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Holz - Versteigerung Im Mittelgasthofe zu Großröhrsdorf sollen Donnerstag, den LV. Juni 188«, weiche om Mittenstärke, // von weiche // 3,5 bis 4,5 IN Länge, II Lw und 9 cm Unterstärke, bis 7 .4 6 und Freitag, den ST. Juni L8S« II Uhr an, Wellenhundert hartes Brennreisig, gegen 490 55 20 45 100 125 20 10 13 79 136 29 47 19 1140 1500 526 105 940 12 15 Schlaghölzer der Abteilung 15 > und Durchsorstungshölzer in den Abtheilungen 32, 36 und 39, „ 16 „ 23 12 bis 12 „ 12 „ 16 „ 23 „ 30 „ auf dem Schlage in Abthei- > lung 15 am Höllen berge. 3 ! 19 149 6 20 100 25 4,2 von Vormittags 11 Uhr an, Stämme von 11 bis 15 von Vormittags Raummeter erlene Brennscheite, ,, 22 „ 29 34 ein 31 „ 15 „ 22 „ 29 „ 44 ,, birkene „ weiche „ erlene Brennknüppel, birkene „ weiche „ „ Stängelmeter, erl. Klötzer birk. „ 3 bis Oberstärke, 3,5 bis 4,5 in Länge, „ 4,5 in Länge, Stangenklötzer von 8 bis > auf dem Schlage in Abtheilung 15 ' und in der Durchforstung in Ab- s theilung 39, Oberstärke, 4,5 m Länge, (darunter 330 Stück fichtene Schleisklötzer), fichtene Baumpfähle von 5 bis 7 ein Oberstärke, 4 ni Länge, „ Stangen 8 27 2,85 „ weiches „ . sofortige Bezahlung und unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Die unterzeichnete Revierverwaltung ertheilt über die zur Ansicht bereitliegenden Hölzer auf Verlangen nähere Auskunft. König!. Forstrentamt Dresden und König!. Forstrcvierverwa!tung Röhrsdorf zu Kleinröhrsdorf, am 6. Juni 1890. Kenten. Woucrnet. J.D.I3888. Arbeitgeber-Vereinigungen. Das Beispiel der rheinisch-westfälischen Grubenver- waltungen, die bekanntlich im vorigen Jahre zu einem großen, mit bedeutenden Geldmitteln ausgestatteten Verbände zusammengetreten sind, um sich bei Arbeiter-Ausständen gegenseitig zu unterstützen, hat jetzt in Hamburg, wo in diesem Jahre die Streikbewegung am entschiedensten im ganzen Deutschen Reiche aufgetreten ist, Nachahmung ge funden. Alle Betriebe, welche Arbeiter beschäftigen, haben sich jetzt zu einem Vereine zusammengethan, mit dem Ziele, neuen Streiks die Spitze zu bieten. Es sind sofort l'/r Millionen Mark baar gezeichnet, aus welchem Fonds solchen Arbeitgebern, die weniger leistungsfähig sind und durch Streiks in financielle Verlegenheiten kommen, Darlehen mit langen Rückzahlungsfristen zu billigen Zinsen gewährt werden sollen. Die Vertrauens-Commission dieses Arbeit geber-Vereins hat ihre Thätigkeit begonnen, und es ist allen noch in Hamburg bestehenden Streikkomitees bereits be deutet, daß man sich mit ihnen in irgend welche Verhand lungen nicht weiter einlassen wird. Organisation steht also gegen Organisation; der Streit soll mit aller Ruhe, aber auch mit entschlossener Festigkeit geführt werden. Diese Neuerungen werden voraussichtlich vorbeugend bei neuen Ausständen wirken, und der ruhigen Erwägung mehr Raum geben, als der exaltirten Leidenschaft, die nicht hören und nicht sehen will, sondern blind darauf losstürmt. Von Hamburg, Berlin und anderen Industriestädten soll nun, Wie es heißt, eine allgemeine Agitation dafür in Gang gebracht werden, daß durch das ganze Deutsche Reich sich Arbeitgeber-Vereine bilden, die sich wieder in Bezirks- und Local-Vereine abstufen. Die Ziele dieser Vereine sollen selbstredend die sein, wie bei dein Vereine in Hamburg und in Rheinland-Westsalen. Die specielle Durchführung soll natürlich jedem einzelnen Vereine überlassen bleiben, doch werden zwei prinzipielle Vorschläge zur Annahme empfohlen: Erstens, keinen Arbeiter zu beschäftigen, welcher im Wege des Streiks seinen Posten verlassen hat, zweitens, alle Arbeiter zu entlassen, welche Vereinen angehören, die sich mit der Organisation von Ausständen beschäftigen. Diesen Vorschlägen stehen andere gegenüber, welche rathen, vor der Hand von allen Repressalien abzusehen, und erst im Streikfalle Alles aufzubieten, um die Ansichten der Arbeitgeber durchzusetzen. Es ist erklärlich, daß eine so ausgedehnte Vereinigung