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287 vieler Jahrzehnte deutlich sichtbar werden, oft aber auch machen sie sich in den sog. tektonischen Erdbeben bemerk bar. Bei der Bildung der Schichtgesteine wirken auch noch Organismen mit. Algen und Korallen haben mächtige Kalkschichten erzeugt und arbeiten noch heute im Meere in derselben Weise wie vor Jahrmillionen. Diesen schaffenden oder ausbauenden Kräften stell ten sich aber sogleich die zerstörenden entgegen, und hier steht an erster Stelle das Wasser, das ununterbrochen daran arbeitet, die Höhenunterschiede auszugleichen und die ausgewaschenen, erodierten, Massen an tiefer gelege nen Stellen wieder abzulagern, wo es seinerseits hier also wieder aufbauend wirkt. Durch diese Erosionstätigkeit des Wassers sind die meisten unserer Täler gebildet wor den, ebenso wurde auf diefelbe Weise der größte Teil unserer Berge herausmodelliert. In den Gartenkunst lehrbüchern ist ja auch aus diese Tätigkeit des Wassers hingewiesen worden, sie findet aber nur bei fließendem Wasser statt. Stehendes Wasser übt keine Erosion mehr aus, formt sich also nicht mehr das Gelände, sondern richtet sich in seiner Form nach dem Gelände, woraus der Gartengestalter bei der Bildung von Teichen zu achten hat. Die durch Wasser gebildeten Täler haben, sofern nicht Felsen ihre Seiten bekleiden, ziemlich gleichmäßig nach der Talsohle zu verlaufende Seiten. Tanz anders sieht ein durch die Tätigkeit des Eises, in Gestalt eines Gletschers, ausgehobeltes Tal aus. Hier sind die Talseiten trogförmig herausgearbeitet, so daß dec Talquerschnitt einem unten runden großen lateinischen V gleicht, mit steilen Seiten, wie es sehr schön an vielen Alpentälern zu sehen ist. Diese Talbildungen kommen für den Gartengestalter kaum in Betracht. Auch der Wind trägt dazu bei, Bodenbewegungen zu schaffen, indem er Bodenteilchen fortträgt und an an derer Stelle niedersinken läßt. Durch ihn wurden z. B