249 Wenn die Samenlappen oder Keimblätter an den Pflanzen einschrumpfen, müssen sie entfernt werden. Das Faulen und Schimmeln derselben tritt nämlich bei trüben, Wetter zu leicht ein und gefährdet die Pflanzen. Die Treibkultur kann sowohl im Glashaus in Töpfen, oder auch im Frühbeet erfolgen. Im letzteren Falle werden die Pflanzen, sobald sich die ersten drei Blätter gebildet haben, ins Frühbeet ausgesetzt, was sie ohne Nachteil ertragen. Wenn nicht gerade ein frisch angeleg tes Beet vorhanden ist, kann ein abgeerntetes Frühsalat beet damit besetzt werden. Cs ist nur zu beachten, daß die duchschnittliche Wärme, die die Bohnen zur Ent wicklung brauchen, 1S—20° kl beträgt. In den meisten Fällen wird deshalb die Neuanlage des Beetes bei der Frühtreiberei sich als notwendig erweisen. Im Glashaus geht die Kultur insofern leichter vor sich, als die rechtzeitige Unterdrückung faulender Stellen an den einzelnen Pflanzen, die Erhöhung der Wärme bei trübem Wetter, der Luftfeuchtigkeit, bei sonniger Witte rung, kurzum die ganze Behandlung sich bequemer er möglichen läßt. Es ist allgemein die Ansicht verbreitet, die Bohne benötige als Leguminose keine stickstoffhaltige Düngung, weil bekanntlich die Schmetterlingsblütler die angenehme Eigenschaft besitzen, den freien Stickstoff der Luft durch Vermittlung der in den Wurzelknöllchen enthaltenen Bak terien aufzunehmen und als Nährstoff zu verwerten. Dem entgegen lehrt die Praxis, daß gerade bei der Frühkultur die Verwendung einer nährkräftigen Erde sehr von Vorteil ist und zwar aus dem Grunde, weil die jungen Pflanzen zur vollen Entwicklung aller Nähr stoffe bedürfen und erst nach dieser ihre Fähigkeiten, zu denen ohne Zweifel auch die Lebenstätigkeit der Knöll chenbakterien zu zählen ist, betätigen können. Eine Dün gung der Erde mit gedämpftem Horn- oder Knochenmehl, eine wiederholte flüssige Düngung vor der Blüte und