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kein vollkommenes Krankenkassen- und Unfallversicherungs gesetz geschaffen, die Erfahrung hat schon die Nothwendigkeit von Reformen gezeigt, und auch das Arbeiterschutzgesch Wird nicht gleich die Censur Nr. I mit Auszeichnung ver dienen, Verbesserungen können später ja immer noch vor genommen werden. Nur solche Bestimmungen mag man vermeiden, bezüglich deren Ausführung es sofort Streit giebt. Wer die zahlreichen großen und kleineren Mühen und Plackereien in Industrie und Gewerbe nicht aus eigener Erfahrung kennt, sieht die Dinge mit anderen Augen an, als Arbeitgeber und Arbeiter. Beider Interessen mit einander vereinigen soll das Arbeiterschutzgesetz. Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. Auf umstehende Bekanntmachung, betr. die Sammlung für die von der Hochfluth betroffenen Ort schaften sei auch an dieser Stelle noch besonders verwiesen. „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut!" Möchte diese Mahnung im Hinblick auf das große Unglück von recht Bielen beherzigt werden. Pulsnitz. Wie aus den Kirchennachrichten zu er sehen, wird nächsten Sonntag, als am Erntedankfeste, eine Collecte für den Bau einer neuen Kirche in Bad Elster an den Kirchthüren gesammelt werden. Obwohl nun zu erwarten steht, daß die Gemeinde gerade am Erntedankfeste gern bereit sein wird, ein Scherflein für milde Zwecke zu opfern, glauben wir doch die Herzen durch Abdruck der betreffenden Verordnung des ev.-luth. Landesconsistoriums noch williger stimmen zu können. Dieselbe hat ihrem Hauptinhalt nach folgenden Wortlaut: In Bad Elster ist der Neubau einer Kirche zu einem dringenden Vedürfniß geworden. Die alte Kirche mochte in ihrer Kleinheit und ihren beschränkten Verhältnissen genügen, so lange sie nur den Bedürfnissen einer nicht besonders volkreichen, einfachen ländlichen Kirchengemeinde zu dienen hatte. Seit Bad Elster zu einem alljährlich von Tausenden ausgesuchten Kurort geworden ist, hat sich die alte Kirche mehr und mehr als unzureichend erwiesen. Länger als 20 Jahre ist es her, daß die Nothwendigkeit eines Erweiterungs oder Neubaues erkannt worden ist. Immer hat die Ab hülfe der in jedem Sommer drückender empfundenen Miß stände vertagt bleiben müssen, da der Kirchengemeindc Elster, zu welcher außer dem Orte Bad Elster noch eine Anzahl zum Theil sehr bedürftige, kleine Gebirgsdörfer gehören, die Mittel zu solchem Bau fehlten. Dazu ist die Steuerkraft von Bad Elster gerade in den letzten Jahren in ganz besonderer Weise durch die Ausführung öffentlicher Wohlfahrtseinrichtungen in Anspruch genommen worden. Nur mit schwerem Herzen hat sich die Kirchengemeinde von Bad Elster entschließen können, den nicht länger abzn- weisendeu Neubau einer Kirche zur Ausführung zu bringen. Mehr als 60,000 Mark von den Baukosten zu übernehmen, ist dieselbe außer Stande gewesen. Von der Königlichen Staatsregierung ist dazu in dankenswerther Berücksichtigung der besonderen kirchlichen Bedürfnisse des Badeortes ein außerordentlicher Beitrag von 20,000 Mark gewährt worden. Zu Deckung der die Summe von IM,000 Mar! trotz aller Einfachheit und Sparsamkeit der Bauausführung noch überschreitenden Baukosten fehlen noch mindestens 20,000 Mark, für deren Aufbringung die Kirchengemeinde Bad Elster ihre Hoffnung auf die Mithülfe unserer evan gelischen Landeskirche gesetzt hat. Dieselbe wird ihr gewiß nicht versagt bleiben, wenn hierdurch um sie gebeten wird. Außer den