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endlich begegnet ihm ein Mann zu Pferde, diesen fragte er: ob er feinen Schimmel nicht gesehen habe? Er antwortete: Nein! und fragte zugleich: ob er schon darnach gesucht habe? Der Bauer sagte: Ja, überall. Wie überall? erwiederie der Reu ter, habt ihr denn auch schon dort in dem Krähcnneste gesucht? Nein, antwortete der Bauer, wie sollte er da hinauf kommen? Das kann euch gleich viel seyn, versehre jener, steig immer hinauf. Vcrlohrne Sachen muß man allezeit da fachen, wo sie am wenigsten vermachet werden können > denn waren sie da, wo man fle vermuthet, so wären sie nicht Verlohren. Der Bauer, welcher hiewieder nichts einzuwenden wuß te, fieng hierauf an, den Baum hinan zu klettern, und wie er kaum bis zürn Neste gekommen war, rief er voll Freuden: Ich habe ihn gefunden! Das dachte ich wohl, daß er oben seyn würde, sagte der Reuter, und ritt seine Wege Nun hatte zwar der Bauer das Pferd nicht in dem Neste ge- funden, weil aber dte Krähen allezeit auf die höchsten und dicksten Bäume bauen, so konnte er von dieser Höhe das ganze Holz übersehen, und sähe also seinen Scinm- mel, am Ende desieiben, auf einer Wiese grafen. Mcchode, die Zahne auszuziehen. Ein gewisser Schmidt in der Normandie kannteZähne ausnehmen, ohne sie anzurüh ren, und rühmte sich sogar, daß es niemand den Schmerzen verursachen sollte. Er machte es aber folgendergellalc: Er legte einen Fa den zwei- oder dreifach zusammen, band- das eine Ende ass den Zahn, bas andere aber an den Amboß. Hierauf machte er ein Eifen glühend, und sagte: so oft er mit feinem Blasebalg blisß, allemal Barl- bara. Wenn nun das Eisen glühend war, so nahm erö mit seiner Zange, ließ die Per- fon das Maul aufsperren, und fuhr ihr ge- schwind damit unter die Nase. Dieses ver ursachte denn dem Patienten eine Furcht, ee möchte sich verbrennen, daß er noch viel ge- schwindet zurück fuhr, und den'Zahn am Faden ließ. Wenn er sich aber selbst einen Zahn ausnehmen wollte, so machte ers an- ders. Er nahm eine Armbrust, spannte sie, und band an den Bogen einen drei fachen Faden, den andern Faden aber cm seinen Zahn. Alsdann drückte er seine Arm brust los, und der Bogen riß zugleich der* Zahn so leicht heraus, daß er, wie er sagt^ nicht das geringste fühlte. Ankündigung. Ich habe 6 meiner neuesten Polönoifew mit Trios nebst , 2 Angloisen in Clavier- Auszug gebracht, und zum Druck bestimmt. Ich kündige solche hierdurch auf Pränume- ra-ion, das Exemplar zu 8 gr. an. Bei Hrn. Apotheker Trömsr in Plauen wird bis zum »6-. September Pränumeration angenommen, da denn der Ladenpreis ragr. seyn wird. Die Namen der Pranumeran- ten werden vorgedruckt. Zur Michaelis» Messe werden die Exemplare abgelicfert. Torgau, im Monat Iulii <797« Carl Friedrich Günther, erster Hamboist Ley dem Garanten Infanterie -Reglmenr von Zauthierv