Volltext Seite (XML)
Wird das Abnehmen der Fenster aber wegen schlech ten Wetters verhindert, so muß zur künstlichen Befruch tung geschritten werden. Man tupft hierbei während der ersten Mittagsstunden, wenn die Blüten trocken sind, mil einem feinen Pinsel den Bllltenstaub von den männlichen Blüten und überträgt ihn auf die Narbe der weiblichen Blüte. Jetzt muß das Spritzen etwas eingestellt werden, man gießt nur nach Bedarf mit dem Rohre der Gieß kanne und sorgt durch Besprengen der Kastenwände für feuchte Luft. Sind die Früchte so groß wie ein Taubenei ge wachsen, so legt man vorsichtig, ohne dieselben zu beschä digen, Glas- oder Schieferstücke unter, damit die Früchte nicht so leicht saulen. Für gleichmäßige Rankenvertei lung ist schon mit fortschreitendem Wachstum zu sorgen. Mehr als vier bis sechs Früchte, je nach der Gröhe der Sorte, soll man an einer Pflanze nicht belasfen, sie blei ben sonst klein. Sind die Früchte reichlich so groß wie ein Hühnerei, dann kürzt man die Ranken, an welchen die Früchte sitzen, zwei Augen über der Frucht, wie auch nach und nach etwas Ranken, an denen keine Früchte sind, entfernt werden. Die Früchte bekommen so mehr Nahrung. Man hüte sich aber, Früchte, welche im Schatten gewachsen sind, plötzlich der Sonne auszusetzen, da diese sonst leicht zurückgehen. Zum Abschneiden reif sind die Melo nen, wenn sie einen leichten Geruch verbreiten und sich am Stiele lösen, worauf sie jedoch noch einige Tage der Nachreife bedürfen, die im Gewächshaus auf Hänge brettern oder im Zimmer am Fenster stattfinden kann. Zur späten Treiberei, von Anfang Mai an, sind die Frühbeete nur mit halb so viel Dünger als bei der frühen Treiberei vorzurichten; in geschützter Lage können auch abgeerntete Salat-, Karotten- und Blumenkohlkästen, ohne diese frisch anzuwärmen, zur Melonenkultur dienen. Man zieht die Pflanzen wie bei der frühen Treiberei, nur müssen sie mehr gelüftet werden. Die Erde