Vielen in allen Theilen des Landes, die im Laufe der Jahre die Heilquellen von Bad Elster gebrauch! und dort von körperlichen Leiden Heilung oder Besserung und neue Kräftigung zu ihrem Berufsleben gefunden haben und an welche vor Allem hiermit die Bitte um eine dankbare Beisteuer ergeht, wollen aber Alle, welche uni eine Gabe zu diesem Kirchenbau und zu der für denselben einzusammelnden Landescollecte gebeten werden, sich will fährig finden lassen und dabei nicht nur der bedürftigen Kirchengemeinde gedenken, für welche diese Sammlung ver anstaltel wird, sondern auch der armen Kranken und Leidenden dabei sich erinnern, denen durch den Kirchenbau eine ihnen stets zugängliche Stätte zu würdiger kirchlicher Erbauung geboten werden soll. — Am Mittwoch Nachmittag '^6 Uhr wurde in Lichtenberg der 69jährige Mühlenauszügler Traugott Körner, der mit Grummeternten beschäftigt war, von einem sonst sehr ruhigen Pferde so furchtbar an die untere Kinn lade geschlagen, daß dieselbe zerschmettert wurde. Körner brach augenblicklich besinnungslos zusammen, und trotz sofortiger ärztlicher Hilfe verschied der Verunglückte am Donnerstag früh 5 Uhr. — Dem Vernehmen nach werden die Dispositions- Urlauber der Infanterie, welche sonst regelmäßig nach Schluß der Manövex entlassen wurden, noch 14 Tage im Dienst behalten, um sie mit der Handhabung der neuen Jnfanteriegewehre, welche in diesen Tagen an die Truppen gelangen werden, bekannt zu machen. E l st r a. In unserem Rettungshause ist bezüglich der Leitung eine neue Einrichtung getroffen worden, welche alle Aussicht hat, sich zu bewähren und von den Ange hörigen der hier Untergebrachten beifällig ausgenommen zu werden: An Stelle der jetzt thätig gewesenen Diako nissin wurden Hauseltern angestellt und es wird von nun an Landwirthschaft betrieben zu dem Zweck, die Kinder als brauchbare ländliche Dienstboten auszubilden. Es wird ganz besonders darauf geachtet, daß den Kindern neben der guten leiblichen Pflege auch gesunde geistige Nahrung gereicht werde und daß sie als nützliche und im Gemüth gesunde Leute aus der Anstalt entlassen werden können. Sehr wunschenswerth ist es, daß dies immer mehr zur Erkenntniß gelange und noch zahlreicher Kinder hier untergebracht werden,' da sie in jeder Hinsicht eine gute Stätte finden. Der Verpflegungsbeitrag ist mäßig und wird für ein Kind aus der Königlichen Amtshaupt mannschaft Kamenz 90 Mark, aus anderen Landestheilen 120 Mark Pro Jahr erhoben. — Nach dem amtlichen Bericht der Commission für das Veterinärwesen über die im Monat August im König reiche Sachsen constatstten ansteckenden Thierkraukheilen gefährdete der Milzbrand in den Amtshauptmannschaften Bautzen, Dresden-Altstadt, Dresden-Neustadt, Pirna, Dippoldiswalde, Freiberg, Meißen, Großenhain, Leipzig, Borna, Grimma, Oschatz, Döbeln, Rochlitz, Chemnitz, Flöha, Annaberg, Schwarzenberg, Zwickau, Plauen, Auer bach und Glauchau in 64 Ortschaften und 64 Gehöften 739 Rinder, 113 Schweine, 661 Schafe und 4 Ziegen, also 1517 Thiere; erkrankt waren 71 Thiere, verendet sind 50, genesen 21. In den Amtshauptmannschaften Zittau, Löbau, Bautzen, Pirna und in Dresden-Stadt erkrankten in 10 Ortschaften 9 Hunde und 1 Katze an der Tollwuth, 5 Hunde waren der Ansteckung verdächtig; 2 Thiere verendeten, 12 wurden auf polizeiliche Anordnung und 1 wurde von dem Besitzer getödtet. Die Maul- und Klauenseuche gefährdete in 22 Ortschaften und 28 Gehöften 274 Rinder, 532 Schweine und 4 Ziegen, zusammen 