13 Mitwerbung dem Auslande gegenüber werde. Denn in vielen Fällen wird ihr eigenes Interesse als Waldbesitzcr identisch sein mit dem der Lederfabrikanten. Für Gemeinden und Private ist die Eichenschälwald - Wirtschaft, wie wir gezeigt haben, in hervorragender Weise geeignet und gewährt oft die höchste erreich bare waldwirthschaftliche Bodenrente. In diesen Fällen wird diese höchste Rente nur dann dauernd erzielt, wenn der Verbrauch an Eichenrinde steigt, d. h. wenn der Gerberei-Betrieb blüht. Die Interessen der Waldbesitzer uüd Leder-Fabrikanten sind dann solidarisch und die Bitte der Letzteren, der in unserem Vaterland arg vernachlässigten Eichenschälwaldcultur mehr Beach tung zu schenken, ist ein Appell an das eigene Interesse der Ersteren. Wir sind ganz sicher, daß dieser Appell nicht wirkungslos sein wird. Die inländische Rindenproduktion deckt den Bedarf nicht an nähernd, dies glauben wir nachgewiesen zu haben. Alle Kreise des Wirthschafts- und Gewerbelebcns in unserem Vaterlande haben ein Interesse daran, daß diesem Mißverhältniß Abhülfe geschafft werde. Wir haben ein zu festes Vertrauen in die wirthschastliche Entwicklung in unserem Vaterlande, als daß wir daran zweifeln sollten, daß diese Abhülfe durch Neuanlage von Eichenschälwaldungen, durch bessere Ausnutzung der vorhan denen Gerb-Materialien in unseren Wäldern, durch bessere Kultur der schon bestehenden Schälwaldungen gefunden wer den wird. Berlin, im Februar 1877. F. A. Günther, Königl. Commissionsrath. W. Kampffmeyer. C. Steinlein. Albert Salomon (in Firma: Albert Salomon). I. D. B. Wölbling. Simon Tiitzer. Paul Frhr. v. Rovll. Sämmtlich zu Berlin.