64 Genarbtes Kalbleder. abgetrant und wie oben beschrieben weiter fertig gemacht. Die Flähmen sind beim Krausen und Krispeln fortzulassen. Hier ist für das Gelingen der ganzen Arbeit die Hauptsache ein perfektes Krispeln, es müssen sowohl der richtige Feuchtigkeitsgrad als die Natur der Haut genau berücksichtigt werden, wenn eine halbwegs gleichmäfsige Narbe erzielt werden soll. Genarbte Hochglanz-Kalbleder. Eine Untergruppe des schwarzgenarbten Kalbleders ist ge narbtes Hochglanzleder. Dieses wird in der Zurichtung genau so behandelt wie das chagrinierte, nur darf es, da der Hochglanz durch Stolsen auf der Glanzstofsmaschine erzeugt wird, während der ganzen Zurichtung nur ganz wenig gefettet und auf der Narbenseite nur nach dem Auswaschen leicht abgeölt werden. Im übrigen ist noch mehr auch auf peinlichste Sauberkeit zu sehen, besonders beim und nach dem Schwärzen, da ein reiner Glanz bekanntlich nur auf einem peinlichst sauberen Fell hervorgebracht werden kann und jedes Schmutzpartikelchen eine schmierige, matte Stelle hinterläfst. Zur Erhöhung des Stofsglanzes gibt man dem Felle eine Appretur aus Eiweifslösungen, Blut, Kasein!Milch oder dergleichen, es wirken z. B. sehr gut frisches Rindsblut mit etwas Spiritus,* in dem man Nigrosin aufgelöst hat, verdünnt; eine 10°/0ige Lösung von Blutalbumin in Wasser: geschlagenes Eiweiß mit gleichen Teilen Wasser verdünnt und dergleichen mehl’. f Das Glänzen auf der Maschine geschieht in der Hegel zweimal, das erstemal vor dem Krausen und Krispeln, das zweitemal nach dem Krispeln. Erforderlichenfalls trägt man auch hier noch mal die Appretur vor dem Glanzstofsen auf. Zum Schlufs überwischt man leicht mit einem mit Helltran getränkten Lappen, worauf der Glanz in einem tiefschwarzblauen Tone gleichmäfsig hervortritt. Der Verkauf dieser feineren Kalbledersorten geschieht im Gegen sätze zu den Wichskalbledern in der Hegel nach Mafs oder nach Dutzend, bei welch’ letzterem. Modus die Länge plus Breite des Felles genommen und die Sortimente nach diesen „Grölsen“ ein geteilt werden.