter wenigstens denn doch einen bedeutsamen Zuschuß zu seinem Lebensunterhalt bildet, während anderseits ebenso bestimmt erwiesen ist, daß der Kreis der Altersrentenempfänger ein weit größerer ist, als zuerst angenommen wurde, und daß er sich stetig erweitert. Beide Thatsachen haben indessen nicht vermocht, die Gleichgültigkeit oder auch Abneigung eines großen Theiles der Arbeiterschaft gegen die Altersrenten zu über winden und hieran tragen die Hetzereien der Socialdemokra tie nicht allein die Schuld, vielmehr spielen da auch ganz andere Ursachen hinein. Sie hängen mit einer in Deutschland in den mittleren und unteren Bevölkerungs klassen sehr verbreiteten und an sich gewiß berechtigten Lebensauffassung zusammen, welche daraus zielt, sich durch Sparsamkeit und rege Thätigkeit ein kleines Kapital an zusammeln und zu erhalten, um dasselbe dann stets zur Verfügung zu haben. Mit dieser Auffassung stehen aller dings die Tendenzen des Altersversicherungsgesetzes, in sofern sie die Sicherstellung einer wenn auch kleinen, so doch festen Rente für das höhere Lebensalter erstreben, in einem gewissen Widerspruche und es begreift sich daher unter diesem Gesichtspunkte das Widerstreben weiter Bevöl kerungskreise gegen die segensreiche Institution der staatlichen Altersversicherung. Aber deren Wohlthaten sind nach ver schiedenen Richtungen hin so nachwirkende und bedeutungs volle, daß dem Staate, resp. den- Reiche die Pflicht zu- kvmmt, unbekümmert um die erwachsene Opposition das Gesetz um so kräftiger durchzusühren, man darf gewiß sein, daß daun bei längerer Wirksamkeit dasselbe sich in seiner wahren Bedeutung auch der Mehrzahl jener offen baren wird, die ihm heule noch ablehnend gcgenüberstehcn. Geleugnet kann indessen nicht werden, daß gar manche äußerliche Mängel, welche dem Gesetze über die Alters- und Invalidenversicherung augenscheinlich anhaften, mit dazu beitragen, dasselbe bei den Massen unpopulär zu machen. Diese Mängel entstanimen zumeist dem stark burcaukratischen Charakter des ganzen Gesetzes und ihre Beseitigung ließe sich sehr wohl auf dem Wege einer Ver einfachung der Ausführungsbestimmungen erreichen. Sollte hierzu, besonders so weit es sich um die Bestimmungen über die Altersrente handelt, die nochmalige Mitwirkung des Reichstages nothwendig sein, so könnte dies vielleicht durch eine Novelle zwecks Vereinfachung der Ausführung geschehen. Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. Die hiesige freiwillige Feuerwehr ver anstaltet, wie bereits kurz mitgetheilt worden ist, nächsten Sonntag, den 29. November, Abends einen öffentlichen Con- cert- und Theater - Abend zum Besten ihrer Casse. Im heutigen Jnseratentheile ist das Programm dieses Abends verzeichnet, nach welchem nach vorangehendem Instrumen tal- und Vokal-Concerte zwei Lustspiele: „Feuerwehrmanns Lieb" und „Während der Börse" zur Aufführung gelangen werden. Wir verfehlen nicht, auf diese Vorführungen noch hiermit besonders aufmerksam zu machen und den Besuch derselben zu empfehlen, da dieselben einen recht genußreichen Abend versprechen. — Auf Grund des Jnvaliditäts- und Altersvcrsiche- rungsgesetzes sind bisher nur Altersrenten ausgezahlt worden. Mit dem 22. November d. I. trat der Zeit punkt ein, von welchem ab es auch möglich ist, be rechtigte Ansprüche auf Invalidenrente zu erheben. Es ist nun sowohl im Jntcrcsse der bei der Entscheidung über