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314 Verbrennungen. Man bedecke die Brand wunden mit einer Salbe (Bor-, Salizylsalbe) oder mit Leinenläppchen, die mit Brandöl (Leinöl und Kalkwasser zu gleichen Teilen) getränkt sind. Hitzschlag, Sonnenstich. Man lagere den Erkrankten mit erhöhtem Oberkörper, übergieße ihn mit kaltem Wasser, fächle reichlich Luft zu, flöße möglichst viel Wasser ein. Nötigenfalls künstliche Atmung. Erfrorene bringe man nicht gleich in ein w a r- mes Zimmer. Abreiben des Körpers mit Schnee oder kalten nassen Tüchern, mit kaltem nassen Sand, nötigen falls künstliche Atmung. Allmählich erhöht man die Tem peratur des Zimmers und nimmt warme Tücher zum Abreiben. Einzelne erfrorene Glieder behandele man , ebenso. Ertrunkene lagere man auf den Bauch, schiebe unter die Magengegend ein zusammengerolltes Klei dungsstück, drücke fest auf den Rücken, damit das in die Lunge und Magen gedrungene Wasser herausläuft. Dann drehe man den Ertrunkenen um, reinige seinen Mund, ziehe die Zunge hervor, die man mittels eines Taschentuches, Riemens usw. auf dem Kinn festbindet, und mache künstliche Atmung. Erhängte schneidet man ab, vermeide aber da bei, den Körper Herunterstürzen zu lassen, und mache künstliche Atmung. Vergiftungen. Man versuche, Erbrechen zu erregen durch Kißeln des Gaumens oder durch Trinken von lauwarmem Wasser, dem Salz, Senf oder Butter zugesetzt ist. Sodann lasse man viel Milch trinken und gebe bei Vergiftung mit Säuren (Schwefelsäure oder Vitriol, Salz- oder Salpetersäure): Soda, Pottasche, Magnesia, Kalkwasser, Seifenwasser; mit Laugen: verdünnten Essig, Zitronensäure; mit Arsenik und mit Grünspan: gebrannte Magnesia, Eisenrost mit Wasser, Milch, Eier; mit Phosphor: gebrannte Magnesia,