227 6. Der kalte Kasten. Der kalte Kasten odeudas Beschlächter eignet sich zur Kultur von Pslanzen, z. B. zur Aufzucht von Sommer blumen und Gemüsesetzlingen, die wenig Wärme be dürfen, besser als das Mistbeet. In vielen Gemüsegärtne reien wird er auch ausschließlich zu diesem Zwecke, sowie zur Salat-, Radies-, Rettich-, Kohlrabi- und Wirsing kultur benutzt, während man das Mistbeet mehr für die Gurken-, Melonen-, Bohnen- und Karfioltreiberei spart. Der kalte Kasten wird gewöhnlich mit minderwertigem Dungstoff, Mist von den Umschlägen der warmen Kästen, Laub, Streu, Gartenabfällen im März oder April ange legt und anfänglich mit Fenstern, später mit Papierfen stern oder nut mit Deckläden belegt. Die Bodenwärme ist deshalb gering, aber immerhin stark genug, um das Wachstum der Pflanzen zu ermöglichen. Dazu kommt noch eine meisterhafte Ausnützung der Sonnenwärme. Meistens sind die Beschlächter nur mit Deckläden versehen. Die Lage des Kastens ist immer nach Süden. Nun stellen die Gärtner die Deckläden mit einem Stabe so auf, daß sich die Sonne im Kasten fängt und eine viel größere Wirkung äußert als bei den unbedeckten Beeten, deren Bepflanzung in vielen Gegenden im März oder April im Freien noch gar nicht möglich ist. Um Umschläge zu spa ren, liegen die Beschlächter in der Erde, d. h. der Kasten wird ringsum von der Erde bedeckt. Vielfach werden sie gar nicht angelegt, sondern erhalten nur eine 30 Zenti meter hohe Schicht kräftiger Mistbeeterde; auch sind sie meistens ortsfest, mit Pfählen am Boden befestigt. Der artige Kästen eignen sich besonders gut für den Laien, der mit der etwas schwierigen Behandlung des Mistbeetes nicht vertraut ist. Da die Pflanzen nur durch die Sonnen wärme angetrieben werden, wachsen sie gedrungener, kräf tiger und langsamer, eignen sich deshalb zum Auspflanzen ins Freie besser, als die im warmen Mistbeet heran gewachsenen. Will man Sämlinge vom warmen Mistbeete abhärten, so empfiehlt sich das Pikieren in einem kalten Kasten. Die Pflanzen bewurzeln sich dann sehr gut. Für im 8»