Rindoberleder, auch Fahlleder, Schmalleder, braunes Rind- oder Kuhleder genannt. Zu dieser Ledergattung eignen sich am besten leichte Kuh häute im Gewichte von 15 bis 28 kg, auch sind dazu Kalbin- häute recht gut passend, wenn solche nicht zu stark im Schild und Kopf sind. Schwerere und starke Häute sind dazu nicht gut verwendbar, weil diesen zu viel „Leder“ entnommen werden mufs und das fertige Fabrikat dann nicht mehr die glatte Aasseite besitzt, die gerade ein Haupterfordernis qualitätreichen Fahlleders ist. Auch bricht bei solchen Häuten die Narbe sehr leicht. Häute von alten Kühen eignen sich ebenfalls nicht gut zu dieser Oberledersorte, da solche zu abfällig in den Bäuchen sind und ein schwammiges Leder liefern. Von einem guten Oberleder wird hauptsächlich weicher, milder Griff, eine gewisse Üppigkeit und möglichst hohe Wasserdichtig keit verlangt, auch hier hängt schon sehr viel von der Auswahl passender Rohhäute ab; ferner mufs bei jeder einzelnen Operation während des Gerbeprozesses darauf acht gegeben werden, den Häuten diese Eigenschaft zu erhalten bezw. sie ihnen zu verschaffen. Bullen- und grobe Ochsenhäute eignen sich demnach zu Fahlleder meist überhaupt nicht. Das Weichen und Wässern. Grüne Häute lälst man, da daran nicht viel zu erweichen ist, nicht lange im Wasser, sondern darin nur ausbluten und den daran befindlichen Mist erweichen. Solche Häute sind in einem Tage bei zwei- bis dreimaligem Wasserwechsel genügend gewässert. Gesalzene Häute gebrauchen zwei bis drei Tage bei vier- bis fünfmaligem Wasserwechsel, und