810 Thiere) erkrankt waren 272, der Ansteckung verdächtig 477 Thiere, von den Besitzern wurden 462 Thiere ge tödtet und 103 sind genesen. Die Lungenseuche gefährdete in der Amtshauptmannschaft Oelsuitz 5 Rinder, 1 war der Seuche und 4 der Ansteckung verdächtig. In 3 Ort schaften und 7 Gehöften der Amtshauptmannschaften Döbeln und Flöha gefährdete derBlaschenausschlag 7 Rinder; von den erkrankten Rindern sind 6 genesen. Dresden, 16. September. König Albert, welcher gestern Nachmittag, von Chemnitz kommend, wieder in Villa Strehlen eintraf, reiste heute Vormittag >/i11 Uhr nach Striegau (Schlesien), um auf Einladung Kaiser Wilhelms den Manöveru des 5. und 6. Armeekorps bej- zuwohnen. Se Majestät nimmt auf Schloß Börnchen be: Hohenfrledberg Wohnung. Die Rückkehr nach Strehlen erfolgt spätestens am 21. d. M. — Prinz Ludwig von Bayern und Prinz Max von Baden, welche am Sonntag auf der Durchreise hier im Hotel Bellevue weilten, haben sich ebenfalls zu den Kalsermanöveru nach Schlesien begeben. Dresden. Se. Majestät der König hat der hiesigen Kreishauptmannschaft 5000 Mark für die Wasserkalamitosen überweisen lassen. — Durch die heftigen Stürme der letzten Wochen ist die Obsternte empfindlich geschädigt worden. An manchen Orten ist nahezu die Hälfte der späteren Obstsorten vor zeitiger abgeworfen worden und dadurch zur Reife im Lagern und zu längerer Aufbewahrung untauglich geworden. Sowohl durch die Stürme, so wird aus der Lommatzschei Gegend berichtet, als auch durch den vielen Regen Haden die Pflaumen nur geringe Süßigkeit erlangt und Risst bekommen, sodaß sie ebenfalls schnell verbraucht werden müssen. Vielfach hört man Klage über den Preisdruck, welchen die Zwischenhändler auf die Obstzüchter ausüben und das Bedürfniß, durch Bildung von Genossenschaften ohne Schädigung des kaufenden Publikums, welches theuei genug bezahlen muß, eine angemessene Verwerthung des Obstes zu erzielen, macht sich immer mehr geltend. Zittau, 17. Septeniber. Auf der noch nicht er öffneten Oybin-Bahn stürzte heute Mittag ein Bauzug über die Brücke in die Mandau. Zwei Beamte wurden schwer verletzt aus dem Wasser gezogen. — Infolge des Auftretens der Reblauskrankheit in einem Weinberge des 3. Aufsichtsbezirkes hat das Mi nisterium des Innern die Versendung und Einführung abgewurzelter Reben, auch sogenannter Blindrebeu, aus den Bezirken der Gemeinden Niederwartha und Weißtropp, des Rittergutes Weißtropp, der Gemeinde und des Ritter gutes Wildberg, der Gemeinden Kleinschönberg, Hartha, Constappel, Pinkowitz, der Gemeinden Röhrsdorf, Grube: mit ihren Ortstheilen Bergwerk, Pegenau, Reppina mst Schloß Scharfenberg und Reppnitz, des Rittergutec Scharfenberg nebst den Vorwerken Pegenau und Reppnitz, der Gemeinde und Rittergui Batzdorf bei 150 Marr Strafe für jeden Zuwiderhandlungssall verboten. — Aus dem Erzgebirge, 14. September, wird dem „Leipz. Tagebl." geschrieben: Bei der Versammluna des Gauverbandes erzgebwgffcher Gewerbevereine wurde beschlossen, an die Königliche Generaldirektion der sächsischen Staarsbahnen eine Petition um Verbilligung der Personen- tarife zu richten. Bei der gegenseitigen Aussprache übe> dieses Thema machte Herr Landtagsabgeordneter Kirbach aus Plauen davon Mittheilung, daß sowohl die sächsische wie die preußische Regierung sich ernstlich mit der Frage der Herabsetzung des Fahrgeldes auf den Eisenbahnen beschäftigen, daß man aber eher für die erste und zweite, als für die dritte Klasse eine Ermäßigung