nicht in wenigen Wochen zu Stande kommen kann, darüber werden Monate vergehen, immerhin ist der Stein im Rollen, und neue Streiks werden also bald mit einer geschlossenen Organisation der Arbeitgeber zu rechnen haben. Man will dann auch möglichst dahin streben, daß einheitliche Productions- und Lohnsätze herbei geführt werden, soweit natürlich die localen Verschiedenheiten dies zulassen. Aehnliche Vereinigungen bestehen in Eng land, wo sie in Folge der großen Arbeiter-Gewerkschaften auch viel früher, als in Deutschland, nöthig waren. Die Ausstände in Großbritannien haben in den letzten Jahren wohl häufig einen recht heftigen Charakter getragen, waren aber äußerst selten von längerer Dauer, weil beide Theile von vornherein ganz genau wußten, woran sie waren. Verschwinden werden die Lohnbewegungen in unserem modernen Geschäftsleben schwerlich so bald, sie brauchen aber und sollten auch nur als das betrachtet werden, was sie sind, als Geschäftssache. Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. Wie wir hören, hat die Direction der Königlichen Skulpturensammlung auf Anfrage des hiesigen Gewerbevereins, veranlaßt durch die nächsten Monat hier stattfindende Enthüllung des Rietschel-Denkmals, sich bereit erklärt, das Albertinum zu erschließen und gewährt den Mitgliedern des Vereins nebst Angehörigen und deren Gästen Montag, den 23. dieses Monats freien Eintritt. Die Besichtigung ist ganz besonders aus dem Grunde zu empfehlen, weil obige Sammlung nach Ueber- führung in das Albertinum, eines der neuesten, prächtigen Königlichen Bauten, das Rietschelmuseum in einem einzigen mächtigen Saal vereinigt, und man so das Schaffen des Meisters von Stufe zu Stufe übersehen kann. Mit der Excursion des Gewerbevereins ist gleichzeitig eine Besichtigung des historischen Museums und Nachmittags eine Dampfschifffahrt nach üebigau zur Besichtigung der dortigen Schiffswerft verbunden. Von da soll mit einem der neuen Schraubendampfer oder mit Omnibus über Pieschen nach dem Schlesischen Bahnhof zurückgekehtt werden. Sehr zu wünschen ist, dem Unternehmen eine stark die Mühwaltung des Vorstandes lohnende Betheili- gung, da des Interessanten viel geboten wird. Ohorn. Nächsten Sonntag, den 22. dieses Monats begeht der Turnverein, nicht die Männerriege, wie in niehreren Blättern mitgetheilt worden ist, zu Ohorn sein 25jähriges Stiftungsfest. Bereits Sonnabend Abend findet eine Vorfeier, ein Commers, statt. Die Feier am Sonntag wird in einem Schauturnen und darauf folgenden Ball bestehen. Dresden, 20. Juni. Gestern Nachmittag haben Ihre Majestäten der König und die Königin das Hoflager in Pillnitz bezogen. Dresden, 18. Juni. Ein schauerlicher Fund wurde heute unterhalb der Grumbt'schen Schneidemühle in der Elbe gemacht. Dort fanden Fischer in der Elbe den Leichnam eines etwa sechs Monate alten Kindes, dem der Kopf vom Rumpfe abgetrennt war. Der Kopf fehlte. Fast zu derselben Zeit wurde unterhalb des Italienischen Dörf chens der Leichnam eines neugeborenen Kindes, das an scheinend gelebt hat, aus der Elbe gezogen. Die Aufhebung der kleinen Leichen erfolgte durch die Staatsanwaltschaft. — In Anbetracht der erfreulichen Erfolge, welche die vor Jahresfrist ausgeschickten Collectivreisenden des Export vereins für das Königreich Sachsen in Südamerika und Westindien erzielt haben, sowie im Hinblick ans den vielfach befürchteten Rückgang des Exports nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika hat der genannte Verein be schlossen, abermals einen Collectivreisenden auszurüsten, der sich demnächst nach China und Japan begeben wird. — Für zwei in diesen Tagen für die königliche Gemälde-Gallerie zu Dresden erworbenen großartigen Gemälde wurden folgende Preise gezahlt: für Makart's „Sommer" 50,000 Mark und für Arnold Böcklin's „Frühlingsreigen" 16,500 Mark. — In der Maschinenfabrik und Mühlenbauanstalt von Otto Türke in Dresden ist das Modell von einem Schnellfeuergeschütz angefertigt worden, dem