229 um höher war als die Morgentemperatur der Außen luft, daß alfo die Wirkung der bei Tage eingefangenen Sonnenstrahlen auch während der Nacht anhielt. Selbst an Tagen, an denen der Himmel größtenteils oder durch weg bewölkt war, war die Strahlenwirkung sowohl auf die Lust als auf den Boden sehr kräftig, wenn auch etwas geringer als an heiteren Tagen. In der wärmeren Jah reszeit erhalten daher Mistbeetpflanzen auch ohne die durch Düngerpackung erzeugte Zersetzungswärme den für ihr Gedeihen so günstigen „warmen Fuß", vorausgesetzt, daß sie durch ihr Blattwerk den Boden des Beetes nicht zu stark beschatten. Freilich wird die Wärmeentwicklung im „kalten" Mistbeet verringert, wenn es gelüftet und beschattet wird. Das letztere ist bei lichtempfindlichen Pflanzen nicht, das erstere überhaupt nicht ganz zu vermeiden, da Temperaturen von -ch SO" U, wie sie sich unter geschlos senen Fenstern entwickeln können, ebensowenig ,vom pflanzlichen wie vom tierischen und menschlichen Organis mus auf die Dauer ertragen werden. Ohne Beschattung und Lüftung läßt sich di-- Wärmeentwicklung nur dadurch auf einer erträglichen Höhe halten, daß fleißig gespritzt wird. Das verdunstende Wasser wirkt abkühlend, und die Luft im Kasten ist stets mit Feuchtigkeit gesättigt, ein Umstand, der solche kalte Mistbeete zur Pflanzenanzucht geeignet macht, da es in ihnen weder an der zur Wurzelbildung nötigen Boden wärme, noch an der feuchten Luftwärme fehlt. Die Fen ster der Mistbeetkästen sollen geneigt liegen und zwar ge nau nach Süden zwecks möglichst großer Ausnutzung der Sonnenstrahlen. Ein richtig aufgestellter Kasten darf also mittags t2 Uhr — genauer: dann, wenn die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hat — seitlich keinen Schatten werfen. Bezüglich des Neigungsgrades ergaben die Versuche, daß eine flache Fensterlage von 2—S° für die Wärmeauf speicherung in Luft und Boden günstiger war wie eine