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Es ist deshalb sehr notwendig, das Lustholz recht zeitig und richtig zu gebrauchen und dabei die Bedingun gen zu beachten, die die einzelne Gemüseart bei der Treibkultur stellt. Für das Gießen gilt dasselbe; doch kann hier als allgemeiner Grundsatz aufgestellt werden, stets das Wasser im warmen Zustand, womöglich einige Grad wärmer als die Luft- und Erdwärme des Beetes, zu verwenden. Bei Frühbeeten ist immer an son nigen Tagen vormittags zu gießen, vorausgesetzt, daß die Erde des Beetes trocken ist. Bei anhaltend trüben, Wetter im Februar-März wird besser nicht gegossen, um Fäulnis im Beet zu verhüten. Die untere Hälfte des Beetes trocknet weniger stark aus als die obere, weshalb auch hierauf Rücksicht zu neh men ist. Beim Begießen leistet eine handliche Gießkanne mit feiner Brause die besten Dienste, besonders, wenn junge Pflanzen oder Saat bewässert werden sollen. Bei Gurken, Melonen, Kopfsalat, Treib bahnen, die in der Blüte stehen, ist vorsichtiges Gießen zwischen den Reihen angezeigt, weil sie das Bespritzen der Blätter zeitweilig weniger gut vertragen. Dagegen ist Blumenkohl, Kohlrabi, Wirsing für das Bespritzen von oben bei sonnigem Wetter sehr dankbar, wenn die gründ liche Bewässerung des Beetes nicht gefehlt hat. Stets gieße und bespritze man so, daß das oberflächliche Ab trocknen noch im Laufe des Tages möglich ist, weil gutes, sonniges Wetter selten vorauszusehen und übermäßige Feuchtigkeit im Frühbeet stets von Nachteil ist. Anders gestaltet sich das Lüsten und Gießen natürlich im Mai und den Sommermonaten, wo der höhere Stand der Sonne, die größere Trockenheit der Luft, das schnellere Wachstum der Pflanzen, veränderte Verhält nisse schaffen. Am schwierigsten ist das Gießen bei der Frühtreiberei; vielfach genügt die ursprüngliche Feuchtig keit der Erde, um das Gießen wochenlang überflüssig zu machen, bis erst das Größerwerden der Pflanzen und sonnige Tage das Trockenwerden der Erde beschleunigen