59 ten Schälwaldwirthschaften lohnt sich die Errichtung von Trockcn- schuppen, in welchen die Rinden gebunden aufgehängt werden, sobald sie im Schlage oberflächlich abgetrocknet sind. Bei ge ringer Ausdehnung der Schälwaldungen werden diese Schuppen zu theuer. Man hat dann Decktücher von getheerter Segel- Leinwand zur Stelle, mit denen man bei Eintritt von Regen die auf den Trockcngestellen liegende Rinde bedeckt. 79. Wie ist das Klopfnerfahren zu beurtheileu? Das Klopfverfahren ist die schlechteste Methode der Rinden- gewinnung, weil die Rinde an Gewicht und Gerbkräftigkeit durch dasselbe verliert. Tas Klopfen ist also zn unterlassen, soweit man überhaupt mit dem Lohschlitzer noch schälen kann. Schwache Aeste müssen allerdings meist geklopft werden. Doch muß dies mit aller Vorsicht geschehen. 80. Welcher Werkzeuge und Geräthe bedient man sich bei dem Schälgeschäfte. Man bedarf folgender Werkzeuge: 1) Zum Abästen: einer guten Heppe; 2) Zum Aufschlitzen der Rinde eines Schützers oder Rissers; 3) Zum Abschälen eines Lohlöffels, Lohschälers; 4) Zum Klopfen der Rinde eines Klopfbeiles oder eines Klöppels aus Holz; 5) Zum Abhieb der Stangen eines nicht zu leichten, scharfen und gut verstählten Beils. Sehr verschieden nach Material, Form und Größe sind besonders die Lohlöffel. Alan hat sie aus Kuochen, Holz, gauz oder theilweise aus Eisen u. s. w., mit langem und kurzem Stiel, mit dem Schlitzer (einem pfeilförmigen Instrument) an der einen Seite oder ohne denselben. Ein guter Lohlöffel soll folgender Art konstruirt sein: 1) Der Stiel sei von Holz, um die Hand nicht zu sehr zu kälten und damit der Löffel nicht zu schwer werde. 2) Der Hals des eisernen Löffels muß gebogen fein, stärker bei starkem Holz, schwächer bei schwachem Holz. 3) Der Löffel selbst kann ei- oder herzförmig sein, mit einem gegen den Hals verlaufenden Buckel auf der Rück seite. Die Innenseite ist eben oder schwach vertieft. Den pfeilförmigen Schlitzer führt jeder Schäler mit sich.