Ernte und Lagerung des Kernobstes in Kanada (Mit 4 Aufnahmen des Verfassers.) Von Dr. Walter Zielke, Berlin, staatlich geprüfter Gartenbautechniker. Die kanadischen Erntemethoden weichen von den unsrigen ab und dürften auch den deutschen Obstzüchter interessieren, da sie manchen prak tischen Vorteil aufweisen. So ist z. B. die Gepflogenheit beachtenswert, bei Apfel f r ü h Sorten zunächst die best gefärbtesten Früchte aus dem Behang herauszupflücken. Es findet damit gleichzeitig noch Ausdünnen des Ansabes statt. Der Nachteil, daß man an solchen Bäumen zweimal pflücken muß, wird durch den Vorteil wettgemacht, daß auf den kanadischen Märkten für die erstengefärb- t e n Frühäpfel stets bessere Preise erzielt wer den als für die später angebotenen Früh- und Herbstäpfel. Neben diesem Vorteil konnte ich beobachten, daß die am Baum verbleiben den Früchte bis zum zweiten Pflücken noch an Größe und auch an F a r b e zunehmen. Meines Erachtens ließe sich diese Praxis in Deutschland wohl durchführen, mindestens aber versuchen. Ferner ist bemerkenswert, daß der kanadische Obstfarmer die Früchte, die nicht markt fähig sind, gar nicht erst zum Genossenschaffs packhaus bringt, sondern gleich beim Pflücken zur Erde fallen läßt, um sie entweder zu verfüttern (Früh- und Herbstobst) oder nach Beendigung der Pflückzeit aufzusammeln (Winter obst) und in größeren Posten den Verwertungs fabriken zuzufiihren, die in allen Anbaugebieten zu finden sind und die Süßmost und Backobst herstellen.