gen beim Ministerium und durch Eingaben die Regierung auf den Niedergang des gesamten Gartenbaues aufmerksam gemacht, und darauf hin gerissen, daß es immer weiter abwärtsgehen muß, wenn nicht von Regierungsseite Maßnahmen ergrif fen werden, die einer solchen Verelendung deut schen Wirtschaftslebens Halt bieten. Die von der Regierung unternommenen Maßnahmen wurden wieder von der deutschen Industrie bekämpft, weil die gartenbautreibenden Aukenländer droh ten, daß deutsche Industrieerzeugnisse sofort boykottiert würden, wenn die deutsche Regie rung den Zoll auf ausländische gärtnerische Pro dukte erhöhen würde. Viele, viele Jahrzehnte ist der Ruf nach einem Zollschub für gärtnerische Produkte in Deutschland alt, und trobdem hat die Regierung trok eifrigster Bearbeitung durch den Reichsverband für Erwerbsgartenbau nicht vermocht, der deutschen Gärtnerei durch Ein führung von Zollschranken zu Hilfe zu kommen. Erschwert wird die deutsche Produktion durch die sozialen Lasten, die auf der Wirtschaft ruhen, und durch den Niedergang tragbaren Wirt schaftslebens, weil sich, hieraus Absafcstockungen ergeben müssen. Wie es dem Gemüsegärtner erging mit seinen Erzeugnissen, in der gleichen Weise war auch der Blumengärtner belastet, in dem es teilweise nicht einmal lohnte, die Blumen zu schneiden, weil sie nicht abgesebst werden konnten, oder aber weil das Schneidelohn und die Beförderung der Ware Ausgleich fanden. War es nun dem Deutschen Reichsverband nicht möglich, zum Wohle des inländischen Erwerbs- gartenbaues eine Besserung der Wirtschaftslage zu erreichen, so steht anderseits wieder fest, daß es um die deutsche Gärtnerei noch weitaus schlechter bestellt wäre, wenn die Interessen des Gartenbaues nicht durch den Deutschen Reichs verband wirkungsvoll vertreten würden. Wie die Regierung dem Vorhandensein der über 3 Milli onen Erwerbslosen machtlos gegenübersteht, wie sich die Landwirtschaft schon seit vielen