49 nach dem Abtrieb ein und wiederholt sie je nach Bedürfniß. In einigen Gegenden überdeckt man die Stöcke der Raumhölzer nach dem Abhieb mit einem Erdkegel, damit sie nicht wieder ausschlagen. Der Holzertrag solcher Hauungen kann allgemein nicht angegeben werden. Derselbe ist vielmehr von dem Ver hältnisse abhängig, in welchem die Raumhölzer eingemischt sind. Der letzte Raumholzhieb erfolgt im Winter vor der Rinden- (Abtriebs-) Nutzung. 55. Was versteht inan unter schleichenden Durchforstungen? Bei der Umwandlung von Eichen- Hoch- und Mittelwal dungen erhält man von den Stöcken der abgetriebenen Hoch stämme Ausschläge und hat daneben viel langsamer wachsende, durch Saat oder Pflanzung eingebrachte Kernpflanzen. Erstere sind stark vorwüchsig und überwachsen die letzteren. Zum Schutze der Kernpflanzen haut mau im 4. oder 5. Jahre die Stockaus schläge tief ab. Die Kernpflanzen haben einige Jahre Luft und Licht und werden von den wieder Heranwachsenden Ausschlägen in die Höhe getrieben. Diese Operation nennt man „schleichende Durchforstung". 56. Sind iu den Eichenschälwäldern Schlagansbessernngen durch Saat oder Pflanzung erforderlich? In wohlgepflegten Eichenschälwaldungen, wo der Hieb stets tief geführt und dadurch die selbständige Bewurzelung der Aus schläge bewirkt, auch der Aushieb verdämmender Beihölzer sorg sam betrieben wird, sind nur selten größere Schlagausbesserun gen erforderlich. So vollkommen aber sind wenige Eichenfchäl- waldungen. Gewöhnlich finden sich blößige Stellen, Partieen, die vorzugsweise mit Weichholz bestockt sind u. d. m. Durch die Reinigungshiebe werden oft kleine Kulturflächen geschaffen; einzelne Eichenstöcke schlagen nicht wieder aus u. s. w. Meist wird man, da es sich um kleinere Lücken handelt, die Schlagbesscrung durch Pflanzung bewirken und jede geord nete Eichenschälwald-Wirthschaft muß zu dem Behufe einen Pflanzenvorrath im Kampe besitzen, der in guten Eicheljahren zu erneuern ist. In sehr lückigen Schälwäldern stuft man auch, wenn cs Eichelmast giebt, durch den ganzen Jahresschlag Eicheln ein. Auf größeren Blößen bedient man sich ebenfalls der Saat (in rajolten Plätzen.)