Volltext Seite (XML)
40 treiben Wurzelknoten- und Stockausschläge, welche sich, wenn der Hieb tief genug geführt ist, selbstständig bewurzeln und so unabhängig von dem verfaulenden Stocke fortbestehen. Mit Sicherheit wird man bei richtig geführtem Hiebe bis zum 70. Jahre auf kräftige Wurzelknoten-Ausschläge rechnen können. 38. Wie ist bei der Ueberführung von Mischbeständen, in denen die Eiche schon vorhanden ist, zu verfahren? Nicht selten sind jüngere Bestände, welche aus Eichen, Buchen, Weichhölzern, auch Nadelhölzern zusammengesetzt sind, sehr wohl geeignet zur Ueberführung in Eichenschälwald; doch bietet die letztere mancherlei Schwierigkeiten, da die Stockaus schläge der Beihölzer leicht sehr lästig werden und die Eichen ausschläge überwachsen. Handelt es sich hierbei nur um kleine Flächen, so verfährt man folgendermaßen; der Abtrieb des Be standes, mit Ausnahme jedoch der Eichen, erfolgt im Winter und muß bis zur Saftzeit sämmtliches Holz von der Fläche ent fernt sein. Im Saft werden die Eichen auf den Stock gesetzt. Werden die Beihölzer vorwüchsig, so müssen sie im 2. oder 3., und 5. oder 6. Jahre ausgebuscht werden. Alle entstandenen Lücken werden im Frühjahr nach dem Abtrieb mit starken Stum melpflanzen ausgepflanzt. Will man mit einemmale einen vollkommenen Schälwald Herstellen, so darf man allerdings die Kosten nicht scheuen, son dern muß alle Stöcke, mit Ausnahme der Eichenstöcke, roden lassen und dann die sämmtlichen Lücken durch Saat der Pflanzung kultiviren. Dies ist das einzige radikal wirkende Mittel. Zwar hat man für solche Fälle auch vorgeschlagen, nur die etwa im Bestände vorkommenden Nadelhölzer im Winter, die Eichen im Saft, die Buchen, Hainbuchen, Birken, Aspen rc. rc. im August einzuschlagen. Letztere Holzarten treiben dann Aus schläge, welche jedoch bis zum Eintritt des Winters nicht mehr verholzen können und in Folge dessen erfrieren. Ueber die Wir kung dieser Maßregel sind die praktischen Kenner des Nieder waldbetriebes jedoch sehr verschiedener Ansicht. 39. Wie ist in den Fällen der Frage 38 zu verfahren, wenn es sich um größere Fläche» handelt? Nehmen wir an, daß ein Waldstück von 40 Hektaren, in welchem sich folgende Bestände vorfinden, in Eichenschälwald übergeführt werden soll: u) 10 Hekt. 40jährige Eichen, Buchen und Weichholz.