Von den Zahmrofshäuten sind speziell für Schuhleder am gesuchtesten die Häute schwereren Schlages, die eine grofse aus gedehnte Fläche liefern, die Häute der Arbeitspferde aus der französischen Normandie, Belgien, Holland und England. Das Schild der schweren Häute ist dagegen für Spiegelware nicht so wertvoll und vorteilhaft, wie bei Häuten leichteren Schlages. Die deutschen Rofshäute sind bedeutend dünner und ab fälliger. Das deutsche Gefälle unterscheidet sich unter sich wieder wesentlich voneinander und ist auch hier, ebenso wie bei den Rindhäuten, die süddeutsche Haut die bessere. Je leichter und abfälliger das Tier ist, je leichter und abfälliger seine Haut und sind diese leichten Häute infolge ihrer Abfälligkeit für Schuhleder weniger vorteilhaft, dagegen die Schilder für Spiegel sehr gesucht. Die ungarischen und polnischen Rofshäute sind die ge ringsten, nicht allein wegen ihrer Abfälligkeit, sondern auch wegen ■der unreinen Beschaffenheit der Narbe, sowie wegen ihrer schlechten •Schlachtung. Die Wildrofshäute, d. h. die überseeischen Rofshäute, welche hauptsächlich aus Südamerika, dann aus Australien etc. zu uns ein geführt werden, sind bedeutend kleiner als Zahmrofshäute, zeichnen sich aber durch eine feinere Narbe und durch eine gedrungene Stellung aus. Das Schild ist leider meist durch Brandzeichen entwertet. Die Wildrofshäute kommen teils im gesalzenen, teils im getrockneten Zustande in den Handel. Wässern und Weichen. a) Frische Rofshäute. Frische Rofshäute werden von Schwanz und Mähnen befreit, -dann auf den Baum von dem dicken Fleische resp. Fett und allem sonstigen Schmutz, soweit möglich, gereinigt und in frisches Wasser von ca. 12° R gebracht. Am folgenden Tag wird das Wasser erneuert, am nächsten Morgen die Häute auf dem Baum von der Aasseite ausgestrichen, d. h. von auf sitzendem Fleisch, Fett, Blut und auch auf der Haarseite nochmals gereinigt, worauf sie wieder in frisches Wasser von 10