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Blatt Amts des Königs. Amtsgerichts und des Stadtrathes Wursnrh Abonnement--PreiS: Vierteljährl. 1M.25 Pf. Auf Wunsch unentgeltliche Zusendung. AlS Beiblätter: l. Zllärstr. Sonntags- blatt (wöchentlich), r. Kin« landwirth- scHafttich« M«ilag< (monatlich). Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. . Lönigsbrück, Radeberg, «abeburg, Moritzburg und Umgegend. MM Vorm. 9 Uhr aufzugeben. Preis für die einspaltige Cor- puszeile (oder deren Raum) 10 Pfennige. Geschäftsstellen bei Herrn Buchdruckereibes. Pabst in Königsbrück, in den An- noncen-Bureaus von Haasen stein L Vogler u. „Jnvaliden- dank" in Dresden, Rudolph Mosse in Leipzig. -m- Md s-a«.-'- Erb-N S^imrdvierzigster Jahrgang. Sustnn Mittwoch. Nr. 19. 5 März 1880. Bekanntmachung. Der Amtstag in Königsbrück im Monat März d. I. fällt wegen der bevorstehenden Musterung aus. Kamenz, am 27. Februar 1890. Königliche Amtshauptmannschaft. von Zezschwitz. Muh- und Vmnnholz - Muction! Im Gasthofe zum „schwarzen Adler" in Königsbrück sollen Montag, den 19. und Dienstag, den 11. März 1890, von Bormittags 11 Uhr an, folgende im Laußnitzer Forstreviere ausbereitete Hölzer, als: Zur Arbeiterschutz-Confermz. Die Berliner Conferenz wird schon Mitte März zusammentreten, um die Frage einer einheitlichen Arbeiter schutzgesetzgebung zu erörtern. Wenig mehr als ein Monat wird dann vergangen sein, seit Kaiser Wilhelm II. seine bedeutsamen Erlasse veröffentlichte; die europäische Diplo matie hat also diesmal eine ungewohnte Schnelligkeit ent wickelt. Warum sie das fertig gebracht hat? Nicht etwa nur, weil der einladende Theil der deutsche Kaiser war, weil man den Herrscher der größten Militärmacht Europa's nicht warten lassen wollte, sondern auch weil eine starke Volksströmung für die Conferenz eintrat. Die Ideen des deutschen Kaisers haben nicht nur bei der deutschen Nation, sondern bei allen Nationen Beifall gefunden, und vor den Volkskundgebungen haben auch die Regierungen, welche dem Conferenzgedanken kühl gegenüberstanden, die Segel gestrichen. Diese kühle Haltung geht nicht allein auf Frankreich, sondern fast ebenso sehr auf England. In Paris versuchte die Revanchepartei durch allerlei Jntriguen die Theilnahme der Republik an dem sozialen Friedens werk zu verhindern; heute sind nur noch die Boulang isten dagegen, die glauben, aus ihrer Schreierei für ihre Partei Capital herausschlagen zu können. Darauf ist wenig zu geben, und jedenfalls ist dieses Treiben unnütz, denn die französische Regierung hat ihre offizielle Bctheiligung an der Conferenz zugesagt, und daran ist nichts mehr zu ändern. Selbst wenig deutschfreundliche Zeitungen haben bei diesem Anlaß ganz offen gesagt, Frankreich könne der deutschen Anregung sich nicht entziehen. Sticht offen, wohl aber heimlich wurde in London gegen die Conferenz gearbeitet. Die Leibjournale der Londoner Geldfürsten schrieben fast Tag für Tag, die Conferenz werde nicht zu Stande kommen, weil Frankreich seine Mitwirkung versagen werde. Damit wollte man die Pariser Regierung zum Wiederstande bewegen, die Conferenz von vornherein Montag, den 10. März a. e., 463 Stück ficht. Stämme, von II bis 26 am Mittenstärke, 161 „ lief. „ „11 „ 37 2328 „ ficht. Klötzer, „ 12 „ 38 3917 „ kief. „ „ 12 „ 54 16 „ „ Rüststangen,,, 14 und 15 1657 „ ficht Derbstangen „ 9 bis 15 250 „ „ Pfähle. „ 8 „ 11 1070 „ „ Reisslängen,, 3 „ 8 Oberstärke, 4^, 3^ und 3,, rn Länge. „ 4,z, 3,z und 3,» „ „ Unterstärke, Oberstärke und 4,^ m Länge, Unterstärke, Dienstag, den 1L März a. e„ 182 Raummeter fichtene und kieferne Brennscheite, 149 „ „ „ „ Brennknüppel, 13 „ weiche Aeste, 516 „ fichtenes Astreisiq (zu Hackstreu rc ), 100,4g Wellenhundert weiches Brennreisig, 718 Raummeter weiche Stöcke, auf den Holzschlägen der Abtheilungen neuer Be.eichnung 60 67., alter „ 20. 15., in den Forstorten: Mittelberg und am Spieß, einzeln und partieenweise gegen s 0 fortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Wer die zu versteigernden Hölzer vorher besehen will, hat sich an den unterzeichneten Revierverwalter zu Laußnitz zu wenden, oder auch ohne Weiteres in die genannten Waldorte zu begeben. (I. D. 4728.) Königliche Revierverwaltung Laußnitz und Königl. Forstrentamt Moritzburg, am 19. Februar 1890. Lehmann. Michaet. (1 il» IIII! llllMIII II« II»«» untergraben. Auch diese nette Haltung hat nichts gefruchtet, sie ist nur ein Zeichen dafür mehr, daß in der britischen Weltstadt erst die Geschäftsrücksichten und die Gewinn- Interessen kommen, und dann olles Andere noch lange nicht. Zu Dank sind wir der Schweiz verpflichtet, welche durch Vertagung der von ihr angeregten Socialconferenz manche Schwierigkeit für das deutsche Werk aus dem Wege räumte. Und so ist denn heute feststehend, daß alle zu der BerlinerArbeiterschutzconferenz eingeladenenJndustrie- staaten dem an sie ergangenen Rufe folgen werden. Der Conferenz werden keine Diplomaten und keine Herren vom grünen Tische beiwohnen. Das ist im Interesse des Zustandekommens eines praktischen Resultates auch nur beifällig zu begrüßen, denn schablonenmüßig läßt sich die so hochwichtige Angelegenheit diesmal nicht abmachen. Die Conferenzmitglieder werden Männer sein, die in Fabrikdistricten ihre Erfahrungen gesammelt haben, also praktische Männer, von denen mit vollem Recht zu erwarten ist, daß sie auf die Sache selbst sofort eingehen werden. Der Natur der Sache gemäß können die Besprechungen nickt in einen) schnellen Tempo und kurzen Zeitraum erledigt werden; wo es sich um so schwer bedeutsame Maßregeln für manche Industrie handelt, muß die Erwägung eine doppelt umfassende sein. Die Arbeiten werden noch in die Länge gezogen dadurch, daß die Ver hältnisse eines jeden theilnehmenden Industriestaates klar beleuchtet werden müssen; der Unterschied zwischen Arbeits zeit und Arbeitslohn ist oft riesengroß. Wie unserem Kaiser der Ausstand der westfälischen Kohlenarbeiter den Hauptanlaß bot, die Verwirklichung einer internationalen Arbeiterschutzgesetzgebung anstreben zu helfen, so werden die Zustände' in den Bergrevieren das erste Berathungs- thema der Conferenz bilden. Hwr gilt es vor allen Dingen, dauernde Verhältnisse herbeizuführen. Bei uns in Deutschland sind die Aussichten momentan weder übermäßig trübe, noch sehr erfreulich. In Rheinland- Westfalen kommen die Führer den Arbeitern schon mit Schlagwörtern und Forderungen, deren Tragweite sie gar nicht abzumeffen im Stande sind. Ein ruhiges Aussprechen mit dem Arbeitgeber, ein friedliches Einigen, das ist der gerade und auch der beste Weg. Oertliche uud sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. Vor überreichlich besetztem Saale des Schützenhauses fanden am Sonntage theatralische Auf führungen, ausgeführt von Mitgliedern des hiesigen Turnerbundes zum Besten ihres Fahnenfonds, statt. Den Darstellern wurde seitens des Publikums reichster Beifall zum Lohn und auch mit Recht, da insgesammt recht wacker gespielt wurde. Eine vorzügliche Abwechslung boten die lebenden Bilder, die sich durch Ruhe besonders auszeichneten. Das finanzielle Ergebniß dieser Vorstellung ist, wie wir vernommen haben, auch ein befriedigendes gewesen, da sich die Einnahme auf Mk. 149,05 beziffert. Pulsnitz. Am vergangenen Sonntag fand in Bautzen der 13. ordentliche Gauturntag des nördlichen Obcrlausitzgaues statt. Den Vormittags abgehaltenen Turnübungen folgten Nachmittags die Berathungen, bei welchen der bisherige langjährige und wohlbewährte Gau- turnwart, Herr Senf-Großröhrsdorf aus Gesundheitsrück sichten eine Wiederwahl ablehnte und dafür Herr Reißmann- Kamenz gewählt wurde. Eine besondere Ueberraschung wurde dem seitherigen Gau - Turnwart bereitet, als ihm durch den Gauvertreter, Herrn Germann eröffnet wurde, daß er zum Ehrenmitglied des Gaues ernannt worden sei. Von besonderem Interesse für unsere Stadt ist ferner der Beschluß, daß das diesjährige Gauturnfest hierselsist abgehalten werden soll. Zum Mitgliede des Gauturnraths wurde unter Anderen auch Herr Kaufmann Schütze hier gewählt.