fassonieren gestofsen und verdankt das Leder dieser Arbeit die milde, zarte Narbe; dieselbe wird dadurch an das eigentliche Leder- gewebe mehr angeschlossen und dabei egalisiert. Sollten in der Narbe Eindrücke vorhanden sein, so müssen diese jetzt mit dem glattpolierten Stein entfernt werden. Aufkrausen. Je nachdem die Narbe fest oder minder fest ist, wobei die Gattung (Mutter- und Ochsfelle) zu berücksichtigen ist, werden die Leder in vier, sechs oder acht Quartieren aufpantoffelt, die Flähmen und eingearbeiteten Seiten werden gar nicht berührt und auch die dünneren Lederpartien dementsprechend behandelt. Sollten sich die Leder zu trocken anfühlen oder in der Narbe etwas grob sein, so empfiehlt es sich, die letztere vor dem Nachfassonieren mit einer Seifenschmiere oder mit Seifenpulver einzureiben. JI. Braune Wichsleder. Die zu Braun bestimmten Wichsleder — meist auch „braunes Kalbleder“ genannt —• werden nun je nach der Beschaffenheit der Fleischseite und je nach dem Wunsche der Kundschaft auf der Aasseite entweder einfach glasiert, oder vorher angeseift und erst dann glasiert. Aus den dazu dienenden zahlreichen Kompositionen ist die einfache Seifenschmiere am geeignetsten. Eine gute Seifenschmiere wird wie folgt bereitet: In 10 1 destilliertem oder Regenwasser wird 1 kg Marseilleseife gelöst. Dieser Lösung werden 'l 2 kg geschmolzener säurefreier Talg, 41/5 kg helles Wachs und 1/, kg heller geruchloser Tran oder Olivenöl zn- gesetzt, das Ganze aufgekocht und bis zum Erkalten umgerührt. Die Mischung bildet im erkalteten Zustande eine seimige, dickzähe Masse, womit die Aasseite leicht überstricheh wird, um nach dem Einziehen mit einer weichen Bürste abgebürstet und glasiert zu werden. III. Schwarze Wichsleder. Das Wichsen. Von den zu Schwarz bestimmten Ledern wird ein Teil auf die rein gemachte Tafel gelegt, das gröfste Leder unten, das kleinste oben, mit der Aasseite obenauf liegend, und in diese mit der runden, ziemlich steifen Wichsbürste die Wichse hineingebürstet. Es werden stets nur kleine Quantitäten Wichse an
