Vielfach begegnet man noch Zweifeln darüber, ob das Ausfleischen oder Spalten vor oder nach dem Gerben aus zuführen ist. Zweckmäfsiger, d. h. günstiger für die Felle ist entschieden das letztere Verfahren. Das. Egalisieren vor dem Gerben geschieht um Gerbstoff zu sparen, da die Schicht doch nach dem Gerben enfernt werden mufs und andernteils der Gerbstoff viel leichter und rascher durchdringt. Dies hat aber nur Wert bei einem Schnellgerbeverfahren, wo mit starken Brühen gegerbt wird, denn dabei werden die Aussen seiten durch die starke Angerbung mehr oder weniger zusammen gezogen, so dafs dem später hinzutretenden Gerbstoff der Eintritt in das Innere erschwert ist. Ein Ausfleischen vor dem Anfärben, das sogenannte Kalk falzen, um etwa das dabei fallende Leimleder zu gewinnen, ist aber zu verwerfen. Der Gerbstoff dringt auch durch die ge fürchtete Zellengewebehaut in das Innere des Felles ein und schützt gerade diese äufsere Schicht den Kern des Felles vor der zu inten siven Berührung mit dem Gerbstoffe, und verhindert, dafs die Fleischseite rauhfaserig wird und ihre Glätte verliert. Der Mehr verbrauch an Gerbstoff ist nicht so bedeutend als im allgemeinen an genommen wird, da die Aufsenseite bereits in den Farben den allergröfsten Teil des benötigten Gerbstoffes in sich aufgenommen hat, auch wird bei richtig geführter Gerbung die Durchgerbung nur in ganz geringem Mafse verlangsamt, und auch der so oft ins Treffen geführte Grund für das Ausfalzen vor dem Gerben ist keineswegs von so grofser Bedeutung. Das Falzen der durchgegerbten Felle geschieht mit dem Falz auf dem Falzbock und nicht mit dem Blanchiereisen auf dem Tisch. Man arbeitet bei diesem Egalisieren der Quere nach, wodurch viel Material gespart wird. Das Falzen geht allerdings lang samer und ist schwieriger, es mufs von geübten Leuten ausgeführt werden. Beim Längsfalzen könnten zwar lange Striche und grofse Späne genommen werden, wobei die Leder aber aus allen Fugen gereckt und nicht genügend egalisiert würden. Beim Querfalzen wird dies erstere vermieden, aber ein egaleres Leder erzielt. Das Querfalzen kostet allerdings mehr, ca. 1 Mark pro Dutzend, doch behalten die Leder bei gleicher Stärke mindestens 1/2 kg pro Dutzend mehr an Gewicht. Beim Falzen ist die Hauptsache eine reine scharfe Schneide. Scharten sind später beim Blanchieren nur mit Leder verlust zu entfernen, ferner wird die Aasseite bei so tiefem Aus-