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281 Nectria-Krebs. An den Stämmen und Aesten verschiedener Laud düume, besonders an Rotbuchen, ferner an vielen Apfel- sorten, Eschen, Eichen, Weißbuchen u. a. entstehen mam cherwärts kranke, verfärbte, einsinkende Rindenstellen, die sich im Laufe der Jahre zu tiefen, von wulstigen Wunb- rändern umgebenen Krebswunden entwickeln. Auf den selben findet man zeitweise sehr kleine weißliche Pilz pusteln und mehr oder weniger zahlreiche sandkorngroße dunkelblutrote Pilzfruchtkörper. Beide gehören zu einem Pilz, der früher Nectria ditifsima genannt wurde, jetzt meist als Nectria galligena betrachtet wird. Wahrschein lich können beide Pilze Krebswunden hervorbringen. Die Sporen des Pilzes dringen meist von kleinen Rinden verletzungen, Hagelwunden, abgestorbenen Seitenzweigen, Frostbeschädigungen u. a. in die Zweige, Aeste und Stämme ein. An ungünstigen Standorten, in Frostlagen usw. tritt die Krankheit am stärksten auf. Bei Obstbäu men wirken außerdem nicht zusagende Boden- und Klima verhältnisse, besonders höhere Gebirgslagen, häufige Re gen und Nebel, eingeschlossene dümpfe Lagen, stauende Nässe, hohes Grundwasser, schwere, undurchlässige oder zu trockene, nahrungsarme Böden, zu tiefes Pflanzen u. a. krebsbegünstigend. Bekämpfung: Wo irgend ausführbar sollten wäh rend der Vegetationsruhe alle Krebsstellen sorgfältig aus- und glattgeschnitten und mit Wundverschlußmitteln (Baumwachs, Teer, Obstbaumkarbolineum) bestrichen' werden. Stark krebskranke Bäume sollten ganz beseitigt werden. In Lagen, die Krebs begünstigen, sollten keine dazu neigenden Bäume gepflanzt werden. Rotpustelkrankheik. An Laubbäumen und Sträuchern sterben zuweilen einzelne kleinere oder größere Zweige oder ganze Zweig systeme im unbelaubten oder belaubten Zustande unter Welk- und Dürrwerden der Blätter ab und aus der Rinde kommen über kurz oder lang, besonders bei feuchtem