muß man für alle anderen einen Zustand an nehmen. Als solcher gilt die Neutralität. Da im Klima Mitteleuropas meist Abweichungen nach der sauren Seite hin vorliegen, läuft es auf eine Entsäuerung hinaus. Die hierzu nötige Kalkmenge wird mit Hilfe der vorher angedeuteten verein barten Arbeitsweise gefunden. Meist gibt man unmittelbar die Kalkmenge je gm, a oder ha an, die zur Herstellung des säurefreien, neutralen Zustandes eben reicht. Anders steht es mit jenen Kulturen, von denen das Gebiet besten Wachs tums als von der Neutralität abweichend bekannt ist. Dann muß auf Grund der Zustandszahl eine Einwirkung auf den Boden ausgeübt werden, die seinen Zustand in gewünschterWeise ändert. Soll er saurer werden, dann muß alles Alkalische in der Düngung vermieden werden, also Sal peter, Thomasmehl, Rhenania, Kalkstickstoff, selbstverständlich jede Kalkung. Stickstoff ist dann als Ammoniaksalz, Phosphorsäure als Superphosphat, Kali in beliebiger Form zuzu führen. Eine unmittelbare Ansäuerung bringt roher Torfmull, der ohne irgendwelche Behand lung vom Ballen in den Boden kommt. Eine Ent säuerung bewirkt bekanntlich der Kalk. Soll diese über die Neutralität hinausgehen, müssen besondere Versuche angestellt werden, die dann zur Arbeitsvorschrift führen. Eine Versalzung des Bodens kann in ausgesprochenen Fällen chemisch nachgewiesen werden. Außer den bereits angeführten Fällen kann eine solche auf schweren, klebstoffreichen Böden noch durch Salpeterdüngung entstehen und zu schweren Gefügeschäden führen. Salpeter hinterläßt im Boden seinen Natrongehalf, der sich zu Soda umsekt und diesen verkrustet. Die Vor gänge können hier nicht auseinandergesest wer den. Ein Fall ist bekannt, wo dauernde Salpeter düngung zu Zuckerrüben das Feld unfahrbar machte, die Ernte mußte mit einer verlegbaren Feldbahn abgeholt werden. Hier mußte vor allem der Natronsalpeter wegbleiben, der Stick-