Die Beschädigung der Gartengewächse durch Rauchgase und Mittel zur Ver hütung dieser Schäden. Von Prof. D r. Neger, Direktor des Botanischen Instituts der Technischen Hochschule und des Botanischen Gartens, Dresden. Es ist ein Uebelstand, mit dem wir uns nun wohl oder übel abfinden müssen, daß in dichtbevölkerten Gegenden mit einer hochentwickelten Industrie an der Pflanzenwelt Schädigungen auftreten, die auf die Gift wirkung von Jndustriegasen zurückzuführen sind. Das einzige, was wir tun können, ist, diese Beschä digungen auf ein erträgliches Maß herabzusetzen, und daran können beide Beteiligte mitarbeiten, sowohl die Industriellen, in deren Betrieben jene giftigen Gase ent stehen, als auch die Besitzer von Pflanzungen, die unter- der Giftwirkung leiden. Die erste Voraussetzung für das Einsetzen solcher Gegenmaßnahmen ist freilich, daß zunächst einmal ent schieden wird, ob denn überhaupt ein Rauchschaden vo>- liegt oder nicht, d. h. es muß die Diagnose auf vorhandenen Rauchschaden gestellt werden. Dies ist aber durchaus nicht so einfach, wie vielen scheint, denn es gibt eine ganze Reihe von Erkrankun gen der Pflanzen, die den Rauchgaswirkungen zum Verwechseln ähnlich sehen, wie Folgen von Frost, Trockenheit, Bodennässe und dergl. Da ist zunächst einmal hervorzuheben, daß wir zweierlei Schädigungen durch Abgase zu unterscheiden haben, sogen, akute und chronische. Erstere sind auf fehr hochkonzentrierte Abgase zu rückzuführen, wie sie glücklicherweise nicht allzu häufig und meist nur in unmittelbarer Nähe starker Rauchgns- guellen — Fabriken, Ziegeleien, Glashütten und dergl.