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287 12 288- vorhanden waren), Tagcsneuigkeitcn u. s. w. Nach diesem Plane, doch beinahe mit Ausschließung von eigentlich histo rischen Aufsätzen, wurde die Zeitung auch in den KriegSjah- ren 1808 und 1809 fortgesetzt, in welcher Zeit der Russische Befehlshaber selbst Kriegsnachrichten und Staatsneuigkeiten einrücken ließ. Diese Zeitung war also nun eine politische Neuigkcitskrä- mcrin geworden, und ihre weiteren Phasen können uns hier nicht mehr intcressiren, in neueren Zeiten jedoch soll sie sich der Industrie des Landes besonders widmen. Aber die Män ner, welche zu der ursprünglich historischen und wissenschaftli chen Zeitung von Abo bcigetragcn, waren indefi nicht müßig, und eine Anzahl Professoren der Universität Abo, welche da mals hauptsächlich wegen ihrer Lehrer höher als alle anderen Schwedischen Universitäten stand, vereinigte sich im Jahre 1802 zu einer „Allgemeinen Literaturzcitung". Die Zeitung enthielt Aufsätze über die wichtigsten, seit Anfang des Jahr hunderts in Europa erschienenen Werke, aber mit einer Frei- müthigkcit, die bald Anstoß gab. Die Reccnsion eines Wer kes des bekannten Bischoffs Möller mißfiel dem König, und die Zeitung nahm deshalb schon im Jahre 1803 ein Ende. Nun ruhten alle Versuche eine Literaturzeitung hccauszuge- bcn, bis im Jahre 1819, wo die Professoren Linsen und Bergbom eine „Mnemosync" Herausgaben, die neben manchen für das größere Publikum berechneten Mittheilungen in Ver sen und Prosa auch Rccensionen in Finnland erschienener Werke, Abhandlungen über Finnische Sprache und Dichtkunst, Landcsgeschichte und Staatsökonomie u. s. w. enthielt. Jn- dcß ging auch dies Blatt schon im Jahre 1823 wieder ein, und an seiner Stelle erschienen die „Abo-Nachrichten" die im Jahre 1824 begannen, bis zum Brande von Abo fortdauer ten, und dann im Jahre 1829 wieder ausgenommen wurden. Ein anderes Blatt, das „Abo-Mocgenblad," von einem Pri vatlehrer, Namens Arwidson, der jetzt in Schweden ange stellt ist, hcrausgcgcbcn, hatte eine literarische und politische Tendenz, mußte aber auf Befehl des Russischen Generalgou verneurs in demselben Jahre, wo es begann, auch wieder auf hören. Seit die Regierung nach Helsingfors verlegt wurde, erscheinen dort mehrere Zeitungen, worunter namentlich das „Morgenblad" zu erwähnen. Doch wir gehen nun zu den in Finnischer Sprache er schienenen Zeitungen über, wovon hinsichtlich der Zeit zuerst angeführt werden muß „Suomankicliset Tietosanomat" (Nach richten in Finnischer Sprache), welche im Jahre 1777 in zwei halben Octavbogen monatlich vom Professor Lizelius heraus- gcgebcn wurden. Sic enthielt Aufsätze über Landökonomie, eine populäre Geographie nebst andern auf Volksuntcrricht be rechneten Abhandlungen, mußte aber schon am Ende des Jahres wieder aufhörcn. Seit dieser Zeit wagte sich Niemand an ein so unsicheres Unternehmen bis zum Jahre 1820, wo der Universitätsadjunct Becker die Herausgabe von „Turun Wükko Sanomat" begann. Der Zweck dieses Wochenblatts war, durch leicht lesbare Aufsätze dem Finnischen Bauer mit dem Zustande seines Vaterlandes bekannt zu machen, und ihm interessante Nachrichten über andere Ländrr nebst lehr reichen Erzählungen moralischen Inhalts mitzutheilen, mit