23 schlägt namentlich reichlicher vom Stock aus und treibt kräftigere, stärkere Loden, giebt im Schälwald eine fleischigere Rinde und somit etwas höhere Erträge. 13. Wie kann man die Traubeneiche von der Stieleiche unterscheiden? Die Blätter der Stieleiche (guorous poäuneulara 1V5I6.) sind kurz gestielt aber fest sitzend, an der Spitze der Blattlappen etwas ausgerandet, an der Basis mit umgebogenen Oehrchen versehen. Die weiblichen Blüthen sind bei der Stieleiche an verlängerten Stielen von einander gesondert. Die Früchte sitzen an langen Stielen; ohne Fruchtgehäuse sind die Eicheln beider Arten nicht ganz leicht zu unterscheiden. Zwar sind meist die Traubeneicheln etwas kleiner, besonders kürzer und ovaler (s. umstehende Abbildung) als die Stieleicheln; aber diese Kenn zeichen sind keineswegs immer sicher. Die Blätter der Traubeneiche (gusrous sossilitlora Sulisb.) haben einen längeren Blattstiel mit regelmäßigerer Nervatur, und meist in den Spitzen, nicht in den Buchten verlaufenden Blattrippen; die weiblichen Blüthen und Früchte sind sitzend (s. umstehende Abbildung). Es bestehen in Deutschland,eine Menge Zwischenformen beider Eichenarten, welche oft sehr' schwer zn klassifiziren sind. In Bezug auf die Verbreitung der beiden Eichenarten ist Folgendes zu bemerken: 1. Stieleiche. Vom südlichen Schweden bis nach Sizilien (auf Madeira nur gepflanzt), von Portugal, dem west lichen Frankreich und England bis nach dem inneren Rußland. Sie liebt die Seenähe. Als fruchttragender Baum findet man sie im hercynisch-karpathischen Gebirgs system bis 960 w. Höhe, in Mittelungarn bis 470 m., im Harz bis 440, im Siegen'schen Gebirge etwa bis 500 ru. Sie liebt die Flußniederungen, meidet enge, frostige Gebirgsthäler und geht in den meisten deutschen Gebirgen nicht so hoch wie die Traubeneiche. Eine Aus nahme macht jedoch das Edergebirge im Kreise Siegen, in welchem die Stieleiche die herrschende Art ist. 2. Traubeneiche. Von beschränkterer Verbreitung, ist sie auf das Klima Deutschlands und des europäischen Süd ostens beschränkt. Im Gebirge verbreiteter als die Stiel eiche, steigt sie höher hinauf, im Harz um etwa 100 m., in Baden um 325 m.; im feuchten Niederungsboden fehlt sie meist, aus dem höher gelegenen trockenen Sand- und