eintreten lasst n wolle. Herr Kirbach, der bekannte Reformer des Land tages in Eisenbahnfinanzangelegenheiten, ist jedenfalls gM unterrichtet; doch glauben wir bestimmt, daß das Publikum allgemein eine Verbilligung der Eisenbahnfahrten in dritter Klaffe dringender wünscht, als die Herabsetzung der Tarife für die beiden ersten Klaffen. Meerane, 15. September. Ein Grossist aus dem Elsaß, der einem hiesigen Fabrikanten ein Muster aus dessen zur Auswahl vorgelegten Sammlung entwende! hatte, um es bei einem anderen Fabrikanten zu einer Be stellung zu benutzen, wurde vom hiesigen Schöffengericht zu einem Tage Gefängniß verurtheilt. Das Strafmaß ist ja kein hohes, aber um so schwerer wiegt ein solches Urtheil, wenn es wegen Diebstahls erfolgt. Leipzig, 14. September. An dem neuen Reichs- gerichtsgebäude wird mit großer Energie gearbeitet. Bereits ist der in breiten Backsteinlagen ausgeführte Rohbau bis zum Dachsims gediehen, und an einigen Stellen ist auch schon mit dem Anbringen der äußeren Verschalung, die aus behauenem Sandstein bestehen wird, angefangen. Ebenso sind die Innenwände zum größten Theile aus geführt. Dadurch tritt jetzt der Umfang der großartigen Eintrittshalle deutlich hervor, ebenso der imponirende Raum für die künftigen Plenarsitzungen des Gerichts. Daß letzterer Raum ein sehr bedeutender sein muß, läßt sich aus der Thatsache entnehmen, daß der Personalstand unseres obersten Gerichtshofes zur Zeit auf 79 Mitglieder und mit der Reichsanwaltschaft zusammen auf 84 Mit glieder angewachsen rst. Die meiste bauliche Schwierigkeit wird die Aufführung der 66 Meter hohen Kuppel, welche in die Mitte des Gebäudes zu stehen kommt und als dessen Krönung gedacht ist, verursachen. Nichtsdestoweniger hofft man mit dem gejammten Bauwerk zu Anfang des Jahres 1894 fertig zu werden. T a g e s g e s ch i ch t e. Deutsches Reich. Der Kaiser und die Kaiserin be gaben sich am Montag Morgen von Breslau nach Liegnitz, um dort die große Parade über das V. Armeecorps (Posen) abzuuehmem Unter stürmischer Begrüßung trafen die Majestäten auf dem Paradefelde bei Eichholz ein. Der Kaiser ritt in der Uniform der Leibgarde-Husaren die Front ab, während die Kaiserin im sechsspännigen Wagen folgte. Anwesend waren die Generalfeldmarschälle Prinzen Albrecht von Preußen und Georg von Sachsen, sowie der Prinz Ludwig von Bayern. An der Parade nahm auch die Cavallene des Gardecorps Theil. Der Kaiser führte zweimal das Leib-Husaren-Regiment vor, Prinz Ludwig von Bayern das Nieders chlesische Infanterie- Regiment Nr. 47. Nach Schluß der Parade fuhr die Kaiserin nach Lieguitz, der Kaiser folgte unmittelbar an der Spitze der Fahnen - Compagnie. Die Majestäten wurden m der festlich geschmückten Stadt von den Spitzen der Behörden, von Ehrenjungfxauen, Schulen und Corpo- rativnen begrüßt. Oberbürgermeister Oertel begrüßte Namens der Stadt den Kaiser, der mit freundlichen Dankes- worten erwiderte. Am Nachmittage fand un Liegnitzer Schlosse Paradcdiner statt, bei welchem der Kaiser auf das Wohl des V. Armeecorps traut. Nach der Tafel fuhr die Kaiserin nach Breslau zurück, während der Kaiser in Liegnitz verblieb. Im Laufe des Abends fand Zapfen streich des V. Corps und Fackelzug statt, später befuchte der Monarch noch das von der Stadl Llegnitz gegebene Fest. Fortwährende stürmische Ovationen wurden dem Kaiser dargebrachl. Heute Dienstag findet Corpsmanöver bei Liegmtz statt. - — Bei Gelegenheit der schlesischen Manöver werden sich