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Durch den eigenartigen Ammoniakgeruch und den entweichenden Wasserdampf läßt sich erkennen, daß die Fermentation im vollsten Gange und der Mist jetzt geeig net zur Anlage des Frühbeetes ist. Dieses Ansetzen des Mistes in Haufen ist von großer Wichtigkeit. Während der frisch dem Stall entnommene oder längere Zeit lose auf der Düngerstätte gelegene Mist im Frühbeet sich nur langsam, ungleich und oft sehr mäßig erwärmt, tritt beim präparierten Mist eine vollständige und gleich mäßige Erwärmung des Düngers durch Uebergießen mit heißem Wasser ein und sollte im Frühbeet selbst unter bleiben. Ist der Mist schon zu alt oder durch langes Lagern an freier Luft trocken und kalt geworden, weil durch Stick stoffverluste die eigentliche Fermentation nicht eintrat, so kann durch Vermischen mit frischem Stallmist, Ueber gießen mit frischem Harn oder Jauche in mäßiger Menge, Einstreuen von ungelöschtem Kalkstaub die Fermentation wieder angeregt werden, wenn der Mist auf Haufen ge setzt wird. Das Untermengen von Haar-, Filz-, Tuch- und Woll abfällen, die, auch für sich allein als Packstoff für Frühbeete verwendet, große Wärme entwickeln, leiste! ebenfalls vorzügliche Dienste. Kuhmist, Laub, die Rückstände des Hopfensudes (Hopfenrester aus Brauereien) sind ebenfalls gut geeig net, allein oder mit Pferdemist vermengt eine mäßige, ziemlich anhaltende Wärme zu erzeugen. Bei den ge werblichen Abfällen, die trocken sind, wie Baumwollab fällen und -Staub, Haaren, Filz und dergl., ist das Durchfeuchten mit Jauche oder Wasser nötig, um die Fer mentation zu begünstigen und zu beschleunigen, anderer seits auch, um der Erhitzung bis zur Flamme oder zum Glühen vorzubeugen, denn diese Stoffe können bei ge nügender Luftzufuhr tatsächlich in Brand geraten, wie es nicht so selten in Spinnereien, Hutmachereien, nus Baummolltransportschiffen der Fall ist.