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' Voigtl^ Treys-Stadt Plauen Neunter JOrgang. Viertes Vierteljahr. Vom Frieden. AAun ist es gewiß keine abermalige Tau« schung, die wir in Ansehung der frohen Friedensnachricht zu fürchten haben; denn nicht nur in Regensburg, sondern auch in der Wiener Hofzeitung ist derselbe be reits offieiel bekannt gemacht worden. Ue- ber den Bedingungen, auf welche nun Al ler Aufmerksamkeit und Neugierde gerichtet ist, ruht freilich noch ein tiefes Dunkel; allein nach wahrscheinlichen Vermuthungen dicht nur, sondern auch nach den Aeuße- rungen glaubwürdiger Manner zu urtheilen, ist der Friede so vorcheilhaft für Oesterreich, als er nach der rage der Sachen kaum zu erwarten war, und auch unser geliebtes Vaterland kann hoffen, daß ihm bei dem mm bald zu haltenden Reichsfrledens con. greß, durch seines Kaisers Fürsorge, ein beßres Loos zu Theil werden wird, als ftlbst seine wärmsten Freunde ihm vorher« bestimmen konnten, wenigstens wird die Integrität des teutschen Reichs im Großen wohl nicht viel leiden. Was man übrigen« bereits als Friedensbedingungen angiebt, sind leere Vermuthungen, die jeder nach seiner Stimmung für eine oder die andre Parthei sich selbst schafft. Daß ein kälteres Kliema die Stärke und Lebensdauer des menschlichen Körpers sehr befördere, dieß bestätigt auch nachfol gendes Beispiel. In einem kleinen Dor. fe, unweit Bergen in Norwegen, starb vori« gen Monat Joseph Surrington im sten Jahre. Er behielt den Gebrauch sei« nes Verstandes bis zur Stunde des Todes und versammlete noch Tags vorher seine Familie, um sein Vermögen unter sie zu theilen. Er war. mehrmals verheurathee und