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301 seine der Oberhaut aufliegende Häutchen, enthält Kork stoff (Suberin) und erweist sich als im höchsten Grad wi- derstandsfähig gegen ätzende Säuren. Die einzige Eintrittspforte für die giftigen Gase sind also die zahllosen in die Oberhaut eingefügten Spalt öffnungen, in viel geringerem Maß und nur bei sehr hochkonzentrierten Gasen, auch die Korkwarzen — sog. Lentizellen — des Korkgewebes. Die Spaltöffnungen sind aber am weitesten geöffnet in der Zeit kräftigster Lebenstätigkeit — d. h. im Sommer während der Mit tagstunden. In dieser Zeit ist also auch, wie wir sahen, die Gefahr schwerer Beschädigung am größten. So er klärt sich wohl auch, daß diejenigen Nadelhölzer, deren Spaltöffnungen durch einen Wachspfropf mehr oder we niger verschlossen sind, gegen Rauchgase auffallend wider standsfähig sind. Es sind dies unter den Fichten die Omorikafichte, unter den Tannen die aus Japan stam mende Veitschtanne. Außer diesem äußerlichen und gewissermaßen greif baren Grund muß es aber noch andere — innere — Faktoren mehr oder weniger großer Widerstandsfähig keit gegen die Rauchgase geben. Ich erinnere nur daran, daß die Schwarzkieser und Eibe gleichfalls auffallend wenig durch Rauchgase ge schädigt werden. Omorikafichte, Veitschtanne, Eibe und Schwarzkiefer sind daher unter den Nadelbäumen die jenigen Ziergehölze, die der Gärtner selbst in rauchge fährdeten Großstadtgärten unbedenklich anpflanzen kann, während die meisten anderen Tannen und Fichten, be sonders unsere Weihtanne und die gemeine Fichte als äußerst empfindlich gegen Rauchgase gelten und daher in Großstadtgärten ein recht kümmerliches, dem Tod zu neigendes Dasein führen. Kiefern, Thuyen, Chamaecyparisarten u. a. nehmen eine Mittelstellung ein; sie sind nicht so empfindlich wie Tanne und Fichte, aber auch weniger widerstandsfähig