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«lütt Amts und des Stadtrathes des Königs Amtsgerichts Wuksnih Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. Inserate sind bis Dienstag u. Freitag, Vorm, 9 Uhr aufzugeben. Preis für die einspaltige Cor- Puszeile (oder deren Raum) 10 Pfennige. Keschästsstellen bei Herrn Buchdruckereibes. Pabst in Königsbrück, in den N«. noncen-Bureaus von Haasin« stein L Vogler u. „Jnvaliden- dank" in Dresden, Rudolph Mosse in Leipzig. Als Beiblätter i 1. Illustr. Sonntags- btakt lwöchentlich), S. Kins tandrvirth- scHasttich« Weitage (monatlich). Abonnements - Preis: Vierteljahr!. IM.25 Pf. Aus Wunsch unentgeltliche Zusendung. (sch eil st/, ^fürpulsmtz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend Druck und Verlag von E. L. Förste r's Erben in Pulsnitz. Sweiundvirr-stBev Jahrgang. SonnabenS. »<-. 64. 0. Äuguft IE Bekanntmachung. Die Anfuhre von ca. 60 Kubikmeter Klarschlagsteinen aus dem Kühne'schen Steinbruche am Schwedenstein zum Bau der Fabrikstraße sollen Montag, den 1L August d. Js., Nachmittags 6 Uhr, an den Mindestfordernden unter vorher bekannt zu machenden Bedingungen vergeben werden. Hierauf Reflectirende wollen sich zur angegebenen Zeit in Ruppert s Restauration einfinden. Pulsnitz, den 9. August 1890. Der Stadtrat h. Schubert, Brgrmstr. Dienstag, Sen 12. August e., Nachmittags s Uhr, gelangt auf hiesigem Schiitzenhause ein Sopha gegen Baarzahlung zur Versteigerung. Pulsnitz, den 8. August 1890. Kunath, Gerichtsvollzieher. Froh tönt der Gruß im Festesschall Willkommen! Gut Heil! Ihr Turner all, Die heut im starken Männerbund Zur Fahne schwören mit Herz und Mund: „Der deutschen Turnerschaft zur Ehr, Dem Vaterland zu Schutz und Wehr!" Ja pfleget frisch, fromm, fröhlich, frei Auch künftig edler Turnerei. Dem lieben deutschen Vaterland Weiht allzeit freudig Herz und Hand. Dann steht dem Vaterland zur Wehr Stets treu und fest ein Turnerheer. Schwört Fehd' dem falschen, feigen Knecht Der schändet Wahrheit, Ehr und Recht Schwört Fehde jener Heuchelei, Die bringt statt Freiheit Tyranney. Gegen der Friedensstörer Heer Steh' fest und treu die Turnerwehr. Bei solchem Schwur die Fahne wallt Und, deutsche Turner, jung und alt Mit Euch verbündet rufen wir: „Lieb' Vaterland, Gott sei mit Dir! Der deutschen Turnerei zur Ehr Fest steht und treu das Turnerheer! UV Mhnenwmhe des Hurnerkunbes" beim Kauturnfeff in Auksniß am 10. August 1890. Zum Turnerfest! Wieder feiert unsere Stadt ein Fest, das sich nicht nur durch äußeren Prunk, sondern auch durch innere Be deutung auszeichnet vor vielen anderen Festlichkeiten, wie sie in unserer Zeit nicht eben selten: Ein treues und tüch tiges Glied des großen deutschen Turnerbundes, der „Nörd liche Oberlausitzgau" feiert hier am 9. und 10. August sein VI. Gauturnfest und der wackere „Turnerbund" unserer Stadt weiht damit zugleich nach 27jährigem Bestehen seine neue Fahne, durch diese Feier bekundend, daß er auch künftig die edle Turnerei hochhalten und Pflegen will. Mit Freuden benutzen wir diese doppelte Veranlassung durch dieses unser Blatt unsere Theilnahme am Feste zu bethätigeu, vor allem aber um die Bedeutung des deutschen Turnens, soweit es an dieser Stelle möglich, hervorzuheben. Pflege von persönlicher Stärke des Leibes und des Charak ters, für Pflege von alter guter deutscher Sitte, wie sie der Turnerbund auf seine Fahne geschrieben, kein günstiger Boden. Aber gerade je mehr jene entkräftenden, ent nervenden, entsittlichenden Mächte auch in Deutschland um sich greifen, umsomehr muß ihnen die Pflege des echten Menschenthums entgegengestellt werden, wie sie einerseits durch leibliche Ausbildung, andererseits durch Religion, Kunst und Wissenschaft geschieht. Offiziere, Künstler, Ge lehrte und Beamte müssen es unter ihrer Würde halten in Genußsucht und Luxus mit dem jüdischen Banquier zu wett eifern und müssen sich den schlichten aber edleren Regungen der Name, die werden nie ein Herz für echte Volksthümlichkeit, also auch nicht für das Turnen Haven. Wo der rohe Geldkultus und materielle Genuß herrscht, da ist für die Schon die statistischen Angaben über den deutschen! Adel der Seele fehlt, wie aristokratisch auch vielleicht ihr Turnerbund müssen jeden denkenden Leser belehren, ki" daß das Turnen eine Macht, ein wichtiger Faktor in Deutschland geworden ist, dem der gebildete Deutsche seine Aufmerksamkeit und sein Interesse nicht versagen darf, denn ein solcher muß ja Auge und Herz für die Erscheinungen des deutschen Volkslebens haben. Und trotzdem hat die edle Turnsache noch immer zu kämpfen mit feindlichen Vorurtheilen und kalter Gleich giltigkeit. Immer noch betrachten gar Manche das Turnen als zwecklosen oder wenig nützlichen, ja wohl gar schäd lichen Zeitvertreib, immer noch wird es hier und da ver nachlässigt und bespöttelt als ein Sport junger, ungebildeter Leute, der für „feine Kreise" eben nicht „fein" genug. Ja freilich, Salonmenschen, wie sie namentlich m unseren Großstädten häufig, denen die Aristokratie des Geistes, der