Einem Wort, den Landmann über den eingeschränkten Stand punkt zu erheben, worein er durch seine täglichen Beschäfti gungen versetzt wurde. Auch Gedichte erschienen, thcils in den einheimischen Runcnarten, theils in andern Versmaßen. Abo's Brand verursachte aber auch hier einen Stillstand, doch lebte das Blatt im Jahre 1831, wiewohl unter einer andern Redaction, wieder auf. Diese Fortsetzung hatte einen glück- lichcrn Nebenbuhler, welcher im Jahre 1829 aus der nörd lichsten Druckerei auf Erden unter dem Namen „ Oulun Wükko Sanomia" (Uleaborgs Wochcnnachrichtcn) er schien, ungefähr nach dem gleichen Plane, wie das vorige Blatt, nur daß des nördlichen Finnlands Oekononüc und Industrie namentlich berücksichtigt wurden. Indessen hatte in Wiborg ein Finnisches Blatt im Jahr 1833 die hier seit zehn Jahren erscheinende Deutsche Zeitschrift: „Wiborgs Man cherlei'zum Nutzen und Vergnügen" verdrängt, und führte den Titel: „Sanan Saatoja Wipuristo" (der Bote aus Wiborg). Der Zweck war derselbe, wie in der Aboer Zeitung; das Blatt wurde aber im Jahr 1836 zu einem bloßen Annon cenblatt. Der um die Finnische Literatur so hoch verdiente Lönnrot begann im Jahr 1836 zu Uleaborg die Herausgabe einer Monatsschrift „Mehiläincn", von deren zwei Bogen der eine eine fortlaufende Weltgeschichte giebt, der andere aber aus dem Volksmunde ausgezeichnete längere oder kürzere Gedichte, Sagen, Räthscl, Sprichwörter, nebst höchst sachreichcn Ori- ginalaufsätzcn über Finnlands Mythologie, Sprache u. s. w. enthält. Im Jahre 1828 begann die „Borga Zeitung", welche Rccensionen und Anzeigen aller in Finnland erscheinenden Schriften von einigem Belang, nebst einem jährlichen Vcr- zeichniß der Finnischen Presse enthält, so wie Aufsätze über Finnische Geschichte, Gedichte von Runeberg und andern Ver fassern u. s. w. Die beiden Finnischen Zeitungen, welche zu Uleaborg erschienen, hörten mit dem Schlüsse des Jahres 1837 auf. Die Monatsschrift Mehiläincn ist indeß mit dem Jahre 1839 aufs neue ausgetreten. Anstatt der „Nachrich ten über verschiedene Gegenstände" und der Finnischen Ueber- setzung davon, welche mit dem Jahre 1838 aufhörte, er scheint jetzt ein im pietistischcn Sinne geschriebenes „Evange lisches Wochenblatt", und zu Wasa begann die Herausgabe der „Wasazeitung", die sich namentlich mit der Geschichte und den Verhältnissen Osterbottniens beschäftigt. Im Ganzen erscheinen jetzt in Finnland neun Zeitungen, nämlich fünf (worunter die Finnische „Mehiläincn") in Hel singfors, zwei in Abo, eine in Borga und eine in Wasa. (Das 'Ausland.) L ö r 8 e in j^, 6 i p 2 i A. am 3. Idsbruar 1840. Amsterdam, Ic. 8. 138s, 2 »I 1374- — Augsburg, Ic. 8. 100 s, 2 31. Uremen, Ic.8. 108s , 2 31. b'ran^- kiirt a. 31., Ic. 8. 100Z, 2 31. Hamburg, Ic. 8. 147s, 2 31. 146s.— Oondon, 2 31. 6. 14z , 3 31. 6. 13s. — Inaris, >c.8. 78s, 2 31. 78s 331. 78. - 3Vien, Ic.8. 100s, 2 31. — 3 31. 89s. — Lorlin, Ic.8. — 2 31. — Lrsslan, lc. 8. 102s, 2 31. Uouisd'or 6s, Holland, vucaten 13s, Kaiser!. Unrat. 13, Ilreslauer Unrat. 12s, Oassir Unrat. 12s, l1onvent!ons-8pecies und Lluldsn 1, Oonventions 10 und 20 Xr. s, Oold pr. 31arlc kein Oöln. — 8ilber pr. 3larlc kein Odin. — ?reuss. 6our. (als 8orte) 102s. Verantwortlicher Rcdacteur I. C. Stadler.