Es ist später deshalb nichts mehr an den Ranken zu schneiden. Sobald sich genügend Ranken gebildet haben, läßt man sie wachsen, lüftet und gießt richtig. Dabei ist allwöchentlich ein- oder zweimal mit Blut-, Horn- oder gedämpftem Knochenmehl zu düngen, was anfänglich, so lange das Beet noch nicht überwachsen ist, durch Auf streuen und Bedecken mit etwas Erde möglich ist. Spä ter muß der Dungguh allwöchentlich an trüben Tagen oder am späten Abend das Düngerstreuen ersetzen. Man verwende nur vergorenen Dünger, d. h. einen oder einige der vorgenannten Düngemittel oder Hühner- und Taubenmist; Ofenruß, Abtrittsdünger oder Stalljauche werden in einem offenen Fasse mit Wasser angesetzt und einige Wocheü lang stehen gelassen, wobei öfters umzu rühren ist. Bei warmem Wetter tritt die Gärung sehr rasch ein, was sich durch die Gasentwicklung und dunkle Färbung der Brühe kennzeichnet. Von dieser Brühe wird dem Gießwasser jedesmal eine kleine Menge zuge gossen und zwei- bis dreimal in der Woche verwendet. Lieber recht dünn und öfters benützen als stark, weil die Gurken gegen rohen oder zu starken Dünger sehr empfindlich sind. Durch diese Dunggüsse wird das Wachstum sehr be schleunigt, so daß es schließlich nach längerer Zeit an dauernden trüben Wetters nötig wird, bei heißem Son nenschein etwas Schatten auf die Fenster zu legen, damit die jungen Blätter nicht verbrennen. Die Blütenbildung und der Fruchtansatz geht ziemlich sicher und schnell vor sich. Es ist aber dabei zu vermeiden, daß die jungen Früchte vom Dungguß benetzt werden. Tritt während des Früchtewachstums kaltes Wetter ein, so wird die Entwicklung gehemmt. Die Früchte ver krüppeln und schwitzen, wenn heißes Wasser nachfolgt, eine harzige Masse aus oder werden bitter. Das beweist am besten, wie empfindlich die Gurke gegen Temperatur wechsel ist. Deshalb sollte das Beet stets -l- 15—18" k. Bo den- und mindestens ebensoviel Luftwärme haben, neben