möglicherweise eme große Zukunft beschieden sein dürfte. In allen Staaten ward auf diese Erfindung, die einen Herrn Georg Prölß zum Urheber hat, Patent genommen. In der Minute können bequem (6 - Millim. - Modell) 1400 bis 1500 Schuß abgegeben werden. Das unheimliche Geschütz, das einer Mitrailleuse ähnelt, ist für Marinezwecke und Forts bestimmt, dürfte aber auch der Cavallerie vorzüg liche Dienste leisten. Die Construction ist sinnreich und einfach. Vorläufig bedient man sich beim Schießen gekapselter Revolverpatronen. Alle Versuche gelangen bisher vortrefflich, wobei die selbstthätige Luftkühlvorrichtung (gegen Erhitzung des in einem Mantel befindlichen Laufes) gleich gut fuuktioiiirte. Zwei Personen sind zur Be dienung des Geschützes, das auf einer Laffette ruht, .erforderlich. — Dem im Bureau des Landeskulturraths zusammen- gestellten Berichte über den Saatenstand im Königreich Sachsen Ende Mai d. I. wird folgende allgemeine Uebersicht entnommen: Die Witterungsverhältnisse, be sonders in der zweiten Monatshülfte, waren d^r Weiter entwickelung sämmtlicher Kulturgewächse wenig günstig, sodaß deren Stand Ende Mai nicht mehr voll zu der am Schlüsse letzten Monats ausgesprochenen Hoffnung auf allseitige gute Ernte berechtigt. In den meisten Bezirken haben die langandauernde Trockenheit und die Kälte in der letzten Woche des Monats das Wachsthum der Sommerung, der Knollengewächse, der Wiesen und Klee felder sehr beeinträchtigt, sodaß allerwärts ausgiebige Niederchsläge sehr noth thaten. Außerdem haben die Froft- nächte 31. Mai, 1. und 2. Juni strichweise viel Schaden, besonders am Winterroggen, an den Kartoffeln, den Gartengewächsen und den Obstbäumen angerichtet. Nur der Raps steht, wie selten, schön, derselbe hat abgeblüht und zeigt reichlichen Schotensatz, während der alljährliche Feind, der Glanzkäfer, nur ganz vereinzelt bemerkt wird. Die Sommerhalmfrüchte haben außer an Trockenheit viel durch den Drahtwurm zu leiden, auch sind dieselben in vielen Bezirken durch Hedrich, wilden Rübsen rc. stark verunkrautet. Am meisten sind die Hoffnungen auf eine reichliche Obsternte zu nichte geworden, indem Un geziefer aller Art, besonders Raupen, sowie die Frost nächte Blüthe und Frucht-Ansatz schädigten. Schwere Wolkenbrüche mit Hagel haben im Pirnaer, Geithainer, Flöhaer und Oelsnitzer Bezirk zum Theil ganz beträcht lichen Schaden verursacht. Im allgemeinen ist der Saatenstand im Erzgebirge und im Vogtlande ein günstigerer als in der Niederung. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Die Abreise Kaiser Wilhelms nach Kiel, Dänemark und Kopenhagen ist jetzt endgiltig auf den 24. dss. Mts. festgesetzt. In Christiania werden außerordentliche Veranstaltungen zum Empfange des Kaisers getroffen. — Die Friedenskirche in Potsdam war am Todes tage Kaiser Friedrich's zu einem Wallfahrtsort geworden. Vom Morgen bis zum Abend war die Kirche von Be suchern umdrängt, aber nur ein kleiner Theil derselben konnte eingelassen werden. Den Purpursarg des Kaisers umhüllte eine Decke von S Überstoff, über die sich ein von Goldtressen gebildetes Kreuz ausbreitete. Zu Häupten lag der silberne Lorbeerkranz der Kaiserin Friedrich, der wunder bare goldene Kranz, den König Humbert „seinem besten Freunde" gewidmet, und der silberne Palmzweig der Stadt Charlottenburg. Am Fußende ragten aus einem Lorbeer kranze drei frische Palmzweige auf, Gaben der Kaiserin Friedrich und ihrer Töchter. Darauf lag ein dritter Lor beerkranz mit weißen Atlasschleifen und der Goldchiffre des Kaisers und der Kaiserin. Es war eine solche Fülle von frischen Blumenspenden eingetroffen, daß nicht alle in dem engen Raume untergebracht werden konnten. — Wie erinnerlich sein dürfte, hat der Reichskanzler von Caprivi kürzlich in der Militärkommission angedeutet, daß möglicherweise im Laufe des Sommers wieder eine Konferenz der deutschen Finanzminister stattfinden könnte zur Vereinbarung über die Mittel zur Deckung der neuen