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oft pechschwarze, tintenklecksähnliche Flecken, bald mehr vereinzelt, bald in so großer Zahl, daß sie zum Teil zu sammenfließen: Rhytisma, Schwarzfleckenkrankheit, Teer fleckenkrankheit. Beim Spitzahorn sind die Flecke meist spärlicher und größer, beim Bergahorn meist zahlreicher und kleiner. In den schwarzen Flecken und dieselben hervorbringend findet sich ein nur auf Ahornblättern lebender Pilz. Der Pilz bleibt auf den abgefallenen am Erdboden liegenbleibenden kranken Ahornblättern den Winter über am Leben. Sobald sich im Frühjahr die Ahorne neu belaubt haben, besonders im Mai, bringt er auf den vorjährigen Blattresten bei genügender Feuch tigkeit große Mengen von Sporen zur Reife und spritzt dieselben in die Luft. Durch Luftbewegungen gelangen sie auf die jungen Ahornblätter, bleiben auf ihnen kleben, keimen und bringen nach einiger Zeit langsam größer werdende gelbe Flecke hervor, auf denen schwarze Punkte auftreten, die sich schließlich zu einem schwarzen Fleck vereinigen. Bereits im Sommer entstehen darauf win zige Sporen, doch wird die Krankheit durch diese nicht weiter verbreitet. Es hat sich herausgestellt, daß der Pilz vom Bergahorn, Rhytisma Pseudoplatni, nur auf dem Bergahorn lebt, während der nahe verwandte Pilz vom Spitzahorn, Rhytisma acerinum var. platanoidis in stärkerem Grade nur auf diesem vorkommt, in geringeren, Grade jedoch auch auf Bergahorn übergehen kann. Die übrigen aus Ahornarten zuweilen vorkommenden Rhy- tisma-Formen können hier, weil weniger wichtig, un berücksichtigt bleiben. Junge Ahornanzuchten können so stark befallen werden, daß ihre wenigen Blätter vorzeitig abfallen und dadurch eine Schwächung der Pflanze ein tritt. An größeren Bäumen hat die Krankheit meist nur die Bedeutung eines Schönheitsfehlers. Bekämpfung: Wo es ausführbar ist, in der Nach barschaft der Ahorne nach dem Laubfall sämtliche kranke Ahornblätter zu sammeln und restlos unschädlich zu machen (verbrennen oder ties vergraben), kann die