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sächliche mittlere Gehalt dieser Bodenschicht nur 1,9 beträgt. Dieses gleiche liege sich an vielen anderen Parzellen ebenfalls nachweisen. Trobdem können wir in der Praxis nicht darauf verzichten, die genannten Bodentiefen zu einer Probe zu vereinen; es sollte nur gezeigt werden, wie groß dann die Ungenauigkeit sein muß, wenn man die Bodenproben von mehreren Ent nahmestellen oder dem ganzen Schlag zu einer Mischprobe vereinigt. Die gefundene Zahl stimmt mit den natürlichen Verhältnissen dann um so weniger überein. Dieselben Erscheinungen treten auch bei den Reaktionsbestimmungen auf. Wie oft kommt es vor, daß aus der Oberkrume der Kalk ausgewaschen ist, während er bei 40—50 cm Tiefe reichlich anzutreffen ist. Eine Vermengung der übereinanderliegenden Schichten ergäbe dann einen Boden vielleicht mit mittlerem Kalk gehalt, so daß Kalkbedürftigkeit nicht anzuneh men ist. In Wirklichkeit ist aber die Oberschicht, in welcher sich zunächst die Hauptwurzelmasse erstreckt, in welcher ferner die kalkzehrenden und sauer wirkenden Düngemittel in erster Linie einwirken, höchst kalkarm. An diesen gezeigten Beispielen geht klar hervor, daß nur Einzelproben zu entnehmen sind, und daß ferner man bei der Entnahme der Probe in jeder Beziehung die grögte Sorgfalt anwenden mug. Bedauerlicherweise kommt es zu solchen syste matischen Untersuchungen grögeren Stiles recht wenig, obgleich man heute bei Obstplantagen und Gemüseschlägen besonders bei Neuanlagen diese Kosten nicht scheuen sollte. Meist ist die Ursache zur Einsendung einer Bodenprobe das Nichtgedeihenwollen von Kulturpflanzen an oft nestweise verteilten Stellen des Bodens. In sol chen Fällen ist es das beste, Boden und Pflanze von dem guten Stand und schlechten Stand ein zusenden. Man verfährt am vorteilhaftesten so, dag man die Pflanze mit dem Bodenballen in ein Tuch oder Säckchen einbindet und je zwei Proben einsendet (Bild 1).