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147 Die Wallnüsse oder welschen Nüsse Haden eine große Menge Oel bei sich, und dadurch veruriachen sie Schärfe, machen Husten, verderben die Verdauung und erregen Sodbrennen. Folglich müs sen die Nutzester äußerst gut verdauen können, und dennoch dürfen sie es nicht wagen, diefe Früchte zu oft zu genießen, wenn nicht endlich auch der stärkste Nagen geschwächt werden soll. Wer eine schwache Brust und schlechte Stimme hat, verdirbt durch ihren Genuß beide vollends ganz und g«r. Je,älter die Nüsse sind, desto ran. Achter ist ihr Oel, desto schädlicher und schneller wirken sie. Die eingemachten Wallnüsse sind zwar Magenstärkend, aber sie haben diese Wirkung blos von ihrer äußern grünen Schaale und von den vie. len dabei gebrauchten Gewürzen. Wer zur Trockenheit und Leibesverstopfung ge- neigt ist, muß doch auch diefe nicht ge- Nießen. Die Haseli^ksse haben mit ihren übrigen Schwestern, den Nüssen überhaupt, alle Tugenden und Fehler der Wallnüsse. Die jungen Haselnüsse erzeugen noch dazu leicht Durchfälle, Ruhr und selbst Gallen- fieber. Die Mandeln sind älreich und schleim micht; sie erweichen, besänftigen, nähren und lindern scharfe Katarrhen und Brust schmerzen. Gleichwohl tr-ffk auch sie zum Theil das Urtheil der Nüsse, weil sie leicht scharf werden; wie denn auch Unzer be merkt hat, daß die, welche viel Mandeln speisen, den Gelchwmen am Halse und der Bräune am meisten unterwoilen sind. Das Oel derselben ist zum arzneilichen Gebrauch vorzuziehen. Die Mandel- confectwaaren müssen selten oder gar nicht, wenigstens immer mit vieler Mäs sigkeit und Behutsamkeit genossen werden, und Kindern sollte man sie gar nicht geben, weil diese dadurch sichkbarlich Schlachlopfer der Leckerei werden. Die (zahmen) Kastanien haben et. was schleumchtes mit etwas Fett. Sie verdichten die Säfte, umhüllen die Schärfe und haben dabei alle Fehler der Mehlspeisen und zwar der gröbsten. Das Rösten und Braien nimmt ihnen die Eigenschaft nicht, durch welche sie zarte Magen sehr besibwe- ren; vielmehr qerathen sie mit andern Speisen in Gährung, ziehen die andern Magensäste an sich, Und verursachen Bla- Hungen und Verstopfungen. Die Butter, womit man sie genießt, Hilst diesem Uebel sehr ab, und noch mehr würde es gesche hen, wenn inan auch Salz dazu nähme. Der beste Gebrauch der Kastanien ist der, sie mit andern Speisen, besonders mit Kohl, zu kochen. Dann werden sie zuvor mit so viel Flüssigem gesättigt, daß sie den Ma- gen nicht mehr beschweren.. Sie bleiben zwar auch dann noch keine le ich re Speise; allein man muß dem Geschmacks doch im mer etwas ausopfern.«- — Ä Der sterbende Landjunker.. Gott tröste sie, gestrenger Herr, sprach jüngst des Dorfes Prediger, und weihe sie nach solchem Lei> zum Bürger seiner Herrlichkeit!' Zum Bürger? Was? sieng jener an: Zch bin und bleib em Edelmannl