Kaiser Franz Joseph, Kaster Wilhelm und König Albert von Sachsen, soweit bisher bekannt, in Schloß Rohnstvck treffen. Voraussichtlich wird aber noch eine zweite Zusammenkunft der drei Fürsten und zwar am 20. Sep tember in Lieguitz slaufinden. Liegnitz, 16. September. Der Trinlspruch Sr. Majestät des Lagers bei dem gestrigen Paradcdiner hatte folgenden Wortlaut: „Dem V. Armeekorps gilt heule Mem Dank und Meine Anerkennung. Ich fpreche Ihnen, dem kommandireudeu General des Korps, Meinen Glück wunsch dazu aus, daß Sie bas Korps m so vorzüglicher Weife vorgefüyrt haben, und daß das Korps den An forderungen, die Ich an eine Parade stelle, in jeder Beziehung genügt har. Zu gleicher Zeil sage Ich Ihnen Meinen Dank, daß Sie gerade die Slelle aussuchlen, um unseren Truppen und Mw Gelegenheit zu geben, auf historischem Boden zusammen zu kommen, denn für wen m Meinem Lande wäre das Gefilde der Katzbach nicht ein besonders bedeutungsvolles! Welche Namen von Heerführern treten uns da vor die Augen: Jork, Blücher, Sacken, Langeron, lauter tapfere Feldherren, die zum ersten Mal verbunden den in's Land gedrungenen Feind aufis Haupt schlugen und die von der Provinz glorreich begonnene Erhebung zu einem herrlichen Ende führten. Gehe Ich nun auf die Truppen über, wer wollte da bei dem Anblick des Grenadier - Regiments König Friedrich Wilhelm I. nicht der ruhmreiche» Tage gedenken, die gerade biefcm Regiment in den letzten Feldzügen beschieden waren! Wenn Ich blvs den einen Lag hervvrhebe, den Tag von Weißenburg, wo es dem Regiment vergönnt war, gegen einen braven, sich verzweifelnd wehrenden Feind einen übermenschlichen Sturm zu unternehmen und zu einem guten Ende zu führen, wo das Regiment unter den Augen Meines hochseligeu Herrn Vaters seine erste großartige Feuertaufe empfing und wo die Freude Meines Vaters noch darin gipfelte, den sterbenden Major v. Kaisen berg in seinen Arm n aufzufangen und seiner Seele vor dem Tode noch den Kuß aufzudrücken. Das sind Mo mente, die in unserer Geschichte unverlöschlich eingetragen stehen und spcciell in der Geschichte dieses Regiments und dieses Korps. Ich hoffe, daß die Gesinnung, die Dis ziplin und die Hingabe durch welche das Korps in den letzten Kriegen glänzte, auch in späterer Zeit, un Kriege wie im Frieden, sich bewähren werden, und daß dies unter Ihrer bewährten Hand geschehe, darauf erhebe Ich Mein Glas und trinke auf das Wohl des fünften Korps. Es lebe hoch! und nochmals hoch! und zum dritten Mal hoch!" — Die Zahl der deutschen Städte, welche sich an den Sammlungen für die Moltkesiiftung offiziell betheiligen und dem großen Strategen zu seinem 90. Geburtstage eine Adresse übersenden wollen, wächst von Tag zu Tag. Verschiedentlich werden auch Fackelzüge arrangirt, um ein äußeres Zeichen einer Festfeier zu haben. — Die von den deutschen Städten dem Generalfeld marschall Grafen von Moltke am 26. Oktober dieses Jahres zu überreichende Adresse hat folgenden Wortlaut: „Ew. Excellcnz! Die flammende Begeisterung, mit welcher ganz Deutschland vor zwanzig Jahren seinem Moltke entgegeujubclte, erneut sich heute am Schluß des neunten Jahrzehnts der geschichtlich so bedeutungsvollen Periode, während welcher Ew. Excellenz unserem Vaterlande ange hören. Und dieser Jubel klingt nicht minder in dem erhebenden Gefühl der errungenen Weltstellung als seiner Zeit in den Tagen des Kampfes und der Siege. Deutschland bewundert in Ew. Excellenz den Denker der (Fortsetzung in der Beilage.)