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schönem Wetter sehr reichlich, sonst aber gut gelüftet werden. Die Anlage des Frühbeetes kann vom Januar ab schon erfolgen. Man setzü in jedes Fenster 9 bis 15 Pflanzen im regelmäßigen Verband bei 30 Zentimeter Abstand. Als Zwischenpslanzen soll Kopfsalat (nur kräf tige überwinterte Pflanzen) oder Rettich (früher Münche ner oder Wiener Treivrettich) gewählt werden, da bei beiden die Entwicklung ziemlich rasch vor sich geht und sie bereits abgeerntet werden, wenn der Blumenkohl zu häufeln ist. Das Anhäufeln, wozu alte, fette, mit chornspänen oder Blutmehl vermischte Komposterde nötig ist, ersolgr bis an die untersten Blätter, so daß der ganze Strunt bedeckt ist. Die Erde wird vorher präpariert und dann nach Bedarf im Kasten verwendet, wobei die Wurzeln der Pflanzen besser geschont werden, als wenn man die Erde des Beetes rings um die Pflanzen heranzieht. Neben fleißigem Lüften ist regelmäßiges Gießen mit warmem Wasser und gut vergorenem flüssigem Dünger notwendig. Sobald die Blätter an die Fensterscheiben stoßen, muß der Kasten gehoben werden. Das wird spä ter noch mehrmals nötig. Im März und April bei hei ßem, windstillem Wetter werden die Fenster unter Tag ganz ausgehoben und die Beete fleißig gegossen. Welken durch Trockenheit oder andere Störungen im Wachstum würden den Erfolg sehr in Frage stellen. Es ist deshalb unerläßlich, mit größter Ausmerksamkeit die Treibkultur zu handhaben. Sobald die Blumen, Köpse oder Käse erscheinen, ist wiederholte Düngung und Bewässerung nötig, damit das Wachstum rasch vonstatten geht. Das Ausbrechen von Blättern muß unterbleiben. Die Pflanzen können nichts davon entbehren. Dagegen dürfen zum Schutze der Käfe einige Blätter geknickt werden, damit sie dieselben be decken und so das Gelbwerden verhindern. Besser ist das Beschatten der Beete bei heißem Wetter.