Denkschrift betreffend lüe Lage cker GiFlmsMwM-KlMr in Deutschland. Die Eichenschälwald-Kultur gehört in Deutschland zu den ältesten Formen forstwirthschaftlichen Betriebes. Schon um das Jahr 1450 hören wir aus dem Siegen'schcn und vom Rheine von einer regelmäßigen Rindengewinnung in Niederwaldungen, welche schlagweise bewirthschaftet wurden, und dasjenige Ge werbe, welches sich mit der Herstellung von Leder mittelst Eichen rinde beschäftigt, die Gerberei, ist uns seit 1000 Jahren als selbstständiger Betrieb bekannt, welcher in Gilden zusammenge schlossen, besonders in den rheinischen Städten Cöln, Mainz rc. zu einer großen Bedeutung schon damals entwickelt war. Im späteren Mittelalter waren durch die Märker Ord nungen, im 16. und 17. Jahrhundert durch die landesherrlichen Forstordnungen schwere Strafen auf das unberechtigte Schälen der Eichen in den Wäldern und den Rindendiebstahl gesetzt, ein Beweis dafür, daß man auf die ordnungsmäßige Verwendung und Erhaltung der für den Gerbereibetrieb unentbehrlichen Eichen rinde den größten Werth legte. Dieser Betrieb erfreute sich denn auch damals einer sehr bedeutenden Blüthe und entwickelte sich, dem steigenden Bedarf an Leder parallel, durch die Jahr hunderte zu einer bedeutenden Produktion, und in neuerer Zeit zu einer Industrie, welche heute Werthe im Betrage von etwa 290 Millionen Mark jährlich erzeugt. Ein so altbegründeter, entwickelungsfähiger Gewerbebetrieb, der dazu bestimmt ist, durchaus unentbehrliche, mit steigender Bevölkerung und Kultur in immer höherem Verhältnisse noth wendige Lebensbedürfnisse herzustellen, darf wohl für sich das