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188 Quantitätsleistung zu Festigkeit gebracht werden, d h. also, man muß nicht nur eine Leistung erbringen, um die wankende Existenz vor noch größerem Wanken zu be wahren, sondern man muh eine Ueberleistung vollbrin gen, um die wankende Situation auf ein festes Funda ment zu stellen. Nun haben mir im Frieden in norma len Verhältnissen 10 Stunden gearbeitet, damit hielten wir gute Gedanken, gute Leistungen und gutes Brot zu sammen, In der wankenden Lage des Vaterlandes fan den wir es für angebracht, nur noch 8 Stunden zu denken und zu arbeiten, um Brot zu finden, Hier fehlt also erstmalig die Einsicht, daß die wankende Vaterlands existenz die gleiche Leistung wie im Frieden bedingen mußte, und zum Zweiten fehlt die Ueberleistung, welche verwandt werden soll, die wankende Stellung aus ein sicheres Fundament zu stellen. Wir haben also Gedanken fabriziert, die im extremen Verhältnis zum Aufbau sich befinden und fühlen uns dann veranlaßt, zu klagen, wenn Brot fehlt, Unter solchen Umständen wünschen wir dann nach, daß unsere Bitte „Unser täglich Brot gib uns heute" in Erfüllung gehen soll. Nicht genug damit, wir lassen auch noch Gedanken entstehen, die meilenweit entfernt von einem Aufbau sind. Wir maßen uns Rechte an, die den Aufbau zerstören müssen, wohl aber geeignet sind, die wankende Vaterlandsstellung noch schiefer zu gestal ten, Wie es in der Natur kleine und große Tiere gibt, so muß es auch in der menschlichen Welt kleine und große Menschen, d, h, Arbeitende und Disponierende, geben. Es kann nun einmal nicht jeder selbständig sein, es kann auch nicht jeder Chef sein, jeder Deutsche kann aber die guten Gedanken haben, daß er sich, um reich liches Brot zu verdienen, einem Arbeitgeber unterordnen muß, und daß der Ertrag für beide um so größer sein wird, je mehr die geistigen Gedanken auf einen günsti gen Aufbau zugeschnitten sind. Wie soll das aber mög lich sein, wenn der Arbeitnehmer nur mit Widerwillen die Dispositionen des Arbeitgebers befolgt oder in dessen