ist eines der eigenartigsten Kulturgewächse; seine Anzucht ist an keine Jahreszeit und an fast kein Klima gebunden, denn in unserer gemäßigten Zone läßt er sich in geeigne ten Räumlichkeiten zu jeder Jahreszeit mit Erfolg züchten. Die erste Bedingung ist ein passender Raum. Der bedeutendste Faktor zur erfolgreichen Zucht in Räumlich keiten ist eine möglichst gleichmäßige Temperatutr. Des halb sind immer Räume vorzuziehen, die wenig starke Temperaturschwankungen zeigen. Hierhin gehören in erster Linie alle Arten Keller; aber auch sehr viele andere Bauten, die die Eigenschaft nicht gerade besitzen, lassen sich meistens ohne nicht viel große Mühe entspre chend abändern.' Der Raum soll leicht und gut zu lüften fein, ohne daß Zugluft erzeugt wird. Hierhin ge hören alle Arten von Gewächshäusern, Stallungen, Schuppen usw. Die Nährunterlage für Champignonbeete besteht aus Dünger, und zwar verwendet man in der Hauptsache rei nen Pferdedung. Es läßt sich auch sehr gut Dünger von Eseln, Maultieren und Schafen verwenden. Der beste Dung ist der längere Zeit unter den Tieren gelegene. Die Vorbereitung zur Zucht wird in folgender Weise bewerkstelligt. Der lange strohige Dünger, der nicht mit Jauche getränkt ist, wird herausgeschüttelt, und nur der völlig durchfeuchtete Dünger wird in der Weise auf Haufen gesetzt, daß man eine Schicht von ungefähr 30 Zentimeter Höhe in Größe eines Quadratmeters auf packt. Diese Schicht wird leicht festgetreten und dann eine zweite Schicht in derselben Weise darauf gepackt und so fort, bis der Haufen gegen 1 Meter hoch ist. Sollen grö ßere Mengen vorbereitet werden, so kann die Grundfläche des Haufens auch größer angelegt oder es können mehrere Haufen gesetzt werden. Nach einigen Tagen wird nun der Haufen anfangen zu brennen, d. h. er erhitzt sich; dann muß er wieder umgesetzt werden. Zu diesem Zweck wird die obere Schicht des Haufens nebenan wieder unten in der bereits beschriebenen Weise angesetzt, dabei ist dar-