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127 Speise sey; «kein, so gern man die erste Behaupt»»- zugestehen wird, so mancherlei Einschränkungen dürfte gleichwohl die tetz- tere Kike». Das Eigenchmnliche, wodurch das Wild, prel angenehm wird, ist ein eigner salziger Grundstoff seines Fleisches, welcher durch den schnellen Umlauf der Säfte erzeugt wird. Dieser Grundstoff ist laugensalzartig und liefert denjenigen Dunst, wodurch wir das Wiidpret in der Küche sogleich erken nen, und welchen die Franzosen kumer nennen. Eben diese laugenfalzige, vorspringende Beschaffenheit des Wilopreis macht es ver. dächltg; denn di« laugenhafte Scharfe, welche dadurch in die Säfte kommt, schäft «inen, für jede Ansteckung bereitwilligen, Immer glimmenden Faulstoff, und eben diese Scharfe ist es auch, die Durst erregt, den Appetit hindert und faules Ausstößen veeursacht. Daher kommt es, daß die Nationen in hitzigen Erdstrichen, die viek Speisen von laugenhafter Schärfe genießen^ so viel von Fauifiebern geplagt stnd, und dieses ist hinreichend, dio Gewohnheit zu rechtfertigen, nach welcher Aerzte den Ge sunden und Kranken, bei denen sich Spu- ren der Fäüimß finden, den Genuß des Wildprete untersagen. Das Wildvrerhat aber auch eine gute Seiie. Es ist leicht verdaulich, nicht so eckelhaft süß, als dos zahme Fleisch, ver, mehrt mehr, als das Fleisch der Haus, thiere, die Aukdünstung, und ist mitunter, wie z B die Rebhühner, sehr nahrhaft. Zur Abwechselung ist es daher immer gut. Nur meid« man den starken Gebrauch der Gewürze beim Wiidpret, wodurch das Blut erhitzt wird, und so die Fäuimß der Säfte befördern hilft. Auch lasse man sich nicht durch die Gesetze des Hochgeschmacks manches Wiidpret, z B. Hasen nicht eher zu speisen, als bis ,s schon aashaft ist. Verderbniß der Säfte ist unvermeidliche Folge davon. Man esse es frisch, trinke einen nicht hitzigen, säuerlichen Wein-, oder esse saure Brühen und allerlei Früchte dazu und man wird nichts zu fürchten haben. Ueberhaupt wer mit viel Säure geplagt ist, welches man am säuern Ausstößen er. kennt, der genießt Wiidpret mit Nutzen. Indessen neigen sich unsre Säfte bei der sezigen Lebensart ohnehin mehr zur Fänin iß, folglich sind faulende Krankheiten weit gemeiner, und in diesen, so wie bet Ausschlägen und andern Verunreini. guugen der Säfte ist es schädlich. Auslösung des Rathsels im z isten Stück: Das Jahr. ^vsrtislements. In der Hallerschen Buchdruckerei allhier ist für 2 Ggr. zu haben: Aufruf an den Bürger und Landmann zur Vertilgung der schädlichen Wald- raitpe, auf Befehl der König!. Preuß. Kriegs- und Domainen-Kammer zu Bayreuth, herausgegeben von O. G. G.Mnke. Da dieses schädliche Infekt sowohl in den benachbarten ReußiHen als Sächsi. sthen Forsten schon großen Schaden ange. richt-