20 bürg höhere Temperatursummen in der Vegetationszeit, als diese Orte. Das Klima von Siegen steht dem von Birkenfeld sehr nahe (leider fehlen die 20jährigen Mittel für Siegen) und im Siegen'schen wird treffliche Eichen-Jungrinde gewonnen. Lauen burg an der Unterelbe hat aber eine höhere Tempcratursumme, in der Vegetationszeit als Neunkirchen und Birkenfeld. Die Temperatursummen können somit keinen Grund ab geben, um die Anlage von Eichenschälwaldungcn südlich einer Linie, welche man sich von Hamburg ostwärts zur Oder (etwa bei Schwedt), und von da an der Oder entlang gezogen denkt, und welche in Wahrheit die Oertlichkeiten mit einer mittleren Jahrestemperatur von 8—9° 6. und diejenige Zone umschließt, in welcher aller Wahrscheinlichkeit nach der Eichenschälwaldbetrieb mit Vortheil betrieben werden kann, zu hindern. Diese Ansicht, daß das Klima Norddeutschlands, wenn man von den Gebirgserhebungen absieht, für den Eichenschäl waldbetrieb kein Hinderniß bildet, wird außer anderen forst wissenschaftlichen Autoritäten auch von H. Burckhardt in Han nover getheilt. (Vergl. dessen „Säen und Pflanzen", 3. Aufl. Hannover 1867, S. 17.) 8. Wird dies durch die Erfahrung bestätigt? Daß dem so ist, wird durch die Erfahrung bestätigt. Es ist bekannt, daß im Sachsenwalde, welcher dem Fürsten Bismarck gehört (bei Lauenburg) eine gedeihliche Eichenschälwald-Wirth- schaft betrieben wird. Ebenso bestehen zu Ramstedt bei Wolmir- städt, bei Brandenburg, in der Oberförsterei Liepe bei Neustadt- Eberswalde, bei Frankfurt a. O., in der Lausitz und Nieder schlesien gute Eichenschälwaldbctriebe. 9. Welche Bodenarten eignen sich zum Eichenschäl waldbetrieb? Vor allen die kräftigeren, wenn auch nicht sehr tiefgründigen Gebirgsböden aller Formationen; im Flachlande die tiefgründigen lehmigen Sandböden und die frischen, tiefen Sandböden. Un geeignet sind trockene, arme Sandböden, Haidböden mit Ortstein, Torfböden. Durch Zerbrcchung des Ortsteins können die Haid böden jedoch wohl geeignet für die Eiche im Niederwalde ge macht werden. Moorböden mit sandig-thoniger oder mergeliger Unterlage gewähren oft treffliche Standorte für den Eichenschälwald, wenn sie tief bearbeitet und die Moorschicht durch Brennkultur vorbe reitet und die Asche mit dem Unterboden